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Handball RWS-Reserve spät im Glück

Der HV Rot-Weiß Staßfurt II aus der Verbandsliga schlug in der zweiten Runde des HVSA-Pokals die höherklassige SG Spergau mit 30:29 (13:15).

Von Dennis Uhlemann 01.10.2018, 23:01

Staßfurt l Es war eine emotionale Achterbahnfahrt für die Reserve des HV Rot-Weiss Staßfurt. Im Pokalspiel gegen die SG Spergau erzielten die Gastgeber durch Marco Richer 27 Sekunden vor dem Ende den vermeintlichen Siegtreffer zum 29:28. Doch im Gegenzug machte der Torschütze einen Spergauer fest und ließ ihn zu spät los. In den letzten 30 Sekunden gibt es dafür Rot und Siebenmeter.

Weil Benjamin Herfurth acht Sekunden vor dem Ende souverän verwandelte, deutete alles auf die Verlängerung hin. Doch die Staßfurter hatten nochmal eine Antwort. Ein schneller Angriff wurde von Steve Ilgenstein vergoldet, der mit der Schlusssirene den 30:29-Siegtreffer erzielte und die RWS-Reserve jubeln ließ.

Laut Coach Mario Kutzer hätte es jedoch gar nicht zu diesen turbulenten Schlussminuten kommen müssen. „Unsere Jungs waren sehr bemüht, aber sie haben viele Fehler gemacht, sonst hätte das Spiel deutlicher ausgehen können.“ Moment mal, gegen den Spitzenreiter aus der Sachsen-Anhalt-Liga war das Schlusslicht der Verbandsliga überlegen? Ja über weite Strecken. Aber das lag in erster Linie daran, dass die Spielgemeinschaft dem Pokalwettbewerb keinen allzu hohen Stellenwert zuschrieb und nur mit der zweiten Garde anrückte. „Auf dem Papier haben wir einen Sachsen-Anhalt-Ligisten geschlagen“, wertete auch Kutzer die Aufgabe als nicht so schwierig, wie im Vorfeld vermutet.

Unter dem Strich machte er einen „dreckigen Sieg“ seiner Sieben aus. Aber genau diesen hat das Team auch mal benötigt nach zuletzt vier Punktspielpleiten am Stück. „Uns wird dieser Sieg sehr gut tun“, ist sich Kutzer sicher. Die Spieler konnten sich ein wenig Selbstvertrauen holen für die kommenden Aufgaben. Allen voran Chris Sieland. Der junge Keeper, der zuletzt etwas in der Kritik stand, spielte dieses Mal 60 Minuten durch und zeigte „gute Aktionen und hat einige Würfe stark gehalten“, lobte der Staßfurter Trainer.

Entscheidend war aus seiner Sicht an diesem Tag der Wille. „Wir wollten unbedingt gewinnen, waren sehr bissig und haben das bis zum Ende konsequent durchgezogen.“ Nach der emotionalen Schlussphase, die der Gastgeber für sich entscheiden konnte, war es für den Coach auch sicher einfach, die vielen Fehler auszublenden.

Staßfurt: Sieland - Richter (6), Langewald, Korin (5), Kunze (2), Dittmar (1), Loose (2), Panzer (2), Hoffmann (5), Engelhardt (2), Ilgenstein (5)

Siebenmeter: Staßfurt 3/2 - Spergau 6 Zeitstrafen: Staßfurt 6/5 - Spergau 3 Rot: Marco Richter (60.)