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Handball „Einspielphase“ gut überstanden

Der Glinder HV „Eintracht“ aus der Verbandsliga Nord konnte sich im HVSA-Pokal gegen den HV Ilsenburg mit 27:25 (11:13) durchsetzen.

Von Kevin Sager 27.08.2018, 23:01

Glinde l Michael Kreyenberg hatte gerade auf der Bank Platz genommen. Seinen Pullover hatte sich der Rückraumspieler bereits übergezogen und wollte gerade zu einem gemütlichen Plausch übergehen. Zur gleichen Zeit verletzte sich jedoch der Neuzugang Tony Maynicke, der von der Reserve der TSG Calbe kam, am Knie. So musste Kreyenberg doch nochmal auf die Platte. Auch durch den Einsatz des Routiniers konnte sich der Glinder HV „Eintracht“ aus der Verbandsliga Nord in der ersten Runde des HVSA-Pokals mit 27:25 (11:13) gegen den HV Ilsenburg aus der Südstaffel durchsetzen.

Von Beginn war zu sehen, dass Trainer Peter Pysall das Spiel nutzte, um einiges auszuprobieren. Bei vielen Vereinen hat der HVSA-Pokal nicht den höchsten Stellenwert. So spielten im Innenblock Oliver Kowaczeck und Eike-Christian Herrmann. „Das haben wir vorher noch nicht so gespielt. Die müssen sich erstmal finden“, sagte Pysall. Doch das war nicht die einzige Premiere. Michael Kreyenberg musste wieder auf Außen spielen. Maynicke, der eigentlich am liebsten Rechtsaußen spielt, wurde auf Linksaußen eingesetzt.

Vor allem in der Anfangsphase nutzte der Gast aus Ilsenburg diese „Einspielphase“ der Glinder aus und konnte früh auf vier Tore davon ziehen (5:1, 6.). Glinde fand kaum Mittel und Wege vor das gegnerische Gehäuse und blieb zudem oft im Block der Ilsenburger hängen. Einen guten Tag erwischte auch der Torwart der Gäste Steffen Hohmann. Immer wieder scheiterten Maximilian Kralik, Nils Rosemeier oder auch Kowaczeck am Rückhalt der Gäste.

Und so lief Glinde im ersten Durchgang immer einem Rückstand hinterher. „Die erste Halbzeit lag ein bisschen im Nebel. Man könnte es auch als Nebel des Grauens ausdrücken“, meinte Pysall.

Und die zweite Hälfte begann mit einer Verletzungspause. Kevin Tacke blieb am Kreis liegen und hielt sich das rechte Knie. Gestützt von zwei Spielern wurde der Glinder auf die Bank gesetzt und das Knie dick bandagiert. Ilsenburg zog zu der Zeit wieder auf fünf Tore davon (18:13, 37.).

Unbeeindruckt davon fand dann der GHV zurück zur alten Stärke, denn vier Tore in Folge, an dessen Ende Kralik zum 17:18-Anschlusstreffer (39.) traf, weckten auch das Publikum in der Halle. Rhythmisch peitschten die Zuschauer das Team nach vorn. Das zeigte Wirkung. Denn so langsam gewöhnten sich die Spieler an die für sie ungewohnten Positionen. So war es Kreyenberg, der zum ersten Mal in der Partie den Ausgleich erzielen konnte (19:19, 42.). Der Treffer wurde dabei gut heraus gespielt. Bei einem Freiwurf täuschte Kreyenberg den Wurf zu Kralik an, lief aber selbst um Herrmann und vollendete.

Die Führung für den GHV besorgte dann Maynicke (20:19, 43.). Zum Ende zeigten die Hausherren dann „ihre individuelle Klasse“. Das Zusammenspiel zwischen Kowaczeck und Kreyenberg, sowie mit Kralik am Kreis, führten zweimal zum Tor. „Ich kann der Mannschaft nur ein Kompliment aussprechen. Wir waren im zweiten Durchgang taktisch gut und sehr dynamisch“, war Pysall der Meinung.

Denn den Vorsprung brachten die Glinder dann sicher über die Zeit. Ilsenburg konnte in den letzten zehn Minuten nicht mehr an die Stärken der ersten Hälfte anknüpfen. Glinde hatte sogar noch die Möglichkeit weitere Tore zu werfen. „Da würden wir dann aber weiter ins Detail gehen. Eine höhere Effektivität wäre vielleicht wünschenswert gewesen“, war der Coach der Meinung. Das war aber nur ein kleiner Fakt nebenbei, denn „das Team hat immer 100 Prozent gegeben. Ich bin zufrieden“, fand der Coach lobende Worte für den Auftritt.

Glinde: Bartels - Giesemann, Rosemeier (1), Maynicke (2), Kowaczeck (3), Kralik (12), Tacke, Kreyenberg (5/2), Herrmann (4) Siebenmeter: Glinde 3/2 - Ilsenburg 6/4 Zweiminuten: Glinde 1 - Ilsenburg 3