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Fußball Lok-Trainer steht vor vielen Baustellen

Das Fußballjahr 2020 hat für den Fußball-Oberligisten 1. FC Lok Stendal denkbar schlecht begonnen.

Von Frank Kowar 18.02.2020, 04:00

Stendal l Die 0:4-Niederlage gegen Greifswald lag allen Lok-Verantwortlichen schwer nach 90 Minuten im Magen. Lok hatte im Abstiegskampf gegenüber der Konkurrenz zwei Nachholspiele, zwei Chancen, im Köcher.

Eine Möglichkeit, sich Luft zu den Abstiegsrängen zu verschaffen, wurde mit der Niederlage am Sonntag vergeben.

Dabei hatten die Greifswalder gehörig Respekt vor dem Spiel. „Nach der Vorbereitung weiß man nicht so genau, wo man steht. Und gerade hier in Stendal, wo die Atmosphäre ja oft hitzig ist, sind wir froh, dass wir diese drei Punkte eingefahren haben. Ich glaube, es war ein auch in dieser Höhe verdienter Sieg“, meinte Greifswalds Trainer Roland Kroos.

Ganz anders war die Stimmungslage bei seinem Pendant Jörn Schulz: „Wir sind überhaupt nicht ins Spiel reingekommen und haben die Zweikämpfe nicht angenommen. Alles was man braucht, um gegen so eine Mannschaft wie Greifswald bestehen zu können, hat heute gefehlt: Einsatz, Tempo, Zweikampfführung.“

Stendal wirkte nach guter Anfangsphase durch den ersten Gegentreffer schnell angeknockt, fast ängstlich. Völlig anders die Gäste, die weiter munter marschierten und die gefährlichen Situationen spielerisch lösten. Bei Lok fehlte irgendwie das Feuer, der unbedingte Wille, das Spiel in die andere Richtung zu lenken.

„Der Funke mit dem Publikum, der muss überspringen, das war heute nicht gewesen. Wir können froh sein, dass es am Ende nicht noch richtig böse ausgegangen ist. Die Niederlage ist enttäuschend, aber auch nicht ganz unerwartet. Wir wissen jetzt wo wir stehen“, meinte Schulz, der weiter erklärte: „Wir müssen über die Art und Weise sprechen, wie wir dieses Spiel verloren haben.“

Damit meint er auch die Aggressivität seiner Mannschaft. Lok bekam erst in der 83. Minute die erste Gelbe Karte (Steven Schubert). „Das ist bezeichnend. Im Abstiegkampf muss man sich auch wehren. Die Jungs haben sich nicht so gewehrt, wie vielleicht daheim gegen TeBe oder in Zehlendorf. Wir haben als gesamte Mannschaft nicht gut verteidigt“, fand Schulz weitere Anhaltspunkte für die deutliche Niederlage.

Für viele überraschend war der Wechsel auf der Torhüterposition: Steffen Westphal hütete für Bryan Giebichenstein den Lok-Kasten. „Wir haben zwei sehr gute Torhüter. Steffen hat eine sehr gute Vorbereitung gespielt und das erste halbe Jahr keine Einsatzzeit. Er hat es sich verdient, zu spielen. Wir haben auf der Torhüterposition keine Probleme. Wir haben mit beiden gesprochen. Wir werden von Spiel zu Spiel schauen, für mich war der Einsatz von Steffen keine Überraschung“, meinte Schulz.

Jetzt gilt es bei den Stendalern, den Blick nach vorn zu richten. Am Sonnabend steht das nächste Punktspiel auf dem Programm. Lok tritt beim Torgelower FC Greif an. Torgelower Verantwortliche haben übrigens das Spiel am Sonntag in Stendal live verfolgt.

Auf jeden Fall wartet auf das Stendaler Trainerteam in dieser Woche viel Arbeit, um die krasse Niederlage gegen Greifswald aus den Köpfen zu bekommen. Loks zweiter Pfeil, das nächste Nachholspiel, ist dann am 29. März gegen Blau-Weiß Berlin.