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Leichtathletik Ein Quartett meistert Supermarathon

Als Stammgast hat der Brockenlaufverein Ilsenburg erneut den Harz beim traditionellen Rennsteiglauf vertreten.

Von Ingolf Geßler 23.05.2019, 03:00

Schmiedefeld/Ilsenburg l Eigentlich ist er die „Nummer 1“ im Freistaat Thüringen. Beim Rennsteiglauf jedoch ist Bodo Ramelow am Ende auch nur einer unter vielen Tausend: Mit Startnummer 43098 ging der thüringische Ministerpräsident am Sonnabend auf die 17 Kilometer lange Wanderstrecke von Oberhof nach Schmiedefeld. Allerdings hebt ihn dann doch etwas aus der Masse heraus: Der Linken-Politiker durfte um 7.30 Uhr den Startschuss für den Halbmarathon geben – und schickte damit knapp 6800 Läuferinnen und Läufer in sieben Startblöcken gestaffelt auf die Strecke.

Auch bei der 47. Auflage des nach Veranstalterangaben größten Crosslaufs Europas war der Brockenlaufverein Ilsenburg wieder auf nahezu allen Strecken unterwegs. Beim Halbmarathon etwa schaffte es Frank Reinecke in 1:30:01 Stunden auf den 75. Platz – und Platz neun in seiner Altersklasse.

„Ich habe mich gezielt vorbereitet, und es ist für meine Verhältnisse optimal gelaufen“, sagte er nach dem Lauf zufrieden. Er habe sich im ersten Startblock in einer guten Ausgangsposition befunden und nicht viele andere Läufer überholen müssen. So ist er auch nicht in das Gedränge der später startenden Blöcke geraten. Sein Fazit: „Toller Lauf, alles richtig gemacht.“ Seine Tochter Greta erlief sich über die sechs Kilometer lange Strecke beim Junior-Cross in 33:56 min den 21. Platz.

Zufrieden mit dem Abschneiden der Ilsenburger Läufer war auch BLV-Chef Andreas Kruse, der selbst den Marathon in 4:19:25 h absolvierte. „Es war eine tolle Veranstaltung bei tollem Wetter“, sagte er. Besonders hervorzuheben sei die Leistung von Lutz Baumgart, so Kruse. „Lutz hat gezeigt, dass man auch im höheren Alter noch Top-Leistungen erzielen kann.“ Baumgart ist die 42,2 Kilometer lange Strecke von Neuhaus nach Schmiedefeld in weniger als vier Stunden gelaufen. Am Ende stand bei ihm 3:57:48 h auf der Uhr. Das brachte dem 63-Jährigen den fünften Platz in seiner Altersklasse ein. „Mir hat nichts wehgetan, alles lief top“, sagte Lutz Baumgart, als er sich nach dem Lauf auf der Gepäckwiese im Schmiedefelder Kurpark ausruhte.

Vier BLV-Läufer bezwangen in diesem Jahr den langen Kanten: Sven Franke, Steven Lambeck, Markus Scharun und Matthias Merz starteten um 6 Uhr auf dem Eisenacher Marktplatz auf die 73,9 Kilometer lange Strecke. Lambeck, der hier für den GutsMuths-Rennsteiglaufverein startete, kam trotz Magenproblemen nach 7:45:09 h als erster von ihnen ins Ziel – das sicherte ihm den 42. Platz in seiner Altersklasse.

Wie lange Ministerpräsident Ramelow für die 17 Kilometer von Oberhof nach Schmiedefeld gebraucht hat, wurde nicht gemessen. Bei der Wanderung über die Marathondistanz gibt es dagegen eine elektronische Zeitnahme. BLV-Starterin Maren Kugenbuch benötigte für die 42,2 Kilometer 7:03:55 h – und war damit fast eine halbe Stunde schneller als 2018.

Der Rennsteiglauf war auch in diesem Jahr eine Veranstaltung der Superlative: 16.291 Starter insgesamt, die von rund 1800 ehrenamtlichen Helfern betreut, verpflegt und geleitet wurden. Jetzt kann die kleine Rennsteiggemeinde Schmiedefeld erst einmal wieder durchatmen – ehe sie am 16. Mai 2020 wieder zum schönsten Ziel der Welt wird.