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Fußball Die Rückkehr des Aufstiegstrainers

Salzlandligist TSG Unseburg/Tarthun kann mit Ex-Coach Tino Kirst den ersten Neuzugang für die kommende Saison vermelden.

Von Dennis Uhlemann 05.06.2018, 23:01

Unseburg l Beim Halbfinale im Salzlandpokal schlenderte er in der Halbzeitpause im schwarz-gelben Trainingsanzug über den Platz, gab einigen Spielern von der TSG Unseburg/Tarthun beim Duell gegen die ZLG Atzendorf Tipps mit auf den Weg. Tino Kirst war zu diesem Zeitpunkt, bei der knappen 1:2-Pleite, noch nicht wieder Coach des Salzlandligisten, aber die Aktion zeigte: Er ist nach wie vor sehr nah an der Mannschaft dran. Denn der Coach, der schon von 2011 bis 2016 an der Seitenlinie in Unseburg stand und die TSG sogar bis in die Landesklasse führte, kehrt nach einer zweijährigen Pause als Coach zurück.

Doch wie kam es zum zweiten Anlauf? „Das weiß ich auch nicht so recht“, scherzt Kirst, der sich mittlerweile ganz gut damit abgefunden hatte, nur zu kicken. Bei den Alten Herren, der Zweiten oder aushilfsweise sogar bei der Ersten. Sonst war er nur Zuschauer. „Das ist wesentlich entspannter“, so der Coach. Doch der Vorstand ging wieder auf Kirst zu, wollte ihn zurück und damit auch den aktuellen Spielertrainer Christoph Karasch von der Doppelbelastung befreien. „Erst war ich nicht so überzeugt“, berichtet Kirst, der vor zwei Jahren aufhörte, um „seine Nerven zu schützen“. Doch nach mehreren Gesprächen haben Kirst und die TSG sich wieder geeinigt. Und mittlerweile? „Jetzt freue ich mich auf die Aufgabe. Wir werden das Ding wieder rocken.“

Vor zwei Jahren konnte er die Mannschaft nicht mehr erreichen. Dieses Problem steht nicht mehr im Weg. Denn das Team hat sich sehr verändert. Der Großteil der Spieler war erst im ersten oder zweiten Männerjahr. Die Schwarz-Gelben, die „eine sehr gute Nachwuchsarbeit geleistet“ haben, stellten sich neu auf mit zahlreichen Spielern aus der eigenen Jugend. Und die überzeugten. Zwischenzeitlich kam bei einigen TSG-Spielern im Hinterkopf schon der Gedanke an den Aufstieg auf. „Doch das hat zum Glück nicht geklappt“, sagt Kirst.

Bei noch einem verbleibenden Spiel am Sonntag um 14 Uhr gegen den Egelner SV Germania kann der aktuell Tabellenvierte noch maximal den Bronzerang erreichen. Sollte Drohndorf/Mehringen patzen. Drei oder vier Siege haben gefehlt zum Aufstieg. Dennoch hält Kirst fest: „Die Jungs haben eine super Saison gespielt.“

Ob der Aufstiegstrainer für die kommende Saison schon wieder mit Platz eins liebäugelt? „Um Gottes Willen, an den Aufstieg verschwende ich keinen Gedanken“, macht der Rückkehrer klar. Erst einmal geht es laut Kirst darum, sich kennen zu lernen, auch taktisch mit den „sehr intelligenten Spielern“ etwas auszuprobieren. „Die Tabelle wird uninteressant für uns sein. Wir wollen nur mit dem Abstieg nichts zu tun haben.“

In Ruhe aufbauen wird das Motto der zweiten Amtszeit lauten. Kirst wird sich mehr Zeit nehmen als beim letzten Mal. „Das Potenzial in der Mannschaft ist da, die Spieler müssen sich zusammen entwickeln und älter werden, dann haben wir in drei oder vier Jahren ein super Team.“ Das wird jetzt erstmal wieder die Aufgabe von Kirst sein. Und irgendwann dürfen die Spieler und der Coach dann auch wieder an die Landesklasse denken.