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Fußball Joker Linsdorf sticht doppelt

Landesklassist ZLG Atzendorf siegt durch zwei Jokertore von Steffen Linsdorf mit 2:1 (0:0) bei der TSG Unseburg/Tarthun.

Von Dennis Uhlemann 14.10.2018, 23:01

Unseburg l Mit sehr langsamen Schritten ging Heinz Weile Richtung Kabine nach dem Halbzeitpfiff des Salzlandpokal-Achtelfinals zwischen der TSG Unseburg/Tarthun und der ZLG Atzendorf. Vielleicht wollte er bei sommerlichen 23 Grad einfach ein bisschen länger die Sonne genießen, vielleicht musste er sich aber auch überlegen, was er seinem Team nach einer schlechten ersten Hälfte sagen kann und was er umstellen muss. Fest steht im Nachgang: Seine Ansprache und seine Umstellungen zeigten Wirkung. Der Favorit zog mit einem 2:1 (0:0)-Sieg in das Viertelfinale ein.

Und danach sah es in der ersten Hälfte überhaupt nicht aus. Zwar hatten die Gäste deutlich mehr Spielanteile, aber es ist ihnen schwer gefallen, das Spiel zu machen. Der Aufbau war ideenlos, die Spieler bewegten sich zu wenig. Die TSG hatte zwar teilweise viel Platz, spielte aber zumeist schlechte Pässe. So waren gute Chancen im ersten Durchgang absolute Mangelware. „So kann es nicht weitergehen“, sagte Weile in der Pause und reagierte auch personell in doppelter Hinsicht. Mit Steffen Linsdorf und Marcel Maier kamen zwei angeschlagene Stammspieler neu in die Partie.

Und das sollte der richtige Schachzug gewesen sein. Denn nachdem Nick Pumptow eine große Chance für die TSG vergab (53.), leiteten die Atzendorfer Einwechsler das 1:0 der Gäste ein. Linsdorf legte ab und Maier knallte die Kugel aus 20 Metern an den Querbalken. Als die Latte noch wackelte, war Vladmir Flegl aufmerksam, schnappte sich den Abpraller auf der rechten Seite und flankte auf den langen Pfosten. Dort stand Linsdorf goldrichtig und markierte das 1:0 (58.). „Siehst du, so macht man das“, konnte er sich die kleine Spitze Richtung Kai Hänsch nicht verkneifen. Der Stürmer hatte zuvor schon einige Chancen liegengelassen. „Die anderen Spieler haben es nicht hinbekommen, Steffen musste es richten“, war auch Weile mit dem Joker zufrieden.

Nach diesem Treffer waren die Gäste deutlich aktiver und erarbeiteten sich weitere Chancen. Unter anderem scheiterte Chris Güttel aus spitzem Winkel (69.). Als die Unseburger in der Schlussphase dann alles nach vorn warfen, konterte die ZLG. Liensdorf war frei durch und blieb im Eins-gegen-eins mit dem Keeper eiskalt. Die Erfahrung des 36-Jährigen machte in diesem Achtelfinale den Unterschied.

Obwohl das zweite Tor nicht der Schlusspunkt war. Tobias Gronau ließ nochmal kurz Spannung aufkommen und traf in der zweiten Minute der Nachspielzeit zum 1:2-Anschluss. Doch der kam zu spät, es gab keine weitere Chance für den Gastgeber. „Für uns war mit der Personalsituation einfach nicht mehr drin“, sagte TSG-Spieler Markus Evert. Etliche Stammspieler wie beispielsweise Christoph Karasch (Kreuzbandriss) fehlen bei den Schwarz-Gelben. Somit setzte sich die schlechte Form aus der Liga auch im Pokal fort und die Atzendorfer siegten erneut in Unseburg. Schon im Vorjahr konnte sich die Weile-Elf im Halbfinale beim Ortsnachbarn durchsetzen.

Unseburg: Moritz - Gilz, Pumptow, Kleider, Beyer, Gronau, Krause (84. Wenisch), M. van der Velde, Evert (64. Hackel), Fräsdorf, A. van der Velde

Atzendorf: Eisenträger, Wolter, Tupy, Voigtländer, Faatz, Stange (46. Maier), Hänsch (74. Ma. Gehrke), Camsky, Knoll (46. Linsdorf), Güttel, Flegl

Tore: 0:1, 0:2 Steffen Linsdorf (58., 90+1), 1:2 Tobias Gronau (90+2); SR: Heine (Brumby), ZS: 123