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Story Ehrgeizig und stets verlässlich

Er kommt eher zurückhaltend, zuweilen sogar etwas schüchtern rüber.

Von Florian Schulz 30.03.2019, 04:00

Beetzendorf l Dabei ist Marcus Wotapek für den MTV Beetzendorf wichtiger, als viele Kenner der Szene es vielleicht vermuten. Als Spieler hängt sich der 25-Jährige für die beiden MTV-Herrenteams stets voll rein, auch als Trainer der F-Junioren ist auf ihn immer Verlass.

Egal, ob Marcus Wotapek nun von Beginn an aufläuft oder erst im Laufe der Partie eingewechselt wird: Der schnelle Beetzendorfer Außenbahnspieler möchte immer den maximalen Erfolg, nörgelt nicht und gibt dementsprechend alles. Ähnlich verhält es sich mit seiner Funktion als Trainer der F-Junioren. Gemeinsam mit Tino Fricke hat Wotapek bei den jungen MTV-Nachwuchskickern das Sagen und möchte auch sie zu Höchstleistung animieren.

Ursprünglich stammt Wotapek aus Winterfeld und zog erst als Fünftklässler nach Beetzendorf. Für den dortigen MTV schnürte er zu diesem Zeitpunkt bereits gut zwei Jahre lang die Schuhe. Als Zehnjähriger startete Marcus einst seine Laufbahn in Beetzendorf, nachdem ihn mehrere Freunde dazu überredeten. Einmal dabei, kam er dort auch nicht mehr weg. Marcus Wotapek war anfangs als Verteidiger noch für das Tore-Verhindern zuständig.

Erst später musste er dann als Offensiver selbst für die Treffer sorgen. Nicht nur der Spaß, sondern auch der mannschaftliche Zusammenhalt faszinierten den heute 25-Jährigen von Beginn an an der Volkssportart Nummer eins. So ließen die ersten größeren Erfolge auch nicht lange auf sich warten. Als D-Jugendlicher wurde Wotapek unter der Regie von Trainer Mayk Zürcher nicht nur Kreismeister, sondern auch noch Kreispokalsieger.

Fleißig weiter mit der Titel-Sammlerei ging es in der A-Jugend. Dort feierten die spielstarken Beetzendorfer, ebenfalls unter Coach Zürcher, zunächst den Kreismeistertitel, um ein Jahr später zum Vizemeister in der Landesliga zu avancieren. „Wir hatten damals nur vier reine A-Jugend-Spieler in unseren Reihen, der Rest hätte eigentlich noch in der B-Jugend spielen dürfen“, erinnert sich der 25-Jährige gern an diese erfolgreichen Zeiten zurück. Mit 17 Jahren gönnte sich Marcus Wotapek aus beruflichen Gründen eine kleine Verschnaufpause.

Ihm blieb für den Herrenbereich einfach nicht genügend Freizeit. Erst als Mayk Zürcher wieder als Coach bei den MTV-Männern anheuerte, kehrte auch Wotapek auf den grünen Rasen zurück. Er pendelte ständig zwischen erster und zweiter Mannschaft, war so etwas wie ein „Springer“. Da es sein Ziel war, höherklassig zu spielen, fühlte sich Marcus in der ersten Vertretung – sicherlich auch bedingt durch den tollen Zusammenhalt – jedoch etwas wohler. Dank seiner Schnelligkeit ist er dort auf der Außenbahn im Mittelfeld am besten aufgehoben. Die Landesklasse („Eine Liga drunter wäre für uns meiner Meinung nach schon zu wenig“) sieht der 25-Jährige als geeignete Spielklasse für die mittlerweile von Michael Banse trainierte Mannschaft an. Er selbst sieht sich – sofern der Kader vollständig ist – eher als guten Back-Up denn als Stammkraft. „Dennoch gebe ich immer alles auf dem Platz“, verrät der bescheidene, aber stets ehrgeizige Wotapek.

Nach einem Gespräch mit Bernd Neubauer vor gut zweieinhalb Jahren stieg Marcus Wotapek als Betreuer der damaligen Landesliga-A-Jugend des MTV ein. Während Neubauer und Andreas Horn als Gespann hauptsächlich das Sagen beim ältesten Beetzendorfer Nachwuchs hatten, wurden sie von Lukas Zürcher und eben Wotapek tatkräftig unterstützt. „Mir persönlich macht es seit jeher großen Spaß, die Jungs zu trainieren, ihnen das selbst Erlernte weiterzugeben und am Seitenrand mitzufiebern“, erklärt der Westaltmärker. Seit Sommer des vergangenen Jahres hat Marcus gemeinsam mit Tino Fricke das Sagen bei den F-Junioren. Fricke selbst und der neue MTV-Spartenleiter Stephan Wippich erkundigten sich nach seiner Bereitschaft. Der 25-Jährige sagte zu und bereut seine Entscheidung im Nachhinein nicht.

„Für die Kinder ist es zu Beginn erst einmal wichtig, dass sie Spaß haben. Im Training legen wir viel Wert auf die Schuss- und Passtechnik, aber eben auch auf das Zusammenspiel“, verrät der Beetzendorfer, der stolz anfügt: „Bei mehreren Spielern ist bereits eine tolle Entwicklung erkennbar.“ Fricke und Wotapek sind zwar im Training gleichberechtigt, doch bei den Turnieren übergibt Marcus seinem Kompagnon gern die Hauptverantwortung. „Ich finde es einfach blöd, wenn ständig zwei Leute gleichzeitig etwas reinbrüllen“, erklärt der Westaltmärker.

Während der Trainingseinheiten wird die Mannschaft häufig in zwei Gruppen eingeteilt. Während sich Tino Fricke eher mit den jüngeren Spielern beschäftigt, übernimmt Marcus Wotapek zumeist die Verantwortung für die etwas gestandeneren Akteure. Falls die Truppe so zusammenbleibt, auch Fricke weiter zur Stange hält und es zudem die Zeit zulässt, könnte sich Wotapek, dessen eigene Laufbahn momentan aber noch Vorrang genießt, durchaus vorstellen, die Youngster bis in den Herrenbereich zu begleiten.

Über den neuen Sparten-Vorstand mit Stephan Wippich an der Spitze möchte sich der 25-Jährige nach recht kurzer Zeit noch kein echtes Urteil erlauben. Nur soviel: „Die Jungs hängen sich ordentlich dahinter, bisher hat eigentlich alles ganz gut geklappt.“ Auch allgemein kann Marcus das Vereinsleben in Beetzendorf nur loben. „Zwischen Spielern, Funktionären und Fans herrscht ein sehr familiäres Verhältnis. Jeder kommt hier eigentlich mit jedem klar“, lobt der Westaltmärker den tollen Zusammenhalt beim MTV. Genau so sollte es nach Möglichkeit auch bleiben.

Für die erste Herrenmannschaft wünscht sich der 25-Jährige den Ligaverbleib in der Landesklasse. „Ich bin davon überzeugt, dass wir das schaffen können“, blickt Wotapek mit großem Optimismus auf die Tabelle, in der sich die Beetzendorfer aktuell acht Zähler vor den Abstiegsrängen aufhalten. Grundvoraussetzung dafür, dass das Aushängeschild des Vereins auch auf Dauer auf sicheren Füßen steht, ist das Nachkommen von jungen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs. Und wer weiß: Vielleicht wird es eines Tages sogar dazu kommen, dass Marcus Wotapek mit einigen seiner jetzigen F-Junioren-Schützlinge gemeinsam auf dem Platz steht und für den Erfolg des MTV Beetzendorf kämpft.