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Fußball Kantersieg macht Coach sprachlos

Ein dickes Ausrufezeichen setzte der TSV Grün-Weiß Kleinmühlingen/Zens im Salzlandpokalspiel gegen den SV Förderstedt.

Von Kevin Sager 09.09.2019, 23:01

Kleinmühlingen l  Am Ende bejubelte die Mannschaft um Coach Mario Katte einen 8:0 (2:0)-Kantersieg. Er kniete vor seinem Tor mit dem Rücken zum Spielfeld, den Blick auf den Boden gerichtet. Tobias Witte wollte niemanden mehr sehen. Nur ein paar Schritte von ihm entfernt ging währenddessen die Post ab. Die ganze Mannschaft des TSV Grün-Weiß Kleinmühlingen/Zens feierte den Torschützen Norman Möbes, der gleich doppelt beim 8:0-Kantererfolg seiner Mannschaft gegen den SV Förderstedt traf. Mit einer bisher ungewohnten Leichtigkeit überrannte der TSV den SVF in der zweiten Runde des Fußball-Salzlandpokals.

Dabei sah es nach so einem deutlichen Erfolg, zumindest an den ersten 45 Minuten gemessen, gar nicht aus, auch wenn die Gäste nach drei Minuten bereits mit 0:1 in Rückstand gerieten. Förderstedt versuchte die vorgegebene Richtung von Spielertrainer Artan Isufi umzusetzen. Dabei sollte das Spiel über die Außen fokussiert werden, um dann Stürmer Benjamin Kollmann in der Mitte zu suchen. „Ich weiß nicht, was mit meinen Jungs los war. Sie haben nichts von dem, was ich gesagt habe, umgesetzt.“

Dafür bekamen die Förderstedter eine Lehrstunde erteilt, denn die Kleinmühlinger verfolgten eine ähnliche Taktik. Über die schnellen Außen Maurice Hertel und Norman Möbes sollte es gehen, die dann Chris Katte in der Mitte füttern sollten. Mit Erfolg. Doch bevor die drei zur großen Tor-Show ansetzten, reihte sich Philipp Schmoldt ein.

Auch aus der Pause kamen die Gastgeber mit viel Energie, so dass Hertel nur drei Minuten nach Wiederanpfiff nachlegte. „Die Mannschaft hat alles perfekt umgesetzt. Es war einfach ein Tag, wo alles funktioniert hat“, sagte Katte, der nach der Partie zunächst sprachlos war. Denn mit dem 3:0 brach die Mannschaft des SVF vollends auseinander, auch weil sie sich durch Nicke­lig­keiten untereinander und mit dem Schiedsrichtergespann selbst aus dem Spiel nahmen.

Für die Fans der Kleinmühlinger war der Rest der Partie ein wahres Fußballfest. Dabei sahen die Angriffe immer gleich aus.

Ein Ball aus der Abwehr wurde nach außen gespielt, dort wurde der Gegenspieler im Eins-gegen-Eins ausgetanzt und die Flanke geschlagen. In der Mitte wechselten sich Hertel, Möbes und Katte ab. Von einer Gegenwehr des SV Förderstedt war wenig bis gar nichts zu sehen.

Auch die SVF-Offensivbemühungen waren im zweiten Durchgang nur sporadische. Vereinzelt segelten Schüsse in Richtung des Tores von Sebastian Brandt, der aber nicht ernsthaft gefordert wurde.

„Glückwunsch an Kleinmühlingen. Wir müssen diese schmerzliche Niederlage hinnehmen. In der Liga wird es anders aussehen“, sagte Isufi, der auf einige Stammspieler verzichten musste. Aber auch bei Kleinmühlingen waren nicht alle an Bord, doch Katte pflichtete bei: „Die Momentaufnahme genieße ich. In der Liga wird es anders laufen. Denn auch die Förderstedter haben gute Spielzüge zeigen können“, so der TSV-Coach, der „alles erwartet hat, aber keinen Sieg in dieser Höhe.“

Kleinmühlingen/Zens: Sebastian Brandt, Kevin Weber, Philip Berner, Tim Niklas Stüber (49. Martin Glaser), Florian Neugebauer, Philipp Schmoldt (71. Sebastian Durrhack), Maurice Hertel (71. Marcel Podlech), Steffen Brandt, Norman Möbes, Florian Schmidt, Chris Katte (78. Tobias Volk)

SV Förderstedt: Tobias Witte, Ibrahim Isa, Denis Jankuhn (53. Christian Lattorf), Chris Kerwin, Artan Isufi, Devis Drici, Hogir Isa (54. Naweed Paghmani), Martin Gutsche, Ehsan Ullah Rasooli, Klajdi Beqiri (84. Philipp Früchtel), Benjamin Kollmann

Tore: 1:0 Maurice Hertel (2.), 2:0 Philipp Schmoldt (19.), 3:0 Maurice Hertel (48.), 4:0 Chris Katte (52.), 5:0 Norman Möbes (66.), 6:0 Chris Katte (77.), 7:0 Noman Möbes (84.), 8:0 Nawead Paghmani (ET, 90.); SR: S. Neumann (Staßfurt), ZS: 125