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Fußball Bizuga: „Jeder muss seinen Beitrag leisten“

Die Coronakrise beherrscht unseren Alltag. Die Volksstimme unterhielt sich mit Dirk Bizuga, Trainer des SC Vorfläming Nedlitz.

Von Simone Zander 19.03.2020, 00:01

 

Volksstimme: Auch Sie haben das Training ausgesetzt. Gibt es schon Aussagen, wie lange?

Dirk Bizuga: Wir haben mit dem Vorstand beratschlagt, dass wir das Training bis zum 23. März absetzen. Sollte es so kommen, dass ab 28./29. März gespielt werden kann, werden wir kurzfristig in den Trainingsbetrieb einsteigen.

Haben Sie Trainingspläne ausgegeben?

Individuell sollen sich die Spieler fit halten, Läufe machen und in der Presse verfolgen, wie es weiter geht. Wir sind ja selbst alle auf die Entscheidungen angewiesen und bis diese gefällt sind, wird der Trainingsbetrieb ruhen.

Wie sehen Sie die Generalabsage seitens des FSA?

Es geht um die Gesundheit aller und wir müssen den Kontakt mit anderen Menschen vermeiden. Wir haben viele Väter mit schulpflichtigen Kindern in unserem Team und da rückt das Familiäre einfach in den Vordergrund.

Sie haben sich sicher Gedanken gemacht, wie es weiter geht?

Ich denke, solange die Schulen und Kitas geschlossen sind, wird auch nichts Sportliches stattfinden. Es ist, wie es ist und wir müssen da jetzt alle durch, so bedauerlich, wie es auch ist.

Denken Sie, die Saison wird noch zu Ende gespielt?

Wenn die Saison als beendet erklärt wird, ist es halt so. Das wäre schade, aber es gibt Wichtigeres als den Fußball, vor allem auf Amateurebene. Da steht die Familie im Vordergrund. Denn wir verdienen damit kein Geld. Es ist der Spaß an der Freude und es würde überhaupt nichts bringen, ein Training anzusetzen.

Welches Szenario könnten Sie sich vorstellen?

Ich glaube nicht, dass wir die Saison noch zu Ende spielen. Ich könnte mir vorstellen, dass wir eine Saison Null machen. Alles bleibt wie es ist und es gibt keinen Meister, keinen Absteiger und keinen Pokslsieger. Der Aufsteiger ist bei uns in der Landesklasse 2 mit Burg ja schon durch. Nur die Absteiger stehen aus. Aber das haben wir nicht zu entscheiden. Ich möchte diese Entscheidung auch nicht treffen. Die Verantwortlichen müssen sich zusammensetzen und darüber entscheiden.

Die Europameisterschaft wird ins nächste Jahr verschoben. Was halten Sie davon?

Ich begrüße das. Es sollte verschoben werden, bis ein normaler Zustand in der Bevölkerung erreicht ist. Es ist sicher für die Vereine schwer, da man auch die finanziellen Aspekte sehen muss. Auch für die Fans ist es schwierig, aber die Gesundheit zählt viel mehr. Die Bevölkerung hat andere Sorgen und das Finanzielle sollte momentan nicht im Vordergrund stehen. Gerade bei der EM mit zwölf Austragungsstätten ist viel Geld involviert, deshalb finde ich die Verschiebung gut, eine generelle Absage hingegen nicht.

Sie hatten selbst in der Familie die Befürchtung einer Ansteckung. Wie gehen Sie damit um?

Die Befürchtung war da, hatte sich jedoch nicht bestätigt. Man hört und liest sehr viel. Wir sollten die Lage ernst nehmen, die Regeln einhalten, aber nicht zu panisch werden. Jeder muss seinen Beitrag leisten. Vom Sportlichen her ist es am besten, wenn alles ruht.