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Volksstimme-Aktion Egal ob Urlaub oder zum Einkaufen

Die Menschen im Salzlandkreis zählen jeden Meter und das ist auch gut so. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Von Kevin Sager 28.01.2021, 23:01

Salzlandkreis l „Das Wandern ist des Müllers Lust“ ist die erste Zeile eines Gedichtes des deutschen Dichters Wilhelm Müller. Verfasst wurde das Stück bereits 1821, aber auch heute noch ist es in aller Munde. Doch nicht nur die „schöne Müllerin“, um die es in dem Text geht, freut sich auf die Bewegung in der Natur. Thoralf und Sylvia Winkler aus Elbenau haben ihre Sachen gepackt und sich auf eine Reise begeben. Dabei zeigten die beiden reichlich Kreativität. Aufgrund der Corona-Pandemie und einem Ausgangsradius von 15 Kilometern ist es schwer, das Ausland zu bereisen. Also entschloss sich Familie Winkler, den Urlaub in der Heimat abzuhalten. Dafür wurden die Wanderstiegel geschnürt. „Eine ganz selbstverständliche Bewegung, was man halt so im Urlaub macht“, berichtet Thoralf Winkler.

„Meine Frau Sylvia und ich hatten letzte Woche Urlaub und normalerweise wären wir irgendwohin wandern gefahren, vielleicht in den Harz. Nun nutzten wir das, was im doch erstaunlich großen 15-Kilometer-Umkreis möglich war. Unter anderem eine Wanderung nach Dornburg oder ein sehr schönes Stück an der Bode entlang von Nienburg über Neugattersleben und Hohenerxleben nach Staßfurt“, beschriebt Winkler die ausgegebene Strecke.

Doch nicht nur auf den Beinen erkundeten die Elbenauer das Umland. Der Drahtesel wurde so richtig auf Vordermann gebracht und eine ausgiebige Radtour über Pechau, Menz und Gommern wurde unternommen. „Diese Neuentdeckung der Heimat machte echt Spaß“, fasste das Ehepaar zusammen und konnte trotz Corona einen angenehmen, aber vor allem sportlichen Urlaub verleben. „Wir kamen in den paar Tagen auf 33 Wander-Kilometer und 47 Kilometer mit dem Rad“, lautete das abschließende Fazit.

Aber Familie Winkler war natürlich nicht die einzige, die fleißig dafür sorgte, das weitere 1.033 Kilometer von der Uhr verschwanden. Alexandra, Melissa und Felix Dorst aus Calbe steuerten satte 26,3 Kilometer bei. Das Bewegen in diesem Zusammenhang auch Spaß machen kann, bewies die Familie dabei eindrucksvoll. Zufälligerweise lag auf der Route auch ein Spielplatz, auf dem sich die Kinder nach Belieben austoben konnten. Bewegung ist eben ein Spaß für die gesamte Familie.

Vor allem die Jugend nutzt in diesen Tagen, in dem das Treffen mit Freunden nur mit strikten Regeln möglich ist, die Aktion besonders. Den ganzen Tag vor dem Fernseher oder dem PC-Bildschirm zu verbringen ist dann nämlich auch nicht das Wahre. Um den Kopf vom Homeschooling freizubekommen, zieht es die Menschen immer mehr in die Natur.

Vor allem der Nachwuchs der TSG Calbe ist aktiv. Jakob Völsch von der männlichen C-Jugend der Saalestädter, die in der Sachsen-Anhalt-Liga aktiv ist, steuerte 9,3 Kilometer bei. Seit fast fünf Jahren ist der 14-Jährige nun schon mit dem Handballsport verbunden. Aufgrund des unterbrochenen Spielbetriebes und der geschlossenen Hallen fehlt dem Calbenser sein Sport sehr. Einen Ausgleich hat er nun aber beim Laufen gefunden.

Von der männlichen E-Jugend der Saalestädter hat sich Ian Bachmann auf die Socken gemacht. Zusammen mit dem Familienhund drehte der Handballer seine 2,9 Kilometer lange Joggingrunde. Da das aber noch nicht genug war, kamen auch gleich noch vier Kilometer mit dem Roller dazu. Die Handballer versuchen in dieser Zeit alles, um sich weiterhin fitzuhalten, denn der Wunsch nach einer Saisonfortführung bleibt weiter bestehen.

Doch nicht nur Menschen, denen der geliebte Sport vorerst genommen wurde, sind unterwegs. Auch alltägliche Touren werden per App gemessen und eingesendet. Christiane Jaffke aus Barby zum Beispiel trotzte dem nicht ganz so schönen Wetter der vergangenen Tage. Sie stieg auf ihr Fahrrad, um von Barby über die Elbebrücke nach Gödnitz zu fahren. Dort hat sie frische Milch geholt und sich wieder auf den Rückweg begeben.

Zwar nicht auf dem Fahrrad, dafür aber zu Fuß absolvierte Karin Albrecht ihre Einkaufstour. Als „etwas anspruchsvoller“ betitelte die Schönebeckerin ihre Tour von der Brecht-Straße über die Wilhelm-Hellge-Straße nach Frohse zum Fleischer. Zurück ging der Weg allerdings nicht wieder durch die Stadt. An der Elbe entlang zur Salineinsel wurde noch ein kurzer Abstecher zur Post erledigt, um dann nach 8,5 Kilometern wieder auf die heimische Couch zu fallen.

Nicht zum Einkaufen war in den zurückliegenden Tagen Uwe Wöhlert unterwegs. Auf seinem Drahtesel drehte er gemütliche Touren in der Umgebung und sammelte dabei auch fleißig Kilometer. Vorbei an Wälder, Wiesen und Flüssen nutzte Wöhlert das schöne Wetter, um die Heimat auf neuen Wegen zu erkundigen.