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Frauen-Handball Trainer Dirk Schedlo ist sich der Stärke der Mannschaft von Beginn an bewusst / Ziel Platz fünf ist realistisch Die SG Lok Schönebeck in der Saison 2013/14: Ein Aufsteiger mit jeder Menge Potenzial

03.05.2014, 01:31

Zwei Spiele werden den Handballerinnen der SG Lok Schönebeck aus der vergangenen Saison in der Sachsen-Anhalt-Liga wohl am meisten in Erinnerung bleiben. Zum einen sind sie die Einzigen, die Landesmeister Askania Bernburg bezwingen konnten. Zum anderen riefen sie beim knappen 26:24-Erfolg über den Magdeburger SV 90 ihr gesamtes Potenzial ab und feierten den mannschaftlich geschlossen starken Auftritt gebührend.

Von Frank Nahrstedt

Schönebeck l Auch Trainer Dirk Schedlo sind sowohl das Rückspiel gegen die Landeshauptstädter als auch die Partie gegen die Bernburger besonders in Erinnerung geblieben. "Da haben wir gezeigt, dass wir kein Kanonenfutter sind." Dass es am Ende lediglich zu Platz neun gereicht hatte, lag unter anderem am Verletzungspech und an den beruflichen Verpflichtungen vieler Spielerinnen. Dies gipfelte Anfang des Jahres 2014 in einer Durststrecke von sechs Begegnungen, in der "wir auch nicht an unsere Stärke geglaubt haben". Denn sonst hätten auch Partien wie gegen Buna Schkopau (24:28) durchaus gewonnen werden können. "Wir waren uns nicht bewusst, dass wir jeden Gegner bezwingen konnten."

Normalerweise stapelt man als Aufsteiger tief, möchte zunächst nur den Klassenerhalt sichern. Nicht so Dirk Schedlo, der sich der Stärke der Mannschaft von Beginn an bewusst war und den fünften Tabellenplatz als Ziel ausgegeben hatte, wofür er durchaus belächelt wurde. "Aber wir haben uns nach dem unglücklichen Abstieg in der Bezirksliga-Saison eine Menge Selbstvertrauen erarbeitet und viel Potenzial. Hätten wir das dreimal öfter abgerufen, wären wir mit sechs Punkten mehr auf dem fünften Platz gelandet."

Spätestens nach dem wichtigen 27:20-Erfolg über den TSV Niederndodeleben II, den Tabellenletzten, war die Serie wieder in die richtigen Bahnen gelenkt. Im Anschluss gab es das einprägsame Spiel gegen den Magdeburger SV 90 und den erfolgreichen Abschluss gegen die Spielgemeinschaft Weißenfels im letzten Saisonspiel - 24:16.

Um für die kommende Spielzeit gerüstet zu sein, wird das Team den Sommer hindurch kontinuierlich weitertrainieren. "Ich möchte wenigstens einmal in der Woche eine gemeinsame Einheit anbieten, um die konditionellen Grundlagen aufrecht zu erhalten." Schließlich erwartet der Coach eine härtere Spielzeit. "Viele Vereine werden uns dann auf der Rechnung haben." Zudem muss er neben Melanie Schafflik und Sabrina Koeck auch Torhüterin Josephine Suchan ersetzen, die sich dem Konkurrenten aus Calbe angeschlossen hat. "Auf die Derbys gegen die TSG freue ich mich schon", schaut Schedlo voraus.

Abschiedsspiel für Koeck und Schafflik heute ab 17 Uhr

Während Melanie Schafflik, die seit ihrer Jugend bei der SG Lok Schönebeck auflief, sich mit einmal Training in der Woche fit hält und im Notfall aushelfen würde, kehrt Rückraumschützin Sabrina Koeck aufgrund beruflicher und privater Verpflichtungen zum SV Langenweddingen zurück. In den fünf Jahren bei den Elbestädtern "war sie eine echte Verstärkung für uns. Ihre Erfahrung wird uns fehlen." Die Verdienste der beiden werden heute ab 17 Uhr mit einem Abschiedsspiel gegen die A- und B-Jugend der SG Lok besonders gewürdigt.

Den personellen Aderlass will Schönebeck mit Jugendspielerinnen auffangen, bereits in der abgelaufenen Saison hatten Lena Rauschenbach oder Lisa-Marie Bullert Einsatzzeiten. "Es wird wohl eine Saison nach dem Motto: Jugend forscht." Allerdings sieht Schedlo darin vor allem eine Chance für die Nachwuchsspieler. "Sie haben alle die Möglichkeit, in der Frauenmannschaft Fuß zu fassen." Trotz der Umstände soll der Blick wiederum nicht nach unten, sondern nach oben gerichtet werden.