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Fußball Heide Letzlingen will Matchball nutzen

Insgesamt drei wichtige Entscheidungen müssen in der Fußball-Landesklasse, Staffel I, nach dem letzten Spieltag gefallen sein.

Von Florian Schulz 31.05.2019, 08:00

Salzwedel l Gesucht werden ein Auf- und zwei Absteiger. Klar ist vor der 25. Spielrunde lediglich der Gang des SV Grieben in die Kreisoberliga. Mindestens eine weitere Frage wird am morgigen Sonnabend sehr wahrscheinlich beantwortet sein.

Wenn der FSV Heide Letzlingen ab 15 Uhr im absoluten Spitzenduell beim SV Eintracht Salzwedel mindestens einen Punkt holt, stehen die Schützlinge von Trainer Dirksen Höft als Staffelsieger fest. Nur mit einem Sieg wahren hingegen die Salzwedeler ihre Chancen auf Rang eins. Nur noch äußerst minimale Chancen auf den Klassenerhalt besitzt der SV Grün-Weiß Potzehne. Alles andere als ein Sieg gegen den Möringer SV würde schon den sicheren Abstieg bedeuten. Dann wäre zugleich auch der MTV Beetzendorf gerettet, der gegen den SV Liesten 22 aber auch alle Trümpfe selbst in der Hand hält.

Fünf Punkte müssen die Salzwedeler in nur zwei Partien auf den direkten Konkurrenten aufholen. Bei einem Erfolg morgen wären es vor dem Saisonfinale „nur“ noch zwei Zähler Rückstand. Dann stünde der Spitzenreiter aus Letzlingen tatsächlich noch einmal unter Druck. „Ganz klar, wir wollen natürlich gewinnen, um die Minimalchance auf den Titel zu wahren“, redet Eintracht-Trainer Helge Kietzke auch nicht lange um den heißen Brei herum. Die Vizemeisterschaft wäre mit einem Erfolg jedenfalls schon einmal definitiv gesichert. „Man muss natürlich sehen, wie die Jungs das Pokalfinale am Herrentag verkraftet haben. Ich gehe davon aus, dass sie auch ein Stück weit platt sein werden“, kommt es Kietzke und seinem Team nicht entgegen, dass morgen die zweite wichtige Partie binnen drei Tagen ansteht. Da müssen die Jeetzestädter nun aber durch.

Der SVE-Coach beobachtete die Letzlinger vor knapp zwei Wochen bei deren 1:6-Niederlage in Liesten, konnte aber eher wenige Erkenntnisse gewinnen. „Da haben viele Spieler gefehlt. Sicherlich kam das Ergebnis in dieser Höhe überraschend, aber man sollte es nicht überbewerten. Noch einmal wird sich der FSV nicht so präsentieren“, so Helge Kietzke, der hofft, wie schon im gestrigen Cup-Finale wieder nahezu Bestbesetzung aufbieten zu können.

Nachdem die Heide-Mannen in Liesten den ersten Matchball nicht verwerten konnten, soll es nun im zweiten Versuch klappen. Allerdings macht Letzlingens Trainer Dirksen Höft im Vorfeld auch klar: „Der Druck für Salzwedel ist größer. Sie müssen gewinnen. Für uns war die Niederlage vielleicht gar nicht so schlecht, weil die Jungs nun Schaum vor dem Mund haben und zeigen wollen, dass das nur ein Ausrutscher war. Wir brennen auf dieses Spiel.“

Der Spitzenreiter wird auf der Flora also hochmotiviert und bestrebt sein, erstmals in dieser Spielzeit gegen die Eintracht zu gewinnen. Im Hinspiel (0:0) sowie auch im Pokal-Halbfinale (6:7 nach Elfmeterschießen) klappte dies nicht. „Ich denke, dass beide Teams großen Respekt voreinander haben. Wir haben allerdings einen Matchball mehr als die Eintracht“, weiß Höft, der möglichst keine Niederlage mehr einstecken möchte. Auch beim FSV sieht es personell nahezu rosig aus, denn abgesehen von Kay Knackmuß sind alle Spieler an Deck und haben die große Chance, ausgerechnet beim direkten Verfolger den Staffelsieg zu feiern. Schiedsrichter: Felix Bausenwein

Einen Punkt braucht der MTV noch, um in Sachen Klassenerhalt auf Nummer sicher zu gehen. „Mit einem Unentschieden wären wir durch, und ein solches haben wir uns auch vorgenommen“, verrät Beetzendorfs Trainer Michael Banse, der sich und seine Schützlinge auch noch nicht gänzlich im sicheren Hafen angekommen sieht: „Ich würde Potzehne noch nicht zu früh abschreiben. Auf einmal gewinnen die wirklich beide Spiele und wir stehen am Ende mit zwei Niederlagen ganz blöd da.“

Allerdings ist das geschilderte Szenario eher unrealistisch, zumal die Potzehner ein schweres Restprogramm vor der Brust haben. Banse schiebt vor dem Heimspiel dem Kontrahenten die Favoritenrolle zu: „Die Liestener haben derzeit einen Lauf, aber ihre taktische Umstellung hat sich bis nach Beetzendorf herumgesprochen, so dass wir uns auch ein wenig darauf vorbereiten können.“ Beetzendorfs Coach, der morgen noch um die Einsätze von Tobias Seifert und Tim Langenbeck bangt, beobachtete die Rot-Weißen gestern allerdings noch einmal beim Pokalfinale in Arendsee und wird seine Schützlinge versuchen, so gut wie möglich auf den Gegner einzustellen.

Für Liesten geht es vor allem noch darum, den vierten Platz zu erobern. Dafür müssten die Tangermünder Saxonen, die lediglich das bessere Torverhältnis aufweisen, noch überholt werden. „Daher brauchen wir natürlich die drei Punkte. Doch es wird natürlich schwer, die Jungs zwei Tage nach dem Pokalfinale für dieses Spiel zu motivieren“, weiß SVL-Trainer Michael Piotrowski. Zumal gestern auch noch das alljährliche Sommerfest in Liesten über die Bühne ging. „Da wird bei einigen Spielern mit Sicherheit noch ein wenig Restalkohol im Blut sein“, so Piotrowski mit einem Augenzwinkern. Nichtsdestotrotz wollen die SVL-Mannen natürlich, nachdem das 1:1 im Hinspiel als Enttäuschung bewertet werden musste, ihrer Favoritenrolle gerecht werden und in Beetzendorf gewinnen. „Der MTV wird sich sicher auf einem schlechten Platz hinten reinstellen. Wir müssen versuchen, unser Spiel aufzuziehen“, erklärt Liestens Coach, der wohl in personeller Hinsicht erneut die Qual der Wahl hat. Schiedsrichter: Paul Lemme

Wenn noch etwas in Sachen Ligaverbleib gehen soll, brauchen die Grün-Weißen unbedingt zwei Siege im Saisonfinale. Doch schon morgen gegen den klar favorisierten Rangdritten aus Möringen wird dieses Unterfangen enorm schwer. Zumal es zuletzt in personeller Hinsicht auch alles andere als rosig beim Rangvorletzten aussah. Dazu kommt dann auch noch das fehlende Spielglück. „Wenn du unten stehst, geht der Ball oft einfach nicht rein“, musste Potzehnes Trainer Michael Friedrichs erst zuletzt beim 0:5 in Osterburg wieder feststellen. Dort nutzten die Westaltmärker ihre guten Möglichkeiten in Hälfte eins nicht, wurden dann bestraft und gingen mit hängenden Köpfen unter. Sollten sich die Grün-Weißen tatsächlich in Richtung Kreisoberliga verabschieden, so wollen sie dies zumindest mit Anstand tun und in den letzten beiden Begegnungen noch einmal alles in die Waagschale werfen. Schiedsrichter: Leon Kocherscheid