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Hallenfußball Underdog Schönberger SV holt den Titel

Einen überraschenden Ausgang hat es bei der Endrunde der Digital-Media-Altmark-Hallenkreismeisterschaft in Stendal gegeben.

Von Frank Kowar 21.01.2019, 00:01

Stendal l Die Mannschaft des Schönberger SV hat völlig überraschend die Digital-Media-Altmark-Hallenkreismeisterschaft der Herren gewonnen. Im Finale schlugen die Kreisklassen-Akteure den TuS Wahrburg II (Kreisliga) 2:1.

Wer auf ein Finale Kreisklasse (Schönberg) gegen Kreisliga (Wahrburg II) gesetzt hätte, hätte wohl viel Geld gewonnen. Und dass am Ende auch noch die unterklassigere Mannschaft gewinnt, hat in der Sporthalle der Berufsschule dem ganzen Turnier die Krone aufgesetzt.

418 Zuschauer haben ein vom Kreisfachverband organisiertes Fußballfest der allerbesten Güte erlebt. Ging es nach der Stimmung, schien das ganze (oder zumindest das halbe) Dorf Schönberg in der Halle anwesend zu sein. Die Schönberger Fans machten derart Stimmung, dass der Mannschaft regelrecht Flügel gewachsen sind.

Die Vorrunden verliefen bereits voller Überraschungen. In Gruppe A hatte der Schinner SV als Titelverteidiger und TuS Wahrburg II vor den letzten Partien jeweils vier Punkte. Blau-Gelb Goldbeck, der Sieger des Sparkassencups, war mit zwei Niederlagen schon raus aus dem Turnier. Viktoria Uenglingen hätte mit einem Sieg gegen Schinne noch den Sprung ins Halbfinale schaffen können, verlor aber 1:2.

In der Gruppe B schienen Post Stendal und die SG Havelberg/Kamern auf einem guten Weg ins Halbfinale. Doch Havelberg/Kamern unterlag im dritten Spiel dem bis dahin punktlosen SV Krüden/Groß Garz 2:3 und war damit fast raus, denn Schönberg brauchte gegen den Post SV Stendal nur einen Punkt zum Weiterkommen.

Schönberg siegte jedoch 2:1 und stand zu dem Zeitpunkt völlig überraschend im Halbfinale. „Wir hätten nur ruhig spielen müssen, haben aber viel zu hektisch reagiert“, ärgerte sich Post-Trainer Andreas Heiser.

Im ersten Halbfinale ging es hoch her. Schönberg stand hinten kompakt und lauerte auf Konter. Auch als Jonas Kirchner Schinne 1:0 in Front schoss, gab es beim SSV keine Hektik. Die Halle bebte aber, als Florian Klauß, der beste Torschütze und wohl auch der überragende Spieler des Turniers, zum 1:1 traf. Die Stimmung wurde noch intensiver, als Klauß Schönberg 2:1 in Front schoss. Schinne investierte mehr, lief aber in einen Konter.

Klauß traf erneut – 3:1. Damit war ihm ein Hattrick gelungen. Schinne konterte kurz vor Schluss nur noch zum 3:2 (Rayk Eßmann). Aber zu mehr langte es nicht. Der Titelverteidiger war raus. Die Schönberger Fans tobten nach Spielschluss.

Das zweite Halbfinale verlief wesentlich ruhiger. Beide Mannschaften belauerten sich. Das Spiel kam erst in Fahrt, als Adrian Wennrich die Wahrburger Reserve 1:0 per Gewaltschuss in Front brachte. Post griff in der Folge an. „Wir haben noch genug Zeit“, beruhigte Trainer Heiser immer wieder seine Mannen. Die hatten auch einige Chancen (Pfostenschuss). Als jedoch Markus Bröker zum 2:0 einnetzte, war die Moral der Postler vorzeitig gebrochen. Wahrburg II hatte am Ende wenig Mühe, noch drei weitere Tore zu markieren.

Im Neunmeterschießen um Platz drei trafen erst die jeweils zweiten Schützen. René Sawatzki brachte Post 1:0 in Front, ehe Jens Kuschmider für Schinne ausglich. Dann verschoss Oliver Gericke für die Kreisstädter. Rayk Eßmann traf schließlich zur Bronzemedaille für Titelverteidiger Eintracht Schinne.

Die Partie begann mit einem Problem von Schönbergs Torwart Timo Born. Die Sohle von seinem Schuh hatte sich gelöst. Es dauerte einige Zeit, bis ihm ein Mitspieler einen Ersatzschuh lieferte.

Die Partie, die ruhig begann, nahm plötzlich Fahrt auf. Auslöser war der Treffer von Schönbergs Johannes Link zum 1:0. Wahrburg musste danach druckvoller in den Angriff investieren. Aber mehr als einen Pfostenschuss von Bröker gelang dem Kreisligisten nicht. Nachdem Klauß Schönberg 2:0 in Front brachte, tobten die SSV-Fans. Sie witterten bereits den Turniersieg.

Als jedoch Chris Stübe auf 2:1 verkürzte, war das Knistern der Spannung in der Halle förmlich zu spüren. Wahrburg drückte vehement auf den Ausgleich. Aber der Schönberger SV überstand diesen Druck. Als die Sirene ertönte, stürmten alle, die den Schönbergern die Daumen gedrückt hatten, auf das Parkett. Der Sensationssieg des Kreisklassen-Vertreters war perfekt. Damit hatte niemand gerechnet.