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Fußball Grempler: Spieler binden, die hungrig sind

Der TuS Bismark bereitet sich auf die neue Spielzeit in der Landesliga Nord vor.

Von Uwe Meyer 16.07.2020, 08:00

Bismark l Volksstimme-Mitarbeiter Uwe Meyer hat sich mit Sektionsleiter Dirk Grempler unterhalten.

Volksstimme: Wie hat sich der TuS Bismark durch die Coronazeit durchgekämpft?

Dirk Grempler: Erst mal wichtig war, dass alle soweit gesund geblieben sind. Dass wir im Rahmen der Pandemie hier keine Infizierten hatten, darüber waren wir als TuS natürlich beruhigter. Sonst war es eine Zeit, die sicher nicht leicht für alle Vereine war. Weil man schnell in eine Lethargie rein kommen kann im Fußball oder einem anderen Ehrenamt. Und daher leicht das Gefühl aufkommen kann, brauche ich das alles noch. Da gilt es jetzt ganz schnell zurück in den Alltag zufinden.

Jetzt soll es in vier Wochen wieder losgehen. Wie finden Sie das?

Wir freuen uns einfach, dass wir wieder Fußball spielen, an die frische Luft und diese tollen Bedingungen nutzen können. Seit Monaten sind wir hier zum mähen, düngen und sprengen, nur können wir den Platz aber nicht nutzen. Wir Funktionäre und auch die Spieler brennen darauf auf dieses Grün wieder raufzukommen, um Fußball zu spielen. Daher finde ich es gut, dass wir in den Ligaalltag zurückfinden.

Nun ist mit dem Abgang von einigen Spieler fast das komplette Mittelfeld weggebrochen. Wie geht Ihr mit der Situation um?

Es ist eine interessante Herausforderung. Und das Leben braucht Herausforderungen. Jetzt sind andere Spieler gefordert, die aus ihren Positionen rausmüssen, um im Mittelfeld Akzente zu setzen und Verantwortung zu übernehmen. Es gibt Spieler die können das abdecken. Sie müssen nur in der Position wachsen und gewillt sein. Der Kader ist dafür da.

Müsst Ihr durch den Weggang dieser Spieler vielleicht kleinere Brötchen backen?

Wir sind gewissen wirtschaftlichen Zwängen unterworfen und können keine Wunschschlösser bauen. Das haben wir auch mit dem Trainer besprochen. Wir werden mit diesem Kader in der Landsliga starten. Die Mannschaft ist stark genug, um dort zu bestehen. Wir geben nichts vor, haben in der Hinrunde der abgelaufenen Spielzeit gesehen, dass wir mitspielen können. Es wird eine ganz andere Mannschaft sein, mit einem ganz anderen Charakter und Aufstellung. Da muss man der Mannschaft Zeit geben. Druck aufzubauen, wäre das falsche. Ganz im Gegenteil, die Jungs sollen sich entwickeln als Team. Das hat die Mannschaft schon immer ausgemacht.

Haben sie nach irgendwelchen Kriterien geschaut wegen der Neuzugänge?

Wir haben natürlich ein Konzept, wo der Trainer meint, da müssen wir hin. Das lässt sich nicht immer alles umsetzen, wie man sich das wünscht. Gute Spieler am Markt sind sehr rar. Diese kosten auch Geld. Wir sind nicht so dick, dass wir uns jeden Spieler ranholen können. Wir müssen junge Spieler holen, die hungrig sind, nicht drauf achten was sie bekommen. Sondern sagen, ich möchte Landesliga spielen, so wie Robert Schmidt. Der Junge ist 32, bekommt hier die Chance zu spielen und freut sich auf Bismark.

Bismark war vor Jahren von den D- bis A-Junioren in der Landesliga. Woran hakt es seit zwei drei Jahren?

Es sind natürlich jetzt geburtenschwache Jahrgänge. Die Interessenslagen haben sich in den Jahren verändert. Daher müssen wir Gas geben, um junge Spieler eine Perspektive geben. Wir haben das als Sektion schon erkannt. Wir sind im Dialog mit Trainern und Eltern zu gehen. Ich bin jetzt auch bereit, in den Ferien für den Nachwuchs eine Einheit anzubieten. Da sollen die Eltern sehen, wie wir das Thema Fußball im Fokus behalten. Wir haben zwei engagierte Väter bei den G-Junioren, eine Mädchenmannschaft bei den F-Junioren Bismark/Dobberkau, sowie Spielgemeinschaften bei den D- und C-Junioren mit Kalbe, wo wir es schaffen alle Spieler im Spielprozess zu halten.

Wie sehen Sie den Ausfall der Fußball-Akademie?

Das ist zwar die Sache des Fördervereins, aber es ist natürlich schade, dass die Akademie nicht stattfindet. Den Kindern und Eltern hat es natürlich riesigen Spaß gemacht. Das alles mit den Hygienemaßen zu gewährleisten im Ehrenamt, das wäre eine riesen Herausforderung gewesen.