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Bohle-Kegeln „Gut Holz“ für Erstliga-Premiere des KSC

1. Liga heißt es ab sofort in Derenburg.

Von Florian Bortfeldt 16.09.2017, 10:40

Derenburg l Mit Spannung blicken alle Kegelfreunde an diesem Wochenende nach Ilsenburg bzw. Derenburg. Nach dem größten Mannschaftserfolg, dem Aufstieg in die 1. Bundesliga, feiert der KSC Ilsenburg am Sonnabend seine Premiere im Oberhaus.

Teamleiter Martin Bollmann schilderte die Hintergründe, denn der KSC machte den Schritt nach oben als Vizemeister der 2. Liga Süd-Ost erst im Nachgang. „Staffelsieger SpG VKC/ FE 27 Spandau hat auf den Aufstieg verzichtet, so fragte man uns, wir nahmen das Startrecht als Zweiter nach reiflicher Überlegung an.“ Zwar landete der KSC deutlich hinter dem Meister, der Abstand zum Dritten war allerdings auch groß, so dass man sich sportlich diesen Schritt zutraute. „Das ganz große Problem ist“, beschreibt Bollmann mit Blick auf die Planungen im Frühsommer, „dass wir keine Heimbahn mehr hatten“. Nach neun Jahren in der 2. Bundesliga, dem Aufstieg im Jubiläumsjahr wurde dem Verein im März mitgeteilt, dass die Ilsenburger Kegelhalle zum 31. Dezember geschlossen wird. „Wir waren bahnenlos, so konnten wir keine komplette Saison angehen.“ Und wer weiß, welchen Stellenwert im Kegeln die heimische Anlage ausmacht, der weiß, wie groß das Problem für die Ilsenburger wirklich war. Zumal der KSC alle seine Heimspiele der letzten Saison für sich entschieden hatte.

Hilfe kam aus Derenburg, der ortsansässige SV Eintracht sprang ein, Bollmann: „Nachdem wir Hände ringend nach Ersatz suchten, sind wir seit dem 1. April in Derenburg untergekommen. Dafür gebührt den Verantwortlichen schon jetzt unser Dank.“ Ein halbes Jahr ist seither vergangen, das nutzten die Kegler zum Einspielen. „Nun hoffen wir, dass wir es zunächst an den ersten zwei Spieltagen so hinbekommen und keine große ‚Reise‘ kriegen“, sieht Teamchef Bollmann dem Start noch etwas unsicher entgegen.

Das Saisonziel für den KSC Ilsenburg ist klar: Klassenerhalt, das heißt bei zwei Absteigern Platz zehn. „Aber selbst wenn das nicht klappen sollte“, so Bollmann, „wir halten danach ja mindestens die 2. Bundesliga und das ist wichtig für den Kegelstandort – auch regional bzw. den Harz betreffend betrachtet. Seit mehr als 120 Jahren wird in Ilsenburg gekegelt, diese Tradition wollen wir aufrecht erhalten, darum muss auch das Ziel sein, die Kegelhalle zu erhalten bzw. eine neue zu schaffen. Dazu muss die Stadt Ilsenburg mit ins Boot kommen!“ Dass die Ilsenburger stolz auf ihr bisheriges Abschneiden sind, leuchtet ein, denn bis auf Stendal gab es zuvor keinen Bohle-Erstligisten aus Sachsen-Anhalt.

Personell geht der KSC mit zwei Verstärkungen in die Saison, hierbei profitiert der SV Eintracht als neuer Gastgeber. Steffen Könnemund und Peter Rummelhagen, der schon mal für den KSC in der 2. Liga spielte, stoßen aus Derenburg zum Team. Zur Startformation an diesem Wochenende gehören auch Horst Bläß, Christian König, Fabian Langer, Oliver Angerstein und Marcel Gläfe. Vereinschef Holger Schneevoigt, Jens Mertins und Teamleiter Bollmann vervollständigen den Kader als Ergänzungsspieler. Zum Auftakt begrüßen die Ilsenburger am heutigen Sonnabend in ihren neuen Shirts um 13 Uhr den KSK Oldenburg, „ein guter Gradmesser zum Start“, schätzt Bollmann ein. Am 2. von insgesamt 22. Spieltagen kommt es knüppeldick, stellt sich doch der amtierende Meister SG ETV/ Phönix Kiel im Harz vor. Hier geht es am Sonntag um 10 Uhr los.