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Handball, HVSA-Pokal Calbenser legen nach 26:33 (10:18)-Niederlage gegen Dessau-Roßlauer HV II Protest ein TSG scheidet sportlich aus, zieht aber vor das Verbandsgericht

Von Björn Richter 20.12.2011, 05:26

Dessau-Roßlau/Calbe l Mit einer 26:33 (10:18)-Niederlage beim Süd-Verbandsligisten Dessau-Roßlauer HV II mussten die Sachsen-Anhalt-Liga-Handballer der TSG Calbe am Sonntagabend in der 3. Runde des HVSA-Pokals die Segel streichen. Oder doch nicht?

Fakt ist, dass der Gastgeber nach Informationen der Calbenser zwei nicht spielberechtigte Akteure eingesetzt hat. "Es handelt sich um zwei Spieler aus der ersten Mannschaft, die in dieser Saison bereits im DHB-Pokal aktiv waren. Wir werden den Verband darüber schriftlich informieren und Einspruch gegen die Spielwertung einlegen", sagte Gunnar Lehmann, Abteilungsleiter Handball bei der TSG Calbe. Der Protest soll heute an den Handball-Verband Sachsen-Anhalt (HVSA) gerichtet werden. Wann mit einer Entscheidung über die Wertung der Partie zu rechnen ist, steht derzeit noch nicht fest.

Rein sportlich gesehen war die Drittrunden-Niederlage nicht unverdient, "uns hat die Einstellung gefehlt", bemängelte Co-Trainer Peter Weiß. Die Gastgeber gingen zunächst mit 2:0 in Führung. Zu diesem Zeitpunkt hatte die TSG bereits zweimal von der Siebenmeterlinie gepatzt. Überhaupt war das Spiel der Gäste von zu vielen Unzulänglichkeiten geprägt. Allein in der ersten Halbzeit standen 13 Fehlwürfe und sechs Regel-Technikfehler zu Buche. Vom "rabenschwarzen Tag" (Weiß) war jedoch auch die Defensive betroffen, so dass sich die Gäste erst auf drei, später auf vier Tore (17.) absetzten. Dabei führten die Gastgeber die TSG mit deren eigenen Mitteln vor, kamen durch schnelles Spiel und gutes Kombinationsspiel scheinbar mühelos zu ihren Toren. Zur Pause betrug der Vorsprung der Dessau-Roßlauer gar acht Tore.

Die erste Viertelstunde nach Wiederbeginn war bezeichnend. "Allein Ronny Krause hat uns in dieser Phase im Spiel gehalten", konstatierte Weiß. Krause, mit zehn Toren am Ende bester Gästewerfer, zeichnete sich bis zur 46. Minute für sämtliche Calbenser Tore im zweiten Abschnitt verantwortlich - Beleg für die Berechenbarkeit des TSG-Spiels. Vor allem René Hulha fand bis dato überhaupt nicht ins Spiel, erst nach 55 Minuten gelang dem Spielmacher der erste seiner vier Treffer.

Erschwerend kam hinzu, dass die Calbenser die letzten zehn Minuten ohne Abwehrspezialist Martin Sowa auskommen mussten, der nach der dritten Zeitstrafe die Rote Karte sah. Die Gäste stellten nun um, zogen Hulha in der Defensive nach vorn. Hier konnte der Aufbauspieler zwar noch ein paar Ballverluste der Gastgeber provozieren und weitere drei Treffer beisteuern, die am Ende jedoch Ergebniskosmetik blieben. Weiß sprach nach dem Schlusspfiff von einem "verdienten Sieg für Dessau-Roßlau". Leidtragende waren vor allem die wie immer zahlreich mitgereisten Calbenser Fans, von denen die meisten das Ende der Partie nicht mehr sahen. Trotz der spielerischen Magerkost auf dem Feld wünschte das Team ihren treuen Anhängern besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

TSG Calbe: Bertram, Wiederhold - Walther (3), Barby (2), Krause (10), Hulha (4), Roost, N. Rätzel, Kralik (1), Sowa, Hübner (5)

Siebenmeter: Dessau-Roßlau II 3/3 - Calbe 6/4; Zeitstrafen: Dessau-Roßlau II 5 - Calbe 3; Rot: Martin Sowa (51., dreimal zwei Minuten) -Calbe-