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Fußball Jungspunde mischen den SSC auf

Zwei junge Kicker stachen Anfang der 1990er Jahre beim Fußball-Landesligisten Schönebecker SC besonders heraus.

10.06.2020, 23:01

Schönebeck (hgu/kag) l Die Zeiten des glorreichen DDR-Fußballs fanden im Jahr 1991 ein Ende. Damals hieß der Verein noch BSG Chemie Schönebeck und war für zwei Spielzeiten im Oberhaus der DDR aktiv. Die BSG Chemie gehörte zu den Gründungsmannschaften der 1952 eingeführten Bezirksliga Magdeburg und sammelte in der Folge einige gute Platzierungen. Wichtigster Trägerbetrieb für die SG Neustadt wurde das Sprengstoffwerk Schönebeck, das seiner BSG den Namen „Chemie Schönebeck“ verlieh. Dank des wirtschaftsstarken Partners entwickelte sich die BSG Chemie zu einer der leistungsfähigsten Sportgemeinschaften der Stadt Schönebeck. Im Zuge der politischen Wende brach das Trägerbetrieb-System zusammen. In der Folge entwickelte sich der Schönebecker SC, heute zusammen mit dem Schönebecker SV als Union 1861 aktiv, zu einer herausragenden Stellung im Schönebecker Sportleben. Vor allem die Fußballabteilung konnte zu Beginn der 1990er Jahre einige Talente hervorbringen.

Im Jahr 1991 stieg der neugegründete Schönebecker SC aus der dritten Liga der DDR in die Bezirksliga ab. Der Klassenerhalt wurde durch eine schwache erste Halbserie verspielt, trotz spielerischer Steigerung in der Rückserie. Der SSC blieb neun Spiele in Folge ungeschlagen. In der kurz zuvor gegründeten Landesliga begann ein Neuanfang mit zahlreichen unbekannten und vor allem jungen Gesichtern.

Unter ihnen war ein knapp 18-Jähriger aus Barby, der auf Anhieb beim Schönebecker SC einschlug. Der junge Marko Fiedler passte sich ohne Probleme dem Mannschaftsgefüge an und entwickelte sich in der Folge enorm weiter. Auch weil er an seiner Seite erfahrene Akteure wie Kapitän Hendrik Schwaab, Uwe Rienau, Torsten Depda, Peter Westendorf oder auch Valery Mitrofanov hatte „und dabei mit Sicherheit viel lernen konnte“, sagt Hendrik Gustke, der ehemalige Coach des SSC. Diese Lehrzeit war ihm behilflich, später eine mehr als durchschnittliche Karriere auf den grünen Rasen zu absolvieren. In erster Linie war diese bei der TSG Calbe, doch auch als erfolgreicher Trainer machte sich Fiedler einen Namen unter anderem bei Einheit Wernigerode (Landesliga) oder auch bei seinem Heimatverein SSV Blau-Weiß Barby.

Zum Team des SSC stieß auch ein junger Kicker von der Saale. Die Rede ist von Sven Hause, dem heutigen Bürgermeister der Stadt Calbe. Hause beeindruckte nicht nur aufgrund seiner langen Lockenpracht. Nein, er war ein pfeilschneller Außenspieler, der dem SSC in dieser Phase enorm gut tat. Ebenfalls mit spielerischer Klasse überzeugte Peter Westendorf, der vor Kurzem seinen 50. Geburtstag feierte. Er wurde schnell zum Führungsspieler der Schönebecker. Seine weitere Karriere bis zur zweiten Bundesliga – Westendorf kickte ebenfalls für den 1. FC Magdeburg, Lok Stendal oder den SC Verl – unterstreicht die Qualitäten.

Letztendlich gelang dem SSC im neuen Spieljahr nicht das gesteckte Ziel Wiederaufstieg, doch auch ein guter dritter Rang war ein großer Erfolg für die Mannschaft um Übungsleiter Hendrik Gustke, welche mit zahlreichen Talenten einen erfolgreichen Landesligastart feierte.