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Leichtathletik „Es gab keine Alternative“

Erst zum zweiten Mal in der 15-jährigen Historie musste der Solecup abgesagt werden.

01.04.2020, 23:01

Schönebeck l Ein weiteres Jahr müssen die Leichtathleten aus ganz Deutschland auf die 15. Ausgabe des Schönebecker Solecups warten. Im Gespräch mit Volksstimme-Volontär Tobias Zschäpe gab Organisator Hans Weber einen Einblick in die intensive Vorbereitung, welche nun hinfällig ist, und sprach zudem darüber, wie es mit dem Werfermeeting in der Elbestadt weitergehen kann.

Volksstimme: Herr Weber, die wichtigste Frage zur Zeit zuerst: Geht es Ihnen und Ihrer Familie gut?

Hans Weber: Wir geben uns die größte Mühe, dass alle fit bleiben und halten uns an die Ausgangsbeschränkungen. Hier bei uns wohnen vier Generationen im Haus, von 85 bis drei Jahren und alle halten sich an die Hygienevorschriften.

Den Beschränkungen zum Opfer gefallen ist nun auch der Solecup, nachdem sie beim ersten Pressemeeting noch die Hoffnung hatten, diesen stattfinden lassen zu können. Wie viel Arbeit steckte bereits in der 15. Ausgabe der Veranstaltung?

Im Hintergrund haben wir seit Dezember vergangenen Jahres bereits einiges erledigt. Nicht nur ich selbst, sondern das ganze Orga-Team, bestehend aus Mitgliedern der Vereine, der Stadt und des Kreissportbundes. Unter anderem mussten wir Helfer akquirieren, Sponsorengespräche führen, um die Finanzierung im ersten Jahr der Eigenregie zu sichern, sowie Gespräche mit Werbeagenturen führen.

Ist die Absage also mit der auf Grund des Hochwassers 2013 zu vergleichen?

Nein, das kann man nicht vergleichen. Damals war bereits alles fertig organisiert. Wir hatten bereits Geld für die Werbung oder die Helfershirts in die Hand genommen und mussten dann wenige Tage vor dem geplanten Termin alles absagen, was uns sehr schwer gefallen ist. Das hatte damals noch ein anderes Ausmaß. Dennoch ist uns die Absage auch diesmal schwer gefallen. Ich bin von Anfang an dabei, sozusagen ein Gründungsvater des Solecups, aber es gab keine Alternative zur Absage.

Gab es auch negative Stimmen?

Nein, die Sponsoren und Athleten haben durchweg Verständnis gezeigt, fanden die Absage jedoch natürlich schade. Angesichts der Entwicklung des Coronavirus wäre jede andere Reaktion auch fehl am Platz. Zudem waren wir an dem Punkt angekommen, an dem wir Geld in die Hand nehmen hätten müssen, um mit den Planungen voranzuschreiten. Es wäre unverantwortlich gewesen, die Sponsorengelder zu benutzen, wenn abzusehen ist, dass der Solecup nicht stattfinden kann.

Wie geht es nun weiter mit der Leichtathletik in Schönebeck? Wird es erst im kommenden Jahr wieder ein Meeting wie den Solecup weiter?

Aktuell ist es schwierig, sich irgendwelche Szenarien auszumalen, da noch niemand absehen kann, wie lange die Corona-Krise noch anhält. Klar ist aber, dass der 15. Solecup erst im Jahr 2021 nachgeholt wird. Allerdings halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass in der zweiten Jahreshälfte dennoch ein Meeting in Schönebeck stattfindet. Auf Grund der Absage der Fußball-Europameisterschaften könnte man die Deutschen Meisterschaften nun doch etwas nach hinten verlegen und dann würde vielleicht ein Werfermeeting im kleineren Rahmen, wie es bereits 2016 einmal in Schönebeck stattfand, als zusätzliches Qualifikationsturnier Sinn machen.

Und der Solecup selbst? Haben Sie sich eine Frist für einen neuen Termin gesetzt?

Das nicht, aber der Termin wird voraussichtlich ein ähnlicher sein, wie in diesem Jahr, also das zweite oder dritte Mai-Wochenende. Damit wären wir wieder ein geeignetes Turnier, um sich für Olympia zu qualifizieren. Außerdem wären wir auch wieder das „Einstiegsmeeting“ nach den Wintermonaten, als welches der Solecup oft gesehen wird.