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Fußball Mehr Chancen, dennoch verloren

1:2 (1:0) verlor Verbandsligist Union Schönebeck gegen den 1. FC Romonta Amsdorf beim Einstand von Interimscoach Michael Böhm.

Von Kevin Sager 27.05.2018, 23:01

Schönebeck l Nach dem Schlusspfiff hingen die Köpfe bei den Spielern von Union Schönebeck aus der Verbandsliga. Michael Böhm, der Interimscoach von Union, baute seine Mannschaft wieder auf und klatschte mit allen Beteiligten auf dem Platz ab. Danach verschwanden die Spieler zügig in der Kabine, sehr zum Unverständnis von Torwart Stephan Pingel. „Was ist denn hier los? Sprechen wir jetzt nach dem Spiel nicht mehr über die 90 Minuten? Ihr tut alle so, als wären wir abgestiegen“, sagte der Keeper zu seinen verbliebenen Mitspielern und den Betreuern des Teams. Abgestiegen ist Union noch nicht, doch durch die 1:2-Niederlage im Heimspiel gegen den 1. FC Romonta Amsdorf konnten sich die Unioner keine Luft im Tabellenkeller verschaffen.

Dabei war alles angerichtet für den Heimsieg. Der Vorstand spendierte für die Zuschauer im letzten Heimspiel der Saison Bratwurst und Freibier, doch nur 36 Zuschauer verirrten sich in das Stadion an der Barbarastraße. Der Beginn der Partie war ebenfalls verheißungsvoll. Union war überlegen und nutzte eine der zahlreichen Chancen nach einer knappen halben Stunde. Philipp Glage stand goldrichtig und schoss zur Führung ein (28.). „Wir haben in der ersten Halbzeit gut gespielt. Wir wollten das Spiel nach vorne schieben und den Gegner früh stören“, sagte Böhm zum Matchplan. Der ging in den ersten 45 Minuten auch perfekt auf.

Auch nach dem Pausenpfiff war Union die bessere Mannschaft. Immer wieder kombinierten sich die Grün-Roten durch das Mittelfeld. Matthias Rhode und Philipp Glage spielten einen Doppelpass und Glage passte den Ball diagonal in den Lauf von Philipp Garmann, doch der zögerte zu lange und eine gute Möglichkeit war vergeben (68.). Applaudierend stand Böhm an der Seitenlinie und feuerte seine Mannschaft weiter an.

Eine alte Fußball-Weisheit besagt allerdings: Wenn du vorne kein Tor schießt, dann bekommst du sie hinten rein. Im Fall von Union passte dieser Spruch wie die Faust auf‘s Auge. Kevin Gierz vom Gast marschierte auf der rechten Seite entlang und legte das Leder quer. Der zur Halbzeit eingewechselte Max Herzog stand in der Mitte frei und schob zum 1:1-Ausgleich ein. „In der zweiten Hälfte hat ein wenig die Spannung gefehlt. Auch das Positive war nicht mehr präsent. Da hätten wir ruhig etwas euphorischer sein können“, sagte der Coach nach der Partie.

Union rückte immer weiter nach vorne, „denn wir haben voll auf Sieg gespielt“, so Böhm. Den neuen Freiraum nutzte Amsdorf eiskalt aus. Wieder ging es schnell bei den Gästen, zu schnell für Union. Robert Wagner lief die linke Seite entlang, wieder wurde das Leder flach in den Strafraum gegeben und Alexander Gründler netzte ein (82.). „Wir waren dennoch nicht schlechter und hatten mehr Chancen. Der Sieg war drin. Es ist ärgerlich“, fasste Böhm zusammen. Sowohl Glage (70.) als auch der eingewechselte Bastian Lorenz hatten Chancen, um die Führung zu erzielen (77.).

Doch ganz so unzufrieden war der Coach mit der Leistung des Teams nicht: „Ich kann nicht sagen, dass es schlecht war. Ich habe viele gute Sachen gesehen. Wir müssen in die Spur zurück finden und weiter hoffen“, sagte der Coach und führte aus: „Es ist unglücklich gelaufen. Aber so ist das, wenn du unten stehst.“ Ein Spiel verbleibt Union jetzt noch. Sieben Punkte beträgt der Abstand auf einen Abstiegsplatz. Sollte Lok Stendal aus der Oberliga absteigen, dann wird es jedoch noch einmal eng für Union.

Union: Pingel - Braunert, Dehnecke (73. Lorenz), Kauffmann, Glage, Rhode, Herzog (84. Schliemann), Garmann, Balder (78.Wasylyk), Irmscher, Schäfer Tore: 1:0 Philipp Glage (27.), 1:1 Max Herzog (73.), 1:2 Alexander Gründler (82.); SR: Franz Unger (Salzfurtkapelle); ZS:36