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Leichtathletik 30 Sekunden fehlen zum Rekord

Die Favoriten haben dem Brockenlauf zu seinem 90-jährigen Bestehen ihren Stempel aufgedrückt.

Von Ingolf Geßler 03.09.2017, 23:01

Ilsenburg l Bekannte Gesichter präsentierten sich zur Siegerehrung des 47. Brockenlaufes auf der Bühne. Bei den Herren waren gleich drei ehemalige Sieger auf dem Treppchen, ganz oben stand zum vierten Mal Thomas Kühlmann. Mit einer starken Zeit von 1:35:36 Stunden – und damit nur 30 Sekunden über dem 16 Jahre alten Streckenrekord von André Sommer, nahm der Berglaufspezialist vom NSV Wernigerode eindrucksvolle Revanche für das Vorjahr. Florian Reichert, der Kühlmann im letzten Jahr den Sieg-Hattrick verwehrt hatte, folgte mit über sechs Minuten Rückstand auf Rang zwei. Auch der Drittplatzierte kann bereits einen Brockenlauf-Sieg vorweisen, Martin Butzlaff vom SC Magdeburg triumphierte vor genau zehn Jahren in der Marienhöfer Straße. Eike Eyermann vom BLV Ilsenburg – Sieger von 2005 – komplettierte als Sechster das Quartett ehemaliger Brockenlauf-Gewinner in der diesjährigen Spitzengruppe.

Bei den Damen war Vorjahressiegerin Sonka Reimers auch diesmal nicht zu stoppen. Mit ihrer Siegerzeit von 1:57:27 h verbesserte sie sich gegenüber dem Vorjahr um über zwölf Minuten und hatte im Ziel fast 13 Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierte, Sabrine Jäger von den Maschsee-Sharks aus Hannover.

Die Wiederholung seines Vorjahreserfolgs gelang auch Matthias Göbel vom NSV Wernigerode im Ilsesteinlauf, wie Vereinskamerad Thomas Kühlmann erzielte auch er in 33:03 min eine neue persönliche Rekordzeit. Der Fabelrekord des Ukrainiers Stanislav Lazuyta aus dem Jahr 2000 von 30:45 min blieb aber unangetastet. Das Duell um Platz zwei entschied Enrico Dietrich (Germania Halberstadt) in 33:45 min gegen Fabian Lippe vom Harz-Gebirgslaufverein knapp für sich.

Die Rekordsiegerin bei den Frauen auf dieser Strecke verpasste einen weiteren Sieg nur knapp: Yvonne Brandecker vom Harz-Gebirgslaufverein, die schon sechsmal den Ilsesteinlauf gewonnen hat, musste sich Julia Stern aus Freising geschlagen geben.

Im Jedermann-Lauf über 3,9 Kilometer machten im weiblichen Klassement zwei Nachwuchstalente aus dem Wintersport den Sieg unter sich aus. Die Benneckensteinerin Melina Holland, seit der neuen Saison für den NSV Wernigerode startend, hatte mit einer Siegerzeit von 17:30 min im Ziel vier Sekunden Vorsprung auf die Lokalmatadorin Martha Albert vom Skiclub Ilsenburg. Lia Krause von der Laufgruppe Stecklenberg komplettierte das Siegerpodest. Bei den Jungen war die Entscheidung noch spannender: Der für das Cornelius-Werk startende Ali Shenwari hatte im Ziel eine Sekunde Vorsprung auf Jeremy Scheffner vom Harz-Gebirgslaufverein.

Die ersten Sieger wurden traditionell im Kinderlauf ermittelt, diese endeten bei den größeren Kindern der Altersklassen U12 und U14 mit einem bitteren Missgeschick. Die Läufer wurden am Blochhauer, dem eigentlichen Wendepunkt der 1,8 Kilometer, versehentlich geradeaus auf die 3,9 km-Strecke geschickt. Um ein Zusammentreffen mit dem großen Feld der Marathonläufer zu vermeiden, wurden die Läufer dann auf dem Rückweg zum Marktplatz aus dem Rennen genommen. Nur die Erstplatzierten liefen durch bis ins Ziel, das Rennen blieb aber ohne Wertung.

Sehr zum Leidwesen für den Harz-Gebirgslaufverein, der im Ziel fünf Kinder auf den Podestplätzen gehabt hätte. Bei den Jungen führte Jonathan Toppel vor Felix Wehr und Deaken Holland (NSV Wernigerode). Bei den Mädchen wollte Lea Brandecker bei ihrem altersbedingt letzten Start den Streckenrekord angreifen, ihr Sieg vor den beiden Teamkameradinnen Hanna Pauline Dieckmann und Magdalena Walter ging aber ebenso nicht in die Wertung ein.

Auch Bruder Erik Brandecker tauchte durch einen Fehler in der Zeitmessung zunächst nicht als Sieger in den Ergebnislisten auf. Dies wurde aber nachträglich korrigiert, der HGL-Läufer siegte vor Tristan Fuchs (Ilsenburg) und Vereinskamerad Hennes Peter. Auch bei den Mädels gewann mit Carla Litwin eine der starken Nachwuchsläuferinnen vom Harz-Gebirgslaufverein, gefolgt von der Schmatzfelderin Thora Dammann und Trainingsgefährtin Leonie Hanna Klaus.