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Fußball Als Uwe Seeler im Hölzchen kickte

Im Stendaler Hölzchen spielten besonders nach der politischen Wende viele bekannte Fußballer.

Von Frank Kowar 15.04.2020, 05:00

Stendal l  Am 5. August 1995 war unter anderem Uwe Seeler zu Gast in der Ostaltmark.

Das Uwe-Seeler-Allstar-Team gab in der Altmark seine Visitenkarte ab. Das war eine Formation ehemaliger Fußballgrößen (unter anderem Manfred „Manni“ Kaltz, Willi „Ente“ Lippens, Harald „Toni“ Schumacher, Jürgen Glowacz, oder Uwe Reinders) früherer Jahre.

Im Hölzchen besiegte dieses Team eine Altmark-Auswahl der Altherren (betreut von Rolf Warschau) 8:4 (4:1). In Stendal wurde damals natürlich ein Star ganz besonders gefeiert - der Hamburger „Uns“ Uwe Seeler (der erste deutsche Torschützenkönig und Fußballer des Jahres 1960). Als Kapitän der deutschen Fußballnationalmannschaft wurde er 1966 Vizeweltmeister und erreichte bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1970 den dritten Platz.

Aufgrund seiner Verdienste um den deutschen Fußball ernannte ihn der Deutsche Fußballbund (DFB) 1972 als zweiten Spieler überhaupt zum Ehrenspielführer der A-Nationalmannschaft.

Er hatte mit dem Bremer Max Lorenz – seit der WM 1960 verband beide eine Freundschaft – die Idee, dieses Team mit ehemaligen Weltmeistern, Europameistern und anderen Größen des deutschen Fußball ins Leben zu rufen.

Zwar kamen am 5. August 1995 „nur“ 1000 Zuschauer, die vierfache Menge wurde damals erwartet, ins Stendaler Hölzchen, aber die kamen auf ihre Kosten.

Nach Begrüßungsworten von Uwe Seeler und dem damaligen Landrat Gerhardt Miesterfeld heizten die Cheerleaders der Sparkasse den Zuschauern ein.

Das Ergebnis spielte am Ende zwar keine Rolle, aber die Mannschaften schenkten sich auf dem Platz nichts.

Die Altmark-Auswahl kämpfte um jeden Ball, lag aber zur Pause bereits 1:4 hinten. „Wir haben gut begonnen, dann aber unsere Linie verloren“, betonte Reiner Wiedemann, der 1995 die FSG Arneburg/Krusemark trainierte.

Peter Güssau, der ehemalige DDR-Oberliga-Kicker, sagte damals: „Wir haben in den Anfangsminuten gezeigt, dass wir in der Altmark ganz gut Fußball spielen könnnen.“ Danach allerdings wurde das Können der All-Stars immer deutlicher.

Hans Zeppmeisel im Tor der Altmark-Auswahl zeigte noch einmal sein ganzes Können und verhinderte eine noch höhere Niederlage. Es liefen übrigens zwei Teams aus der Altmark auf. Die komplette Mannschaft der Gastgeber wurde in der Pause ausgetauscht.

Am Ende gaben die Stars noch jede Menge Autogramme.

„Es war eine Freude, gegen solche Stars zu spielen“, sagte auch Tangerhüttes Peter Lamprecht nach der Partie.