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Fußball Kleinmühlingen will Krise beenden

Der TSV Kleinmühlingen/Zens wartet in der Landesklasse II seit fünf Spielen auf einen Dreier. Nun kommt das Topetam Niegripp.

Von Enrico Joo 23.11.2017, 23:01

Kleinmühlingen l Na klar hat es intern ein bisschen gerappelt. Am Dienstag hatten sie bei den Landesklasse-Kickern vom TSV Grün-Weiß Kleinmühlingen/Zens die Köpfe zusammengesteckt, um zu erörtern, wie es eigentlich zu der fürchterlichen 0:7-Niederlage am Sonnabend beim MSV Börde II kommen konnte. Und da wurde durchaus auch Grundsätzliches in Frage gestellt.

Warum Trainer Mario Sens eigentlich so ruhig geblieben war, wurde gefragt. Hätte er nicht in der Pause eine zackige, lautstarke Ansage machen müssen, um des Debakel zu verhindern? „Was soll ich denn die einzelnen Spieler zusammenscheißen“, fragte Sens zurück. „Wir spielen aus Spaß Fußball und jeder einzelne Spieler weiß selbst, was er falsch gemacht hat. Wir haben das sachlich besprochen, ja. Aber laut geworden ist es nicht.“

Am Sonnabend nun hat der TSV ein Heimspiel gegen die SG Blau-Weiß Niegripp (Anstoß 14 Uhr). „Wird ein schweres Spiel“, so Sens. Schließlich kommt da der Tabellenzweite, gegen den Kleinmühlingen in den vergangenen Jahren oft schlecht aussah. Der TSV muss sich aber auch weniger mit dem Gegner beschäftigen als vielmehr so ziemlich alles anderes im Vergleich zur Vorwoche gegen Börde II besser machen. „Da haben wir die letzten vier Tore durch Dummheit bekommen.“

Ob man vielleicht mal was an der Taktik ändern kann? Auch das stand am Dienstag im Raum. Vielleicht sollte der TSV mal mit zwei statt einem Stürmer spielen? Vielleicht hilft das dabei, die Negativflaute von fünf Spielen zu beenden? „Das sehe ich nicht ein“, erklärt Sens. „Da können wir vielleicht im Winter drüber reden, aber doch nicht jetzt.“ Sein Argument: Auch im jetzigen System haben die Kleinmühlinger oft genug bewiesen, dass Siege möglich sind. „Schließlich haben wir damit schon 17 Punkte geholt. Daran kann es nicht liegen. Wir haben doch schon geile Spiele gemacht.“

Am Ende sind es bei einem Team, das nach einer grandiosen Erfolgsserie plötzlich gar nicht mehr gewinnen kann, oft mentale Aspekte, die quer liegen. „Es ist die Einstellung“, sagt Sens. So wie beim Spiel gegen Börde II, als gleich mehrere Fehlerketten zu unsagbar simplen Gegentoren führten. Da fehlte Konzentration, der Biss, der unbedingte Wille. Zu spät beim vereinbarten Treffpunkt, nicht richtig warm gemacht, den Gegner auf die leichte Schulter genommen. Sens wusste, warum er schon vorher geahnt hat, dass das Spiel in die Hose gehen könnte.

Der TSV hat sich die kleine Krisenstimmung selbst eingebrockt und die Mannschaft ist nun auch selbst gefragt, sich daraus zu befreien. Allerdings fehlen Patrick Bösel, Florian Marx und Marcel Podlech (alle beruflich verhindert). Tom Claas Stüber ist zudem immer noch angeschlagen. Es wird nicht einfacher. „Aber in Hektik verfallen wir nicht“, meint Sens.