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Handball Wacker zurück in der Spur

Die Verbandsliga-Handballer von Wacker Westeregeln holen den dritten Sieg in Folge und schlagen den Magdeburger SV 90 mit 33:21 (15:10).

Von Enrico Joo 14.12.2016, 12:28

Westeregeln l Die Trommler vom Fanblock in Westeregeln waren bemerkenswert still, was vielleicht auch mit dem Auftritt der Mannschaft zu tun hatte. Natürlich gingen die Verbandsliga-Handballer von Wacker Westeregeln am Sonnabend im Heimspiel gegen den Magdeburger SV 90 mit großen Aussichten in das Spiel. Alles andere als ein Erfolg gegen die noch sieglosen Gäste wäre fraglos eine kleine Enttäuschung gewesen. „Wir wussten, dass wir trotz des Ausfalls einiger Leute als Favorit ins Spiel gehen“, bekannte Wacker-Trainer Matthias Zeidler.

Doch die Westeregelner taten sich beim 33:21 (15:10)-Erfolg gegen das Team aus der Landeshauptstadt in der ersten Halbzeit erstaunlich schwer. Sowohl vorne als auch hinten. In der Defensive verpassten es die Gastgeber, die Reihen in der Abwehr geschlossen zu halten. Fiel zu leicht fielen die Tore für Magdeburg, obwohl die Hauptstädter im Positionsangriff behäbig agierten. Und im Angriff fand Westergeln kaum ein Mittel gegen die gut organisierte Magdeburger Defensive. „Der MSV hat eine gute Abwehr, so dass wir viele einfache Tore machen wollten“, analysierte Zeidler. Was kaum gelang. So lagen die Gastgeber in der fünften Minute mit 1:3 hinten, in der siebten dann mit 2:4.

In der zuvor stillen Sporthalle in Westeregeln steuerten die treuen Trommler dann die ersten akustischen Warnsignale bei, die wie ein Weckruf wirkten für das zuvor lethargische Wacker-Team. Noch bis zum 9:9 un der 20. Minute war es ein umkämpftes Spiel. Aber der Qualitätssprung war unübersehbar. „Nach 20 Minuten hatten wir uns komplett auf den Magdeburger Angriff eingestellt, so dass wir uns über Konter absetzen konnten“, sagte Zeidler. Besonders Markus Grau im Rückraum und Tino Fischer auf Rechtsaußen gaben die so wichtigen Impulse im Angriff. Grau allein steuerte im ersten Durchgang sieben Treffer bei. Fischer kam auf vier Tore bis zum Seitenwechsel.

Spätestens als Torwart Andreas Howahl am Ende der ersten Halbzeit bei zwei Siebenmetern der Gäste Sieger blieb, hatte das Glückspendel sich endgültig ein grünes Wackermäntelchen übergeworfen. Wobei gerade der Siebenmeter des Magdeburgers Tobias Seefeldt mit der letzten Aktion in der ersten Hälfte für Verwunderung sorgte. Beim Stand von 15:10 für Wacker wollte Seefeldt den Ball hinter dem Rücken lässig über Howahl ins Tor bugsieren und traf nur das Außennetz.

In der zweiten Halbzeit geriet das Kräftemessen mit dem Vorletzten dann für Wacker zum Schaulaufen. Nach drei Treffern in Folge von Linksaußen Steffen Laschke und zwei Toren von Christopher Gorges wurde innerhalb von sechs Minuten aus einem 16:12 für Wacker ein 21:12. Als sich kurz danach auch Dennis Fischer und Jubiläumskind Florian Kuhle (siehe Info-Kasten: „Jubiläen“) erstmals in die Toreliste eingetragen hatten, stand es 23:12. Kleiner wurde der Abstand nie mehr. „In der zweiten Halbzeit waren wir über die gesamte Zeit klar überlegen und haben die Führung weiter ausgebaut“, schätzte Zeidler ein. „Insgesamt war es eine geschlossene Mannschaftsleistung.“

Wer weiß, was noch möglich ist? Nach einem holprigen Saisonstart haben sich die Westeregelner sukzessive nach oben gearbeitet. Der am Ende doch noch überaus souveräne Erfolg gegen den Magdeburger SV 90 war für Wacker der dritte Sieg hintereinander, mit dem sich die Westeregelner auf den siebten Rang der Verbandsliga-Tabelle schoben. Vom Saisonziel Platz fünf sind die Wacker-Handballer nun nur noch zwei Punkte entfernt. „Nun wollen wir sehen, dass wir im neuen Jahr daran anknüpfen können“, sagte Zeidler.

Neues Jahr, neues Glück. Westeregeln hat Lunte gerochen. Irgendwie schade für Wacker, dass die Grünen jetzt Weihnachtspause haben. Das Selbstbewusstsein in dieser Saison war ja nie größer.

Wacker: Howahl, Beck - Grau (7), Kuhle (1), Garbaczok (4), T. Fischer (7), D. Fischer (3), Laschke (3), Liebscher (1), Gorges (3), Schneider (4/2), Pufahl

MSV: Bonath - Titsch, Bartels, Willner (2), Schenker (3/1), Winkelmann (3), Görlich (2), Seefeldt (4), Maric (3), Ebert (4), Kichhoff

Siebenmeter: Wacker 2/2 – MSV 5/1; Zeitstrafen: Wacker 3 – MSV 8