Verhältnisse klar - Ausgang offen

Westeregeln l Wacker siegt im Derby gegen Borne. Das war erst am vergangenen Wochenende das Fazit in der Sporthalle in Westeregeln. Allerdings bei der E-Jugend, die einen deutlichen 39:6-Erfolg gegen den Rivalen einfuhr. Doch während der Charakter dieses Spiels den Nachwuchssportlern noch gar nicht so bewusst sein wird, sieht das an diesem Wochenende ganz anders aus. In der Verbandsliga Nord kommt es heute um 16 Uhr zum Duell zwischen Wacker Westeregeln und Germania Borne.

Rene Loewe, der Co-Trainer der Gastgeber, unterstreicht die Besonderheit der anstehenden Aufgabe: „Das sind immer schöne Duelle. Das Derby ist ein Höhepunkt in der Saison. Dieses Spiel zeichnet sich durch seine Geschichte und lange Tradition aus.“ Um genau zu sein gab es bislang schon 22 Derbys zwischen Grün-Weiß und Schwarz-Gelb. Und in 17 Fällen war Wacker der Sieger. Liegt die Favoritenrolle also bei Wacker? Während der Borner Coach Christian Kasten die Frage bejaht, sieht Matthias Zeidler die Sache nicht so eindeutig. „Ich glaube, es ist ziemlich ausgeglichen. Es wird lange eng zugehen“, so der Wacker-Trainer.

So wie in der Vorsaison, als Westeregeln zwar zwei Mal gewinnen konnte, es aber jeweils „sehr knappe Spiele“ waren. Vor allem der jüngste Vergleich in Borne vor einem halben Jahr war mit dem 30:29 für Wacker eine enge Kiste. Besonders die Manndeckung gegen Jimmy Klockmann hat es Wacker damals schwer gemacht. Rechnen die Gastgeber wieder damit? „Ja, aber wir sind gut darauf vorbereitet“, betont Zeidler „Wir haben viele andere Optionen.“

Kasten ärgert sich bei einem Gedanken an das vorherige Derby immer noch: „Da war viel mehr drin. Wir haben uns selber geschlagen“, so der Coach, der mit seinem Team auf Revanche sinnt. Mit der breitesten Brust wird Borne allerdings nicht anreisen. Zuletzt kassierte der SV Germania sieben Pleiten in Folge.

Doch genau dabei kommt das Derby aus Sicht von Kasten als positiver Faktor ins Spiel. Denn dieses Spiel „ist anders als die restlichen Partien der Saison“, so der Trainer der Gäste. „Da sind alle Spieler hochmotiviert, kämpfen viel mehr. Da klappen vielleicht auch mal Sachen, die zuletzt nicht funktioniert haben. Keiner will dieses Spiel verlieren.“

Das Borner Team ist so heiß, da wird eventuell auch gar nicht negativ auffallen, dass in dieser Woche kein Training stattfinden konnte. Heute werden dennoch genug Spieler dabei sein. Und das gilt für beide Seiten. Personalprobleme, die auch bei Wacker oft auftreten, wird es im Derby nicht geben. „Da sind erfahrungsgemäß immer alle dabei. So ein Spiel will sich keiner entgehen lassen“, sagt Loewe im Vorfeld. Laut dem Co-Trainer werden Kampf und Leidenschaft entscheidend sein. „Es wird darauf ankommen, wer den größeren Willen hat.“ Und auch wenn Zeidler das Spiel eher nüchtern betrachtet und sagt, dass „auch nur zwei Punkte“ zu vergeben sind, weiß auch er: „Von der Motivation dürfte es keine Probleme geben. Jeder will den Sieg noch etwas mehr als sonst.“ Denn auch wenn Historie und Gegenwart für Wacker sprechen, es wird schwer.