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Das Porträt der Woche Kugelstoßerin Christina Schwanitz startet nicht beim 9. SoleCup Ein Ritual für die Konzentration

27.06.2014, 03:13

Den rechten Arm mit der Kugel in die Höhe, den Zopf mit der linken Hand an die Seite: Die Vorbereitung auf einen Versuch ist bei Christina Schwanitz immer gleich. "Es ist mein Ritual geworden und dient der Konzentration", sagt die 28-Jährige, die eigentlich heute ab 17 Uhr beim Schönebecker SoleCup im Lotto Kugel-Cup starten wollte, aufgrund einer Rückenverletzung aber nicht teilnehmen kann.

Kienbaum/Schönebeck l Bereits bei der Team-Europameisterschaft in Braunschweig am vergangenen Wochenende war Schwanitz (LV Erzgebirge) unter Schmerzen gestartet, "weil wir eine Mannschaft sind und es sein musste", wurde von Physiotherapeuten und Ärzten fit gehalten. Seitdem allerdings "darf ich gar nichts machen, muss die Füße stillhalten. Das ist für einen Sportler das Schlimmste."

Seit ungefähr 15 Jahren stößt sie die Kugeln nun schon auf immer größere Weiten, dabei brachten sie Zufall, Glück und Spaß zu dieser Sportart. "Im Schulsport habe ich in der neunten Klasse weiter gestoßen als die Jungen", berichtet sie mit einem Lachen. Daraufhin hat sie sich bei einer Stadioneröffnung in Freiberg versucht und "problemlos gewonnen". Dies hatte ein Trainer beobachtet, der sie zum Verein und damit weg vom Tennissport, "in dem man so viel laufen musste", brachte. "Beim Kugelstoßen gibt es den Kraftfaktor, der bei anderen Wurfdisziplinen nicht so ausschlaggebend ist", erklärt sie ihre Affinität. "Mir bereiten auch die Einheiten im Kraftraum Spaß. Zudem ist es immer wieder aufs Neue faszinierend, wie sehr man sich in den Wettkämpfen puschen kann."

Und mit dieser Freude soll es für sie "auf weite Sicht" auch mal über 21 Meter gehen. Wenngleich Schwanitz gegenüber Valerie Adams aus Neuseeland (1,96 Meter groß) einige Zentimeter Körpergröße fehlen und sie diese "mit Kraft und Technik wettmachen muss", wäre das Sahnehäubchen, das i-Tüpfelchen, "Valerie mit einer Weite über 21 Meter zu bezwingen." Doch zunächst sind kurzfristige Ziele wichtiger. Schwanitz hofft, dass sie rechtzeitig zum Höhepunkt des Jahres in Zürich, den Europameisterschaften vom 12. bis 17. August, fit ist. Dann kann man sie sicherlich wieder dabei beobachten, wie sie die Kugel in die Höhe reckt und ihre Haare zur Seite legt, damit sie nicht eingeklemmt werden.