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Handball Staßfurt II hinterlässt Fragezeichen

HV Rot-Weiss II ist beim 19:26 (8:13) gegen Grün-Weiß Wittenberg chancenlos.

Von Enrico Joo 20.12.2016, 23:01

Staßfurt l Mario Kutzer wollte nur noch weg. Eine Einschätzung so direkt nach dem Spiel? „Nein, ich habe keine Lust gerade“, sagte der Trainer vom Handball-Verbandsligisten HV Rot-Weiss Staßfurt II am Sonnabend nur. Dann marschierte er mit schnellen Schritten in Richtung Kabine und war verschwunden. Bezeichnend.

Er wollte für den Moment nicht mehr über das aus Staßfurter Sicht schlimme Spiel reden. Es tat einfach nur weh. Mit 19:26 (8:13) vergeigten die Rot-Weissen den letzten Heimauftritt am Wochenende gegen den SV Grün-Weiß Piesteritz/Piesteritz.

Übel war aber vor allem die erste Halbzeit. Bis zum 4:4 nach wenigen Minuten hatte Staßfurt das Spiel noch ausgeglichen gestaltet, dann ging es bergab. In der 28. Minute stand es 5:12. „Es hat nichts funktioniert. Die Spieler hatten einfach Scheiße an den Pfoten“, sagte Kutzer am Dienstag mit drei Tagen Abstand. Was war nur los mit Staßfurt? Auch Mario Kutzer wüsste das gern. „Die Spieler waren kopflos. Ich war kopflos. Ich wusste keinen Rat mehr.“ Fangfehler. Total verpatzte Würfe in Masse. „So wollte sich keiner verabschieden. Wittenberg musste gar nicht viel machen.“

Weil die Gäste auch keinen überragenden Tag erwischten, hielt Staßfurt den Halbzeitstand beim 8:13 sogar noch in einem erträglichen Rahmen. Immerhin: „Der Wille war da. Und ein paar Spieler wollten sich dann noch zusammenreißen.“ So brachte vor allem Eike Rach aus dem Rückraum noch ein paar Würfe im Tor der Gäste unter. Er kam am Ende auf acht Treffer. „Das war aber trotzdem kein kombinierter Handball. Das war Wut und Verzweiflung“, schätzte Kutzer ein. „Ich habe selbst Fragezeichen im Kopf. Wir hätten wohl zwei oder drei Stunden spielen können. Es wäre trotzdem nicht besser geworden.“

Anschauen wird sich der Coach das Spiel nicht nochmal. Es wurde ja nicht aufgenommen. Aber Kutzer würde das auch nicht tun, wenn es für die Nachwelt festgehalten worden wäre. „Es weiß ja jeder selbst, was schiefgelaufen ist. Da kann man nur einen Haken dran machen.“ Konsequenzen wird der Übungsleiter aus dem Spiel allerdings nicht ziehen. Ein Straftraining wird es nicht geben. Ganz im Gegenteil. In solchen Fällen ist es immer gut, wenn die Mannschaft mal auf andere Gedanken kommt.

Unter diesen Vorzeichen trafen sich die Verbandsliga-Handballer gestern Abend zu einem ungewöhnlichen Trainingsspielchen. Der HV Rot-Weiss II absolvierte ein „Juxspiel“, wie Kutzer sagte, gegen die Fußballer vom SV 09 Staßfurt. Eine reine Spaßveranstaltung, die den Kopf freimachen soll. Der SV 09 wurde dabei von Alexander Ernst, der im Sommer vom HV Rot-Weiss zu Eiche Biederitz gewechselt war und Volker Wartmann, der vor fünf Jahren seine Spielerkarriere beendet hatte, unterstützt.

Für 2016 war es das dann beim HV Rot-Weiss II. „Anfang Januar treffen wir uns dann wieder zum Training“, so Kutzer. Am 14. Januar tritt Staßfurt im ersten Spiel des neuen Jahres bei Bernburg II an.

Staßfurt II: Tuchen, Sieland, Jesse – Stein (1), Rösler, Gödde (2), Kunze (3/2), Dittmar (3), Rach (8), Panzer (1), Bönecke, Hoffmann, Engelhardt (1), Wilke

Siebenmeter: Staßfurt II 5/2 – Wittenberg 6/1; Zeitstrafen: Staßfurt II 3 – Wittenberg 4