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Fußball Gehrden nach Abstieg Fünfter

Landesklasse-Absteiger VfL Gehrden konnte seine Serie 2017/18 in der Kreisoberliga JL mit einem guten fünften Platz beenden.

Von Simone Zander 10.07.2018, 01:01

Gehrden l Volksstimme befragte Trainer Andreas Schunke zur abgelaufenen Saison und zu Vorhaben in der neuen Serie 2018/19.

Ihre Mannschaft hat die Serie in der Kreisoberliga mit dem fünften Platz abgeschlossen. Sie konnten somit Ihr Saisonziel erreichen. Wie fällt Ihr Fazit aus?

Grundsätzlich bin ich mit dem Ergebnis zufrieden, wenngleich es zum Schluss noch etwas glücklich durch die Punkteteilung von Möser erreicht werden konnte. Die Saison war durchwachsen, was natürlich mit vielen Abwesenheiten durch Krankheiten und Verletzungen überwiegend zu begründen ist. Des Weiteren hatten wir einige wichtige Abgänge von erfahrenen Spielern zu verkraften. Wichtig war für uns, mental den Abstieg zu verkraften. Das haben wir geschafft.

Sie mussten etliche junge Spieler integrieren. Wie schätzen Sie diesen Punkt ein?

Das war sicherlich eine Herausforderung, dennoch muss ich festhalten, dass sich die Jungs ordentlich eingefügt haben. Da ist schon Talent dahinter. Wir haben auch im Laufe der Saison die Jungs immer mehr eingesetzt, weil die Qualität einfach da ist. Leider sind es trotzdem viel zu wenig junge Leute, die den Weg zum Fußball finden. Ich glaube, in unseren Mannschaften hat es zwischen den jungen und etwas älteren Spielern gut harmoniert. Das ist auch wichtig, um eine Saison erfolgreich durchzuführen.

In der Serie gab es ein Auf und Ab. Woran lag es?

Das hatte mit den häufigen Ausfällen an Spielern und der stetigen Umstellung im Kader zu tun. Des Weiteren war es aus meiner Sicht manchmal eine Kopfsache. Wir waren uns bei klaren Führungen zu sicher und haben dann unseren Rhythmus verloren. Das war schon ärgerlich. Und ehrlich gesagt, manchmal weiß man als Trainier auch nicht, woran es gelegen hat. Da gibt es dann nur ein „weiter gehts“.

In der Rückrunde konnte sich die Mannschaft dann stabilisieren und belegte den vierten Platz im Ranking. Hatte sich Ihr Team dann gefunden?

Ich denke, es hatte eher damit zu tun, dass wir in der Rückrunde weniger Verletzungspech hatten und in der Winterpause Tommy Gerber zu uns kam. Somit hatten wir auch einen breiteren, qualitativ gut besetzten Kader in der Rückrunde. Hinzu kam aus meiner Sicht, dass sich die jungen Nachwuchsspieler immer besser integriert hatten. Wir waren damit variabler.

Auf dem Heimplatz lief es auch deutlich besser, als auf fremden Plätzen. Worin sehen Sie die Gründe?

Das ist ja eigentlich schön, wenn man Punkte eher zuhause als auswärts holt. Ich glaube, dass dies schon an der Unterstützung der eigenen Fans gelegen hat, bei denen ich mich hiermit wieder gern bedanken möchte. Auswärts wurde der Gegner durch seine Fans angetrieben, was uns scheinbar schon zu schaffen machte. Jeder Fehler wurde da halt bestraft. Hinzu kommen die unterschiedlichen Platzverhältnisse, die zuhause halt konstant waren.

Sie setzen immer auf all Ihre Spieler. Möchten Sie dennoch Mannschaftsteile hervorheben oder auch kritisieren?

Nein, es gibt keine Unterschiede im Team. Wir gewinnen und verlieren gemeinsam. Fehler macht jeder mal und bei einem Stürmer fehlt halt der entscheidende Treffer und bei einem Torwart passiert das entscheidende Gegentor. Das ist und bleibt so im Fußball. Wir hatten nach dem Abstieg einige Probleme anzugehen und ich glaube, wir haben das ganz gut gemacht. Es gibt Mannschaften, die gibt es nach einem Abstieg nicht mehr. Wir haben immerhin unser minimales Saisonziel noch erreicht und spielen noch mit zwei Mannschaften.

Die neue Serie steht bevor. Welche Ziele streben Sie an?

Ja, das ist eine gute Frage. Aus meiner Sicht wird die Saison noch herausfordernder als die letzte. Wir haben wiederum den Verlust sehr guter Spieler zu verkraften. Zum Ersten müssen wir ein Team finden und organisieren mit den entsprechenden Positionszuordnungen. Hier gilt es, zu den verbliebenen Spielern die Mannschaft qualitativ zu komplettieren, so dass wir mithalten können. Zur Halbserie sollten wir sehen, wo wir stehen und welches Ziel wir uns setzen können. Zum Saisonstart geht es erstmal darum, jeden Punkt hart zu erarbeiten.    

Sie müssen einige Abgänge verkraften. Wird es Zugänge geben?

Ja. Leider werden uns definitiv Dominic Engel in Richtung Gommern und Nico Kuske in Richtung Merseburg verlassen. Bei Nico erhalten wir jedoch noch ein Zweitspielrecht, was hoffentlich einige Einsätze ermöglichen sollte. Des Weiteren werden sich Christian Schrimpf und Martin Beutner zurückziehen und nur gelegentlich aushelfen. In der Zweiten gibt es mit Ronny Böttge ebenso jemanden, der sich zurückziehen wird. Dem Gegenüber stehen glücklicherweise einige Neuzugänge, die es uns ermöglichen, auch zur neuen Saison zwei Mannschaften zu melden. Hierbei profitieren wir sehr stark von dem Rückzug des BSV Vorfläming Deetz/Lindau. Hier habe ich ein lachendes Auge aus Sicht des VfL, aber auch ein weinendes, da es diesen Traditionsverein auf Männerebene nicht mehr gibt. Einige weitere Zugänge komplettieren das Feld. Ich denke, die Namen werden wir kurzfristig bekannt geben können, da eventuell noch der eine oder andere dazukommen kann.   

Ihre Philosophie war immer, vor allem auch Ihre zweite Mannschaft zu erhalten. Wie sieht es da aus?

Wie zuvor schon erwähnt, sieht es durch die Zugänge positiv aus. Die Herausforderung wird nunmehr sein, die entsprechende Aufteilung hinzubekommen, was aufgrund der Anzahl neuer Spieler nicht leicht sein wird. Wichtig ist, dass wir im vergangenen Jahr wieder sehr gut zusammen gehalten haben und damit die Saison für beide Mannschaften erfolgreich gestalten konnten. Der Austausch in den Teams war hervorragend und das muss so bleiben. Ich setze da voll auf den Coach der Zweiten, Ralf Schmidt, mit dem ich das immer sehr gut hinbekommen habe. Der VfL lebt nur gemeinsam.

Ringsherum melden immer mehr Vereine ihre Mannschaften ab. Wie beurteilen Sie diesen Trend?

Das ist natürlich sehr schade. Einerseits, dass es diese Vereine und Mannschaften nicht mehr gibt und andererseits, dass es für die verbleibenden Teams immer weniger Gegner werden. Leider sehe ich diesen Trend jedoch noch auf Jahre weitergehen, da ausreichender Nachwuchs nicht in Sicht ist. Zum einen liegt es grundsätzlich am demographischen Wandel, zum anderen jedoch auch an der Freizeitgestaltung des Nachwuchses und des Interesses der Eltern. Zusätzlich ist hier aus meiner Sicht auch der DFB gefordert, der immer mit seinen Amateuren wirbt und viele Millionen verdient, aber für die kleinen Vereine keine ausreichende Unterstützung gibt. Ich denke hier besonders an das Schiedsrichterwesen, welches aus meiner Sicht mehr bekommen sollte, dies jedoch nicht zu Lasten der kleinen Vereine, sondern aus einem großen DFB-Topf.

Wie sieht es mit der Vorbereitung aus? Können Sie hierzu schon einiges kundtun?

Ja wir haben inzwischen die Vorbereitung vollständig geplant. Am Donnerstag starten wir mit dem ersten Trainingstag, da wir am Sonnabend in Lübs gegen die zweite Mannschaft von Preußen Magdeburg das erste Testspiel durchführen. Nächste Woche kommt dann die zweite Mannschaft von Rot-Weiß Zerbst zu uns. Vom 26. bis 29. Juli fahren wir dann wie gewohnt nach Ückeritz an den Ostseestrand ins Trainingslager und testen gegen den SV Ückeritz. Eine Woche später kommt dann die zweite Vertretung von Germania Roßlau zu uns. Das abschließende Testspiel führen wir in Garitz gegen den Aufsteiger in die Kreisoberliga am 18. August durch. Ich hoffe auf eine rege Beteiligung bei den Testspielen, da ich noch viele Erkenntnisse bis zum Saisonstart benötige.

Sie wollten noch Ihren Dank ausdrücken?

Ich möchte mich noch bei unseren treuen Fans und allen, die ein Herz für unseren Land- sportverein VfL Gehrden haben, herzlich bedanken. Bleibt uns weiterhin so gewogen, nur dann läuft das mit dem Fußball in Lübs weiter.