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Fußball Pretzien hat wieder einen Trainer

Markus Kolodzyck sitzt in Pretzien wieder auf der Trainerbank, hat aber noch eine Menge Arbeit vor sich.

Von Dennis Uhlemann 21.08.2017, 23:01

Pretzien l Florian Borchert und Markus Kolodzyck betraten am Sonnabend vor dem Anpfiff der Salzlandliga-Partie zwischen dem SV Blau-Weiß Pretzien und dem VfB Neugattersleben das Spielfeld. Zwei Männer, die für die turbulente Zeit stehen, die Blau-Weiß zuletzt durchmachte. Gut ein halbes Jahr standen die Pretziener ohne einen echten Trainer da. Die vergangene Halbserie war eine zum Vergessen, 2017 ist bislang noch nicht das Jahr des SV Blau-Weiß Pretzien. Doch warum standen die beiden Vorstandsmitglieder auf dem Platz? Sie wurden vom Verein für ihren Einsatz mit der bronzenen Ehrennadel ausgezeichnet. Der Vorstandsvorsitzende Dominik Stoyke überreichte stolz die Ehrennadel und die Urkunde. Borchert, der zum Kader der Pertziener gehört, hatte im vergangenen halben Jahr als Spielertrainer fungiert und auch zu den immerhin 15 geholten Punkten in der Rückrunde beigetragen.

Kolodzyck investiert als Vorstandsmitglied ebenfalls eine Menge Zeit in den Verein. Und künftig noch mehr. Denn der ehemalige Trainer, der die Pretziener 2015 von der Kreis- in die Salzlandliga führte, steht ab dieser Saison wieder an der Seitenlinie. Sein Engagement für Blau-Weiß kennt fast keine Grenzen. Nur auf seine Einsätze bei den Alten Herren muss er in Zukunft verzichten. „Sonst würde ich fünf Tage die Woche für den Verein aktiv sein“, sagt der neue Trainer. Umso positiver findet Kolodzyck aber, dass seine Arbeit Anerkennung findet. „Es hat mich sehr gefreut. Wir machen das alle ehrenamtlich. Diese Auszeichnung ist eine gute Unterstützung und auch Belohnung.“

Die Mannschaft hat den Trainer im anschließenden Spiel jedoch nicht belohnt. Mit 0:2 (0:0) musste sich der Gastgeber Neugattersleben zum Saisonauftakt geschlagen geben. „Unter dem Strich ist das etwas enttäuschend“, so Kolodzyck. „Es war der erwartet schwere Gegner. Neugattersleben hatte zwar mehr Spielanteile, aber es war eigentlich ein typisches 0:0-Spiel.“ Die nach wie vor ersatzgeschwächte Mannschaft konnte gegen den VfB keine Punkte holen. Vor allem Patrick Regenstein, „eine sichere Bank da vorne“, fehlte. Der Stürmer, der in den vergangenen drei Saisons immer mindestens 20 Mal traf, ist nach einem Achillessehnenriss zwar schon wieder im leichten Aufbautraining, wird aber wohl noch bis zur Winterpause fehlen.

Zumindest die Trainerfrage ist geklärt. Nicht mit der gewünschten, aber sicher auch mit keiner schlechten Lösung. „Wir haben lange gesucht und hatten auch einen geeigneten Kandidaten. Der hat aber leider noch abgesagt“, berichtet Kolodzyck. Und so muss das Vorstandsmitglied selbst wieder ran. Und auch, wenn diese Tätigkeit sehr zeitintensiv ist, Kolodzyck ist mit Herzblut dabei und die Trainertätigkeit macht ihm Spaß. Das zeigten schon die 90 Minuten gegen Neugattersleben. Dem Trainer bleibt nach der 0:2-Niederlage aber auch die Erkenntnis: Es liegt noch viel Arbeit vor dem SV Blau-Weiß Pretzien. Fast mit Erschrecken leitete Kolodzyck damals die erste Einheit. Der Mannschaft fehlte der Trainer, das war konditionell wie spielerisch zu spüren. Und soll sich jetzt ändern.

In der kommenden Woche will der Coach vor allem im Konditionsbereich angreifen. Er lobte die bislang sehr gute Trainigsbeteiligung. Nun sollen mit Laufeinheiten sowie Kraft- und Athletikeinheiten auch wieder die „Basics“ geschult werden. Der Spielplan kommt den Pretzienern dabei etwas zugute. In der neuen Salzlandliga-Saison haben immer zwei Teams pro Wochenende spielfrei. Blau-Weiß muss nun erst wieder am 10. September gegen Unseburg ran. „Insgesamt finde ich den Spielplan sehr unglücklich, aber jetzt kommen uns die drei Wochen Pause ganz gelegen“, so der Coach. In dieser Zeit will Kolodzyck nochmal intensiv mit dem Team arbeiten. Der Coach erwartet dennoch eine schwierige Saison. Seine Zielstellung? „Platz zehn sollte es schon werden“, blickt der Trainer auch ein wenig auf das vergangene Jahr. Da landete Blau-Weiß auf dem elften Rang. Und schlechter soll es dieses Jahr nicht werden. „Wir sind auf einem guten Weg, ich bin zuversichtlich für die kommenden Wochen“, freut sich der neue Coach.