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Fußball Lok Stendal zollt im Jubel auch Respekt

Der 1. FC Lok Stendal spielt auch in der Saison 2019/20 in der Fußball-Oberliga des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV).

Von Frank Kowar 04.06.2019, 05:00

Stendal l Die Planungen für die neue Spielserie können jetzt intensiv beginnen. Jubel im Mannschaftskreis, Jubel mit den Fans auf der Waldseite, Jubel mit den Fans auf der anderen Seite des Stadions – Stendals Spieler feierten am Sonntag nach dem 5:4-Erfolg gegen den Malchower SV den bereits feststehenden Klassenerhalt ausgiebig.

Im Spiel gegen den Rangletzten hatte es fast 90 Minuten mit den Stendalern ganz anders ausgesehen. Die wichtige Partie schien in die Hose zu gehen. 2:4 lag das Team von Trainer Jörn Schulz kurz nach der Pause bereits im Rückstand, ehe die große Aufholjagd, die am Ende erfolgreich war, begann.

Schulz hatte nach dem Jubel aber erst einmal ein paar Worte für den Gast, der sich mit aller Macht gegen diese Niederlage stemmte, übrig.

„Ich weiß, wie es ist, wenn man das ganze Jahr hart arbeitet, man immer wieder antritt und ohne Punkte bleibt. Wenn ich sehe, was wir im eigenen Stadion für Probleme hatten, dann verdient das großen Respekt für den Gegner. Ich wünsche Malchow alles Gute für den anvisierten Neuaufbau der Mannschaft.“

In den 90 Minuten zuvor hatten die ersatzgeschwächten Gäste (unter anderem spielte der A-Jugendtrainer und vorn ein A-Jugendlicher) alles rausgehauen, um den Abstiegskampf fair zu gestalten und nichts abzuschenken.

„Es war ein hochintensives Spiel von beiden Mannschaften. Uns war schon klar, dass es für Stendal nicht einfach wird. Nach dem ersten Gegentreffer habe ich aber gedacht, jetzt spielen sie uns an die Wand. Dann wurde Stendal nachlässig und auch leichtsinnig hinten drin. So haben wir unsere Möglichkeiten bekommen. Die Stendaler hat natürlich ausgezeichnet, dass sie nach dem Rückstand immer weiter gemacht und an ihre Chance geglaubt haben“, sagte ein stets fairer Sven Lange, Trainer von Malchow, der weiter betonte: „Wir haben uns mit unseren Möglichkeiten gut verkauft, man kann uns nichts vorwerfen, aber Stendal hat am Ende verdient gewonnen.“

Ein erleichterter Schulz freute sich natürlich über den Sieg und den bereits feststehenden Klassenerhalt, blieb aber in seiner Analyse sachlich: „Wir wollten Druck und ein schnelles Tor machen. Wir wollten hoch anlaufen und uns Chancen erspielen. Nach dem 1:0 hat es Malchow gut gemacht. Die Tore, die die Gäste geschossen haben, waren überragend. So ein Gegentor nach einem Eckball darf uns nicht passieren. Nach dem Rückstand hat meine Mannschaft natürlich angefangen zu überlegen, dann kommt der Kopf, die Beine, die Zuschauer – dann wird es verdammt schwer. Ich denke aber auch, viele Spieler hatten keine Normalform, das muss man klar und deutlich ansprechen. Die Körpersprache war natürlich nicht von allen so, wie ich mir das vorstelle. Wir haben es oft zu kompliziert gemacht und zu lange den Ball gehalten. Wir hatten eine Idee, einen Matchplan, aber der ist nicht aufgegangen.“

Umso schöner war es am Ende, dass die Altmärker mit immenser Power (ganz stark Martin Krüger auf der linken Seite) die schon verloren geglaubte Partie noch umgedreht haben. Auch das spricht für die Mentalität der Stendaler Mannschaft.

„Das war besonders für eure jungen Spieler eine riesige Belastung. Ich denke, das war ein Kopfsache. Aber ihr habt es noch geschafft. Das war verdient. Respekt, aber es hätte für Stendal auch ein blaues Auge geben können“, ordnete Bernd Klein, der Manager des Malchower SV, diese Partie genau richtig ein.