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Handball Wacker Westeregeln braucht Geduld

Wacker Westeregeln empfängt den Absteiger Eintracht Gommern. Eine schwere Aufgabe. Trotz des Abgangs von Jens Schmidt.

Von Enrico Joo 09.02.2018, 23:01

Westeregeln l Personalmangel ist immer eine blöde Sache. Das macht es schwer, sich auf bestimmte knifflige Situationen neu vorzubereiten, macht es schwer, sich auf veränderte Ausgangslagen neu einzustellen. Die Liste der Nachteile ist lang, aber einen einzigen Vorteil gibt es dann doch: „Dadurch sind die Spieler eingespielt“, sagt René Loewe.

Und so sieht der Co-Trainer vom Handball-Verbandsligisten Wacker Westeregeln auch dem Heimspiel am Sonnabend (Anwurf 16 Uhr) gegen Eintracht Gommern gelassen entgegen. Die Westeregelner sind nur wenige. „Aber die sind immer da.“ Darauf ist Verlass. Die tapferen Wacker-Spieler machen es ja gerade zu Hause sehr gut. Ein einziges Heimspiel hat Grün-Weiß abgegeben. Logisch, dass sich Westeregeln auch gegen den letztjährigen Sachsen-Anhalt-Ligisten etwas ausrechnet. Das Hinspiel hatte Wacker 19:24 verloren. „Wir müssen uns in der Chancenverwertung und im spielerischen Bereich steigern“, erklärt Trainer Matthias Zeidler. Dann könnte es etwas werden.

Besonders die Abwehr von Gommern ist bemerkenswert. „Die ist das Prunkstück“, wie Loewe sagt. Weniger Gegentore als die Eintracht haben ligaweit nur der Glinder HV „Eintracht“ und TuS 1860 Magdeburg-Neustadt bekommen. „Da ist Geduld gefragt“, so Loewe. „Die Spieler sind sehr fit und sehr gut in der Seitwärtsbewegung. Unser erstes Rezept ist es aber, selbst hinten gut zu stehen.“ Um dann über Tempogegenstöße zu einfachen Toren zu kommen und den kraftraubenden Positionsangriff am besten gleich zu vermeiden. Das ist die Spiel-DNA der Grün-Weißen.

Vielleicht hilft es ja Wacker Westeregeln auch, dass sich der wichtigste Spieler bei Eintracht Gommern einen neuen Verein gesucht hat. Jens „Tetze“ Schmidt, der Fels in der Brandung in der Abwehr, ist im Winter in die Mitteldeutsche Oberliga zum HC Aschersleben gewechselt. „Er war schon ein sehr guter Abwehrspieler“, lobt Loewe. Ohne Schmidt kassierte Gommern in den ersten beiden Partien des neuen Jahres gegen Güsen (36 Tore) und Solpke/Mieste (30) gleich zweimal hintereinander über 30 Treffer. Ob das ein Zeichen ist? Das bleibt abzuwarten.

Erst einmal muss Wacker sowieso die eigenen Hausaufgaben erledigen, auch weil die Mannschaft nicht richtig trainieren konnte. Aufgrund der Winterferien fehlten ein paar Spieler wegen Urlaubs. Trotzdem: „Wenn wir an unsere Leistung in den letzten Spielen anknüpfen, sollte es ein ausgeglichenes Spiel werden und am Ende wird dann die Tagesform entscheiden“, so Zeidler. Was einen möglichen Heimsieg ausdrücklich einschließt. Das Selbstbewusstsein ist vorhanden.