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Kampfsport Bewährungsprobe in den Alpen

Mitte Juli reiste eine Gruppe von Stendaler Jiukas zu einem Sangmu Tempelseminar in die Schweiz.

02.08.2016, 23:01

Schweiz/Stendal (kbr/wse) l Auch der polnische Freund der Stendaler, Pawel Badzio aus Pulawy (Partnerstadt Stendals), reiste zu diesem Event an.

Dieses Seminar wurde vom buddhistischen Chan-Priester Markus Bolli (Schweiz) auf einer Alm in einer Höhe von 1600 Meter durchgeführt. Lehrgangsinhalte waren unter anderem das Tempelboxen und Meditation.

Am 16. Juli um 10 Uhr erreichten die Seminarteilnehmer den Treffpunkt in der Schweiz. Ihr Gepäck wurde mittels Seilbahn nach oben auf die Almhütte transportiert.

Für die Teilnehmer begann ein Fußmarsch (bergauf), der es in sich hatte. Nach etwa fünf Stunden erreichten sie, völlig erschöpft, das Ziel – die Panoramahütte, welche für eine Woche ihr zu Hause sein sollte.

Hier angekommen, richteten sie sich erst einmal ein.Leiter Markus Bolli erläuterte den Wochenplan (Essen, Training, Meditation).

Es sollte eine Woche fern ab der Zivilisation, ohne Fernseher, Radio und Handy werden. Hinzu kam auch noch, dass sich vegetarisch ernährt wurde.

Für die Zubereitung der jeweiligen Gerichte (Frühstück, Mittag, Abend) waren die Seminarteilnehmer selbst zuständig (natürlich unter Anleitung). Geschafft, von den Strapazen des Aufstiegs, fielen sie ins Bett.

Bereits am nächsten Morgen um 4 Uhr wurden die Deutschen durch Markus und seinen Klang-Gong geweckt. Ohne sich zu waschen und zu frühstücken ging es los. Es wurde den Berg etwas höher gewandert, um dort den Sonnenaufgang zu erleben und zu meditieren.

Wieder zurück war dann Körperpflege und gemeinsames Frühstück angesagt. Von 9 Uhr bis 11:45 Uhr wurde vor der Hütte, auf der Almwiese trainiert. Danach wurde ein gemeinsames Mittagessen vorbereitet und zusammen gegessen. Bis 15 Uhr war Pause.

Danach schloss sich ein weiteres Training bis 17:45 Uhr an. Nach dem gemeinsamen Abendessen gab es dann noch einen theoretischen Teil.

Das Training bezog sich im Wesentlichen auf das Tempelboxen. Die Seminarteilnehmer lernten neue Techniken, eine Kata, aber auch eine andere Art des Umgangs mit dem Bo (Langstock) kennen.

Dieser Tagesablauf wiederholte sich die ganze Woche. Am Mittwoch wurde durch Markus eine Ausnahme gemacht.

Für diesen Tag hatte er mal kein Training angesetzt, sondern „nur“ eine „Wanderung“.

Nach dem Frühstück wanderten die Teilnehmer zu einer höher gelegenen Almhütte, um dort die Herstellung des berühmten Schweizer Käses anzuschauen. Es war schon beeindruckend, mit welcher körperlichen Anstrengung so ein Käse entsteht.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen stand eine weitere „Wanderung“ an, die die deutsche Gruppe wohl nicht so schnell vergessen wird.

Schließlich wurde sie durch ihren Leiter zu einem Bergsee in 2200 Meter Höhe geführt. Von Wandern war hier schon keine Rede mehr, eher von Bergsteigen.

Irgendwann, nach etwa vier Stunden und ungefähr elf Kilometer „Wanderweg“ erreichten sie das Ziel, diesen See. Die Aussicht war atemberaubend und wunderschön. Und was erstaunlich war, es lag dort Schnee. Nach einer Erfrischung (immerhin etwa 17 Grad Wassertemperatur) im See wurde der ebenfalls anstrengende Abstieg vorgenommen. Vollkommen fertig, aber überglücklich es geschafft zu haben, kamen die Seminarteilnehmer am Abend wieder an ihrer Unterkunft an. Dann waren nur noch Essen und Schlafen angesagt. Am letzten Tag wurde nur bis zum Mittag trainiert. Am Nachmittag konnten sich alle dann bei einem Kräuterbad so richtig erholen.

Am Sonnabend, nach dem Frühstück, hieß es Abschied nehmen von der Alm. Der Abstieg stand auf dem Plan. Nach zweieinhalb Stunden erreichten die Teilnehmer den Transporter.

Markus fuhr noch mit nach Sankt Gallen, wo kleinere Souvenirs (unter anderem Schweizer Schokolade) und Andenken gekauft wurden und die Gruppe auch eine kleine Stadtführung absolvierte.

Abschließend kann gesagt werden, dass es eine sehr anstrengende Woche war. Jeder ist an seine Leistungsgrenze gegangen. Alle haben es geschafft und sind sehr stolz darauf. Das Wetter hat super mitgespielt (etwa 30 Grad). Die Landschaft war genial und es gab viele Zuschauer, die mit ihren Glocken für Stimmung sorgten, und zwar etwa 60 Kühe.

Für Seminarleite Markus war es sicher auch eine Herausforderung, sich eine ganze Woche lang mit der Gruppe auf höchstem Niveau zu beschäftigen.