Dezimierte Ligen in der Winterrunde?

Halberstadt/Wernigerode l Durch die neue Verordnung der Landesregierung zur Eindämmung der COVID 19-Pandemie hat der Tennisverband Sachsen-Anhalt beschlossen, an diesem Wochenende die Winterrunde mit Einschränkungen fortsetzen. Auch drei der insgesamt 15 Harzer Mannschaften sind dieses Wochenende im Einsatz, die Reaktion auf die Fortsetzung des Spielbetriebes ist jedoch gespalten.

„Die Meinung bei den Mannschaften ist recht unterschiedlich. Während in unserem Verein beispielweise die Herren 50+ und 60+ ihre Spiele austragen wollen, tendieren die Herren 30+ und 40+ eher dazu, die Winterrunde abzubrechen“, erzählt Matthias Carius, Vizepräsident des TC Wernigerode.

Gründe hierfür sind zum einen die bereits erwähnten Einschränkungen, die zur Wiederaufnahme des Spielbetriebes einzuhalten sind. So werden, wie schon in der Sommerrunde, keine Doppel gespielt. Die oftmals weiten An- und Abreisen müssten nur für eine Einzelpartie in Kauf genommen werden. Und dies bei Einhaltung der Abstandsregel in mehreren Fahrzeugen. Die Rückfahrt müsste womöglich ungeduscht angetreten werden, abhängig davon, ob die Sanitäranlagen entsprechend der Hygienregeln der jeweiligen Tennishalle benutzt werden dürfen.

„Dazu kommt auch die eigene Risikobewertung der Spieler. Wir haben zum Beispiel einen Arzt und Lehrer in unseren Mannschaften, die haben, was eine mögliche Ansteckung mit dem Corona-Virus betrifft, ein andere Sichtweise“, weist Matthias Carius auf die aktuellen Corona-Zahlen hin. Ein Faktor könnten auch die Nachholspiele sein, die in den Winterferinen angesetzt wurden.

Da es Unmutsäußerungen aus mehreren Vereinen gab, hat sich der Landesverband am gestrigen Donnerstag in einer Videokonferenz zu dieser Thematik beraten. „Durch die aktuellen Entwicklungen wird den Vereinen die Möglichkeit geboten, ihre Mannschaften bis zum Sonntag zurückzuziehen. Offen ist, ob dies ein Ordnungsgeld, eventuell auch anteilig, zur Folge hat. Hierzu wird es einen Umlaufbeschluss den Landesverbandes geben. Durch das Umorganisieren sind auch dem Verband einige Kosten entstanden“, berichtet Dr. Jörg Behrenroth, Vizepräsident des TSA und gleichzeitig Vereinschef des TC Rot-Weiß Halberstadt.

Auch die vier Mannschaften in seinem Heimatverein sind geteilter Meinung. Endgültige Entscheidungen, ob die Saison fortgesetzt wird oder sich Teams des TC Rot-Weiß zurückziehen, ist noch offen.

Die für dieses Wochenende geplanten Spiele finden regulär statt. „Sollten Teams bis zum Sonntag nicht zurückziehen, anschließend aber die Saison nicht zu Ende spielen, finden die Durchführungsbestimmungen und entsprechenden Sanktionen Anwendung“, so Jörg Behrenroth, und fügte hinzu: „Aktuell haben sieben oder acht Teams zurückgezogen, darüberhinaus gibt es aber zahlreiche weitere Anfragen.“

Eines dieser Teams, das bereits seinen Rückzug verkündet hat, sind die Damen des SV Lok Blankenburg. „Andere Mannschaften aus unserem Verein wollen spielen, meines Erachtens sind es aber keine guten Rahmenbedingungen. Letztlich stellt sich die Frage, ob es Sinn macht, dass der Verband die Saison ,kleckerweise‘ durchzieht“, meinte Peter Kleefeld vom SV Lok Blankenburg.