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Fußball Remmidemmi auf der Torlinie

Durch ein Tor in letzter Sekunde gewann der TSV Grün-Weiß Kleinmühlingen/Zens gegen den SV Förderstedt mit 1:0.

Von Michael Jacobs 14.04.2019, 23:01

Kleinmühlingen l „Wenn du den nicht machst, wird das bestraft. Dann machen wir in der 90. Minute noch das Tor.“ Diese Aussage stammt von Christoph Berlau, Trainer des Landesklasse-Vertreters TSV Grün-Weiß-Kleinmühlingen/Zens. Es war jedoch nicht die Analyse des 1:0 (0:0)-Sieges seiner Elf gegen den SV Förderstedt, sondern eine Vorahnung.

Die zweiminütige Nachspielzeit in der Partie war im Prinzip abgelaufen. Doch die Ausführung eines Eckballs gestand Schiedsrichterin Patrizia Egner den Kleinmühlingern noch zu. Jonas Ehme brachte ihn in den Strafraum. Die Förderstedter klärten. Aber zu kurz. Aus dem Hinterhalt zog Philip Berner mit seinem schwächeren rechten Fuß ab. Es wurde ein harmloses Schüsschen. Doch der Kullerball machte dem bis dahin aufmerksamen Marco Janich im SVF-Gehäuse große Mühe. Die Kugel glitt ihm unter dem Körper durch und kullerte auf die Torlinie. Auf dieser gab es anschließend ordentlich Remmidemmi. Förderstedter-Abwehrspieler und TSV-Angreifer stocherten im Rücken des am Boden liegenden Keepers um die Wette, was das Zeug hielt.

Und am Ende? Lag der Ball im Tor! Berlaus Vorahnung hatte sich bestätigt. „Förderstedt war klar besser. Die erste Hälfte war ausgeglichen, aber ab der 60. Minute waren wir die schlechtere Mannschaft. Vor allem Ehsan Rasooli im Angriff haben wir nicht in den Griff bekommen“, gab sich Berlau anschließend als fairer Gewinner.

Tief enttäuscht war indes Gäste-Speilertrainer Artan Isufi. Der hatte bei der wilden Stocherei um den letzten Ball nicht nur ein Foul an seinem Keeper gesehen, sondern monierte auch, dass die Unparteiische danach den Abpfiff ertönen ließ. „Es war aus meiner Sicht ein eindeutiges Foul. Wir haben hier drei Punkte verloren, müssen es aber akzeptieren“, ärgerte sich Isufi. Der Coach selbst hatte vorher das 1:0 auf dem Fuß. Sein herrlicher Schuss in den Winkel wurde jedoch glänzend pariert (86.). Es war eine von acht guten Gelegenheiten des SVF in Halbzeit zwei. „Die Chancenverwertung ist derzeit unser großes Manko“, analysierte Isufi.