Fußball Unseburg verliert

Stark gespielt, aber keine Punkte

04.10.2015, 23:15

Denis Winter war verzweifelt. Der Stürmer der TSG Unseburg/Tarthun arbeitete hervorragend. Er war sowohl am eigenen Strafraum in der Defensive zu finden als auch auf der anderen Seite, wo er in der Abwehr der SG Germania Wulferstedt für Unruhe sorgte. Doch seine Flanken oder Torschüsse fanden nicht den gewünschten Weg. „Immer wieder ist ein Kopf oder ein Bein dazwischen“, haderte er mit dem schier unüberwindbaren Bollwerk des Spitzenreiters der Fußball-Landesklasse. Am Ende stand eine ernüchternde 1:4 (1:3)-Pleite zu Buche. „Es ist schade, dass man für seinen Aufwand nicht belohnt wird.“

Über 90 Minuten hatten die Schützlinge von Trainer Tino Kirst nämlich nicht nur Paroli geboten, „wir haben in der ersten Halbzeit unser bestes Spiel in dieser Saison gezeigt“, lobte der Coach. „Obwohl wir acht Stammkräfte zu ersetzen hatten.“ Die Unseburger ließen sich auch von dem frühzeitigen Schock zu Beginn der Partie nicht aus dem Konzept bringen. Mit dem ersten Freistoß der Partie erhielten die Hausherren nämlich sogleich einen Dämpfer. Christian Schütze, der die individuellen Fehler in der TSG-Abwehr zwei weitere Male bestrafte, verwandelte in den oberen Winkel (2.). „Das lief dann gleich wieder überhaupt nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten.“

Doch die Unseburger trumpften mit großem Einsatz auf, zeigten eine große Laufbereitschaft und kreierten sich mehrere Chancen, Winter belohnte sich für seinen Einsatz und das Team mit dem Treffer zum 1:3 kurz vor der Pause. Auch nach dem Wechsel waren die Gastgeber in den ersten zehn Minuten am Drücker, ein Treffer gelang allerdings nicht, weil unter anderem Germania-Keeper Timo Wagner den Freistoß von Winter stark parierte (48.). Der Konter nach Ballverlust zum 4:1 für Wulferstedt „hat uns dann den Genickschlag versetzt“, konstatierte Kirst.

Die TSG musste also unter anderem die Ausfälle der drei van der Velde-Brüder kompensieren, Martin Ruge fehlte verletzungsbedingt. „Dafür haben Spieler aus der Zweiten über die volle Distanz auf dem Feld gestanden. Sie haben ihre Sache sehr gut gemacht“, lobte Kirst. Und auch Jugendspieler wie Gabriel Kleider, der normalerweise noch bei den A-Junioren aufläuft, haben sich in den Vordergrund – sogar in die Startformation gespielt. „Er hat eine gute Leistung gezeigt.“ Einzig in der Abgeklärtheit fehlte es, beispielsweise bei der guten Torchance in der 82. Minute, als er zu lange den Ball hielt, anstatt aufs Tor zu schießen. „Aber das ist völlig normal. Wichtig war, dass wir eine gute Leistung abgerufen haben.“

Diese gilt es nun, 14 Tage lang zu kompesieren. Nach dem spielfreien Pokalwochenende, an dem Kirst seinen Schützlingen eine Pause gönnen wird, damit sich die angeschlagenen Spieler erholen können, steht nämlich das für beide Mannschaften richtungsweisende Derby bei der ZLG Atzendorf auf dem Programm. „Da müssen wir uns nichts vormachen. Dsas ist für beide Mannschaften ein Sechs-Punkte-Spiel.“ Und spätestens dann möchte man in Unseburg nicht mehr verzweifeln, sondern sich endlich für den Einsatz auch belohnen.

Tore: 0:1, 0:2, 0:3 Christian Schütze (2., 18., 39.), 1:3 Denis Winter (42.), 1:4 Sebastian Stadler; SR: Marco Krankemann (Heyrothsberge), ZS: 112

TSG Unseburg/Tarthun: Weißke – Wenisch, Evert (68. Wichmann), Fräsdorf, Winter, J. Mundt, Kleider, Stahn, Friedrich, Hebecker, Gronau