Warnaus Gordon Damker ein Teufelskerl

Magdeburg l Im letzten Pflichtspiel des Jahres 2018 hat der SSV Havelwinkel Warnau am Sonnabend in der Fußball-Landesliga, Staffel Nord, beim Tabellenzweiten SV Preussen Magdeburg völlig überraschend 2:1 (1:1) gewonnen.

Noch drei unerwartete Punkte vor der Winterpause: Die Weihnachtsfeier der Warnauer hätte nicht besser vorbereitet sein können.

Die Gäste gingen auch in diese Partie wieder mit großer Personalnot und mussten viel umstellen. Trainer Ralf Franke brachte gleich vier gelernte Angreifer, Ricardo Hain rückte auf die rechte Außenposition und Torsten Maier nach links. Vorn stürmten Kevin Schmoock und Jürgen Betker.

Warnau kam zu Beginn der Begegnung mit diesen Umstellungen überhaupt nicht zurecht. „Die Preussen erspielten Chance um Chance“, sagte Franke. Die schnelle 1:0-Führung der Magdeburger war zu diesem Zeitpunkt berechtigt.

Nach etwa 25 Minuten sind die Havelwinkel-Kicker jedoch auch wach geworden. „Dann haben wir die Zweikämpfe angenommen. Wir haben es besser geschafft, die Preussen vom Strafraum wegzuhalten“, erklärte Franke.

Und plötzlich stand es 1:1. Die Magdeburger fabrizierten einen Querschläger. Sascha Walther und Meier leisteten im Anschluss die Vorarbeit zu diesem Treffer. Schmoock vollendete die Aktion – 1:1 (32.).

„Das war für uns natürlich eine glückliche Situation“, erklärte Franke. Danach hat sich die Partie ein wenig gedreht. Die Preussen waren weiterhin spielerisch überlegen, aber die Gäste neutralisierten die Begegnung weitgehend. Die Chancen der Platzherren wurden weniger.

Nach dem Wechsel hätten die Magdeburger jedoch erneut in Führung gehen können. Nach einem Foul von Christian Bresigke gab es Elfmeter. Magdeburgs Tietz trat an, aber Warnaus Keeper Gordon Damker (ansonsten die Nummer zwei hinter Lucas Vicentin, der derzeit in seiner Heimat Argentinien ist) hielt den Ball mit einer Hand (48.). „Der hält den in Weltklasse-Manier“, staunte Franke, der weiter erklärte: „Gordon hat in dieser Saison selten gestanden, aber er hat in diesem Spiel starke Paraden gezeigt, war sicher und schier unüberwindbar.“

Mit Wut im Bauch stürmte Magdeburg weiter, sie liefen sich aber immer wieder an der starken SSV-Abwehr fest. Warnau lauerte auf Konter. Einer saß. Meier brachte das Leder in den Strafraum, Hain gewann ein Kopfballduell und knallte das Leder gegen die Latte. Schmoock stand richtig und traf zum 1:2 (53.).

Magdeburg war dadurch noch mehr geschockt und holte die Brechstange heraus. Die Abwehr um den überragenden Damker entschärfte jedoch eine Situation nach der anderen. Es blieb bis zum Ende beim knappen 2:1-Vorsprung des Außenseiters aus Warnau. „Das war ein Sieg des Willens. Wir wollten den Erfolg, und es hat geklappt. Die Wende hat Damker eingeleitet“, freute sich Franke am Sonnabendabend auf dem Weg zur Weihnachtsfeier.

Tore: 1:0 Daniel Trinh (3.), 1:1 Kevin Schmoock (32.), 1:2 Kevin Schmoock (53.). Besonderes Vorkommnis: Damker hält Elfmeter von Tietz (48.)

MSC Preussen: Rico Wilner - Tom Kupke, Marvin Windelband (73. Marcus Preuss), Patrick Appel, Virginijus Dapkus, Daniel Trinh, Isaac Bimenyimana (83. John Riedel), Florian Dethlefsen (83. Florian Böning), Tobias Tietz, Martin Liebold, Patrice Goudou

SSV Havelwinkel Warnau: Gordon Damker - Martin Buricke, Sascha Walther, Torsten Meier, Felix Püschel, Wilhelm Schulz, Jürgen Betker (90. Stefan Schulz), Christian Bresigke, Yuri Alef Dos Santos Souza (92. Sven Ahlendorf), Kevin Schmoock, Ricardo Hain.