Kegeln Der SV Binde und die verlorenen acht Holz
Der SV Binde schloss die Saison in der 2. Bundesliga, Staffel 2, im Bohlekegeln mit einem hervorragenden zweiten Platz ab.
Binde/Arendee l Der SV Binde bestätigte dabei das ebenfalls starke Vorjahr. Doch über den Erfolg kann sich derzeit keiner mehr richtig freuen, zu präsent sind die derzeitigen Auswirkungen der Verbreitung des Corona-Virus.
Dennoch sollte ein Rückblick auf die erfolgreiche Spielzeit der Altmärker erlaubt sein, denn sportlich lieferten die Männer des SV Binde in ihren 14 Saisonspielen mehr als ordentlich ab.
Wirft man sogar den Blick etwas genauer in die Saison, wäre sogar der Staffelsieg möglich gewesen. Am Ende fehlten den Westaltmärkern nämlich nur ganze acht Holz zum ganz großen Wurf.
Und die Saison startete für die Altmärker gleich mit einem dicken Ding. Zunächst ging es nämlich zur SG Spandau - dem späteren Staffelsieger. Dort kassierten die Binder eine deutliche Pleite und damit sogar die Höchststrafe. Bei 21 kleinen Punkten gelang es keinem Binder Kegler, besser zu sein als der schwächste SG-Aktive.
Doch schon einen Tag später hatten die Mannen um Teamleiter Alf Schernikau die passende Antwort parat. Alle drei Punkte nahmen sie nämlich beim 5372:5350 (3:0/44:34)-Sieg bei der SG NKC/Iduna Berlin II mit auf die Heimreise und setzten damit gleich einmal ein Achtungszeichen.
Und so erfolgreich ging es weiter. Es folgten vier sichere Heimsiege gegen den BBC Neuruppin, SV Fehrbellin II, SG Greifswald/Gützkow und KC Einheit Schwerin. Lohn dafür war der zweite Tabellenplatz hinter der SG Spandau.
Doch danach ließen die Binder in den folgenden Auswärtsspielen wichtige Punkte liegen. So auch in der Partie am 7. Spieltag beim KV Hansa Stralsund. Dort holten die Altmärker 31 kleine Punkte. 32 hätten für den Punkt gereicht. Und ganz besonders geärgert haben dürfte sich da Carlo Thiede. Der kam nämlich, wie der schwächste Stralsunder auch, auf 881 Holz. Allerdings war Thiede erst Schlussblock dran und kassierte damit den einen Zähler und Udo Berndt vom Gegner deren zwei.
Nur fünf Holz zum Gesamtsieg fehlten dann einen Tag später im Duell gegen Greifswald. Hier nahmen die Binder zwar den Zusatzpunkt mit, doch sie verloren das Duell denkbar knapp mit 5222:5226 am Ende mit 1:2. Ein 3:0 in diesem Spiel und drei Punkte mehr am ganzen Wochenende wären also möglich gewesen.
Danach lief es zunächst wie erwartet weiter. Beim KC Einheit Schwerin war nichts holen, wobei es zu Hause gegen die Stralsunder wieder so lief, wie eigentlich immer. Zu Hause ist der SV Binde eben ein absolute Macht.
An Spieltag Nummer zwölf hätten die Binder erneut gern zwei Holz mehr gekegelt. Die 5220:5221-Niederlage beim SV Fehrbellin II sieht nicht nur knapp aus, sondern sie war auch so knapp. Zwar reichte es erneut beim 1:2 für den Zusatzpunkt, doch es hätte auch ein 2:1 oder gar 3:0 sein können. Hätte allein Stefan Dombrowski anstatt 869 Holz 871 geschoben, wäre der Sieg sicher gewesen.
Stellt man demnach eine „Möglich-Tabelle“ auf, dann wären die Binder Männer Staffelsieger geworden und nicht die SG Spandau.
Apropos Spandau. Der Staffelsieger gastierte im Rahmen des 13. Spieltages in der Arendseer Kegelhalle. Dort galt es für die Altmärker, den Heimnimbus zu wahren und das 3:0 abzusichern. Das gelang auch - und wie. SG Spitzenspieler Sebastian Kurzer kam überhaupt nicht zurecht, holte nur vier Einzelpunkte, und die Binder schickten die Berliner sogar mit der Höchststrafe wieder in die Hauptstadt. Am letzten Spieltag und einem weiteren klaren 3:0 gegen NKC/Iduna II rutschte Richard Albrecht sogar noch auf Platz eins der Einzelwertung der 2. Bundesliga vor.