Classic-Kegeln: Sieg nach wahrem Krimi

Gleich zum Jahresbeginn hielt die Kegel-Bundesliga für die Spitzenakteure des SKV Rot-Weiß Zerbst ein Topspiel bereit.

Von Simone Zander 11.01.2016, 00:01

Zerbst l Gegen den Tabellenvierten KC Schwabsberg setzten sich die Rot-Weißen im Schluss-Spurt mit 6:2 (3777:3728) durch. Vor gut besetzter Halle wurde es das erwartet enge Duell. Marcus Gerdau (617) hatte mit Mathias Dirnberger (589) keine Probleme und holte nach 3:1 Satzpunkten (SP) seinen Mannschaftspunkt (MP).

Parallel kämpfte Mathias Weber (641) gegen Reiner Buschow, der ab dem 96. Wurf aufgrund einer Oberschenkel-Zerrung gegen Ronald Endraß (zusammen 639) ausgewechselt werden musste. Weber kam auf seiner dritten Bahn nicht so gut zurecht, fing sich dann jedoch wieder und legte eine starke 170er Bahn hin. Am Ende besiegte er das Gäste-Duo nach 2:2 SP aufgrund zwei mehr erzielter Kegel.

Das Mittelpaar des SKV startete mit einer 2:0-Führung und einem Plus von 30 Kegeln. Thomas Schneider (601) musste es mit seinem Nationalmannschafts-Kollegen Fabian Seitz aufnehmen und unterlag mit 1:3 SP. Seitz spielte stark, kam nach einer überragenden 196er Bahn auf 664 Kegel und war somit der Beste der Gäste.

Doch der Tagesbeste kam aus Zerbst. Uros Stoklas steigerte sich von Bahn zu Bahn (156, 157, 178, 178). Er ließ Jürgen Pointinger (598) keine Chance, gewann alle vier Sätze und erzielte das Weltklasse-Resultat von 669 Kegeln.

„Das waren wieder zwei wichtige Punkte gegen einen starken Konkurrenten.“

SKV-Kapitän Timo Hoffmann.

Vor dem Schlusspaar führte der SKV mit 3:1 MP und 38 Kegeln. Timo Hoffmann und Boris Benedik sollten den Sieg sicher über die Ziellinie bringen. Doch zwischenzeitlich schmolz der Vorsprung der Rot-Weißen immer mehr und Schwabsberg konnte sogar in Führung gehen. Es blieb bis zum Ende enorm spannend.

Hoffmann (626) kämpfte nach Startproblemen gegen Damir Cekovic (627) und musste sich nach 2:2 SP aufgrund eines weniger erzielten Kegels geschlagen geben.

Benedik lag nach zwei Bahnen gegen Nationalspieler Timo Hehl (611) sogar mit 0:2 SP zurück. Doch mit zwei sehr guten Bahnen (168, 163) rang er Hehl mit 623 Kegeln nach 2:2 SP im Schluss-Spurt nieder und holte somit den vierten MP.

Mit 49 Kegeln Plus (3777:3728) waren auch die beiden MP für das bessere Gesamtergebnis gesichert und der Tabellenführer gewann verdient mit 6:2.

Die Zerbster bleiben mit 20:2 Zählern, punktgleich mit dem SKC Staffelstein, die daheim Nibelungen Lorsch mit 8:0 abfertigten, an der Tabellenspitze.

„Mit dem Ergebnis bin ich hochzufrieden“, sagte Teamkapitän Timo Hoffmann. „Es war das erwartet enge Spiel. Aber ich bin auch froh, dass der Druck einmal so hoch ist. Dem haben wir gut standgehalten. Das waren wieder zwei wichtige Punkte gegen einen starken Konkurrenten.“

Im gestrigen DKBC-Pokal-Nachholspiel hatten die Rot-Weißen mit dem Zweitbundesligisten AdW/Semper Berlin keine Mühe. Sie siegten mit 8:0 (3508:3221) und zogen souverän in das Achtelfinale ein.

Tagesbester war Timo Hoffmann mit 615 Kegeln. Ein Bericht folgt.