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Beachvolleyball Kleine Achterbahnfahrt der Gefühle

Bei tropischen Temperaturen reisten 64 Team nach Barby, um bei der Deutschen U18-Beachvolleyball-Meisterschaft anzutreten.

Von Daniel Hübner 12.08.2020, 01:01

Barby l Anja Bechmann hatte auch als Trainerin kein leichtes Spiel am vergangenen Wochenende. „Sie musste einiges ertragen", gestanden ihre jungen Schützlinge Charlotte Prestel und Frida Höllger. In positiven Momenten, aber auch in Frustmomenten. „Wir sind eine kleine Achterbahn der Gefühle gefahren, inklusive Tränen", berichten sie. Zwei Sätze haben die 15-jährige Höllger und die 16-jährige Prestel bei der deutschen Beachvolleyball-Meisterschaft in Barby gewonnen. Zweimal kämpften sie sich in den Tie-Break. Zum Sieg reichte es allerdings nicht. Sie schlossen ihre ersten Titelkämpfe auf Platz 29 ab. „Ich denke, dass sie mit höheren Erwartungen in das Turnier gegangen sind. Ich hatte versucht, diese zu drücken", berichtet die Trainerin.

Denn Höllger und Prestel vom USC Magdeburg sind erst seit dieser Saison ein Duo im Sand. Es waren zudem ihre ersten Meisterschaften überhaupt, als jüngerer Jahrgang und mit wenig Beacherfahrung. „Allein die Teilnahme war für uns ein großer Erfolg", teilen die Mädels mit. Weshalb sie ganz nach Bechmanns Motto zu jeder Partie in den Sand gingen: „Egal, was da steht, zusammen das Beste geben." Am Ende standen da vier Niederlagen. Dennoch: „Insgesamt funktionierte mehr als nicht funktionierte." Oder wie Bechmann sagt: „Sie haben in jedem Spiel gute Sachen gemacht, die sie aber noch nicht konstant zeigten."

Auch am ersten Tag, am vergangenen Freitag, in der Vorrunde. „Mit dem ersten Tag waren wir weniger zufrieden, da wir eine ziemlich starke Leistungsschwankung zwischen unseren alten Mustern und der idealen Umsetzung des neu Erlernten hatten", berichtete das Duo. In ihrer Gruppe F verloren sie einmal in drei Sätzen gegen Lina Dod/Lilli Wunderlich (Niederstätten) und einmal in zwei Sätzen gegen den späteren deutschen Meister Julia Mantsch/Kim Prade (Düsseldorf/Freudenthal). „Was die beiden Mädels gezaubert haben, war wirklich großartig", lobt Bechmann. In der Zwischenrunde am Sonnabend mussten sie sich Shari Groth/Luna Rumpel (Stralsund) nur knapp in drei Sätzen und mit 10:15 im Tie-Break geschlagen geben. Und in der Platzierungsrunde hatten sie gegen Tara Fröhlich/Anna Marie Jahn (Neubrandenburg/Schwerin) das Nachsehen.

Trotzdem klangen Höllger und Prestel nicht unzufrieden über ihre Leistung. In den vergangenen Wochen hatten beide auf den Beachplätzen am Olympiastützpunkt trainiert – wie auch andere Kader des Volleyballverbandes, die von Landestrainer Matthias Waldschik und Bechmann betreut werden. Und Bechmann hatte versucht, ihnen nicht nur den Weg zur richtigen Abwehr- und Angriffsarbeit zu weisen, sondern ihnen außerdem ein positives Denken zu vermitteln. Aus Sicht ihrer Schützlinge hat sich das Wochenende schon deshalb gelohnt: „Wir haben uns auf jeden Fall spielerisch sowie mental stabilisiert", wenngleich sie in beidem aufgrund ihres Alters noch Reserven haben. Und die 36-jährige Bechmann deshalb einiges ertragen musste.

Auch andere Teams ereilte das Schicksal der USC-Mädchen: wie die Magdeburger Sportschülerinnen Nele Gerstner und Elisabeth Schallehn (Pädagogik Schönebeck), die ebenfalls ohne Sieg blieben, während die Landesmeisterinnen Pauline Meyer und Nele Schmidt (USV Halle) mit zwei Vorrundensiegen in den Kampf um die Medaillen einzogen, letztlich aber über Rang 13 nicht hinauskamen. Jan Seeger, Zuspieler beim Drittligisten USC, im Nachwuchs für den CV Mitteldeutschland gemeldet, belegte mit dem Dessauer Marius Müller den 21. Platz.