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Kegeln Hoffmann: „Geld gewinnt keine Titel“

Seit 15 Jahren steht Timo Hoffmann in Diensten des BUndesligisten SKV Zerbst. Der Teamchef im Interview.

Von Simone Zander 02.03.2019, 00:01

Zerbst l Er ist ein sogenanntes „Urgestein“ des SKV Rot Weiß Zerbst. Der Teamchef der Zerbster Spitzenkegler, Timo Hoffmann.

Volksstimme: Können Sie Ihre Zeit beim SKV zusammenfassen und kurz aufzeigen, was Sie Ihnen gegeben hat?

Timo Hoffmann: Die Zeit beim SKV brachte mir vor allem sehr, sehr viele Erfolge, immer wieder neue Herausforderungen mit veränderten Mannschaften in einem top geführten Verein, der die Grundlage für die Erfolge ist.

Sie sind immer schon der sportliche Kopf der Mannschaft und haben sehr großen Anteil an den Erfolgen und konnten national wie auch international alles erreichen. Was kann jetzt noch kommen?

Das, was wir die letzten Jahre auch wollten. Es ist immer wieder eine neue Herausforderung. Die Konkurrenz schläft ja nicht. Sie will auch Erfolge haben. Und das heißt für uns immer wieder, sich der Herausforderung zu stellen. Wir sind immer die Gejagten und wollen am Ende des Tages zum Erfolg kommen.

Ihre Erfolge bringen auch Neider. Andere Teams wollen sie einholen bzw. überholen. Setzt Sie das nach so vielen Jahren noch unter Druck?

Wir müssen uns dieser Sache stellen. Die anderen Mannschaften versuchen es auch mit extrem hohem finanziellen Aufwand. Aber ich sag immer, solange wir unser Gerüst halten, und uns unser Verein die Sicherheit gibt, dass wir uns auf das Sportliche konzentrieren können, wird es für die anderen immer sehr, sehr schwer, auch wenn sie es einmal schaffen. Aber erst einmal müssen sie an uns vorbei kommen. Und das ist ihnen in den letzten Jahren nicht gelungen, weil wir hier auch sehr professionell arbeiten.

Sportlich ist es professionell. Spielt nicht auch die Kameradschaft untereinander eine Rolle?

Genau! Geld gewinnt keine Titel, sondern die Kameradschaft, das Team insgesamt und das Team um die Mannschaft herum sind das Entscheidende. Ansonsten wären diese Erfolge überhaupt nicht möglich.

Was erwarten Sie für diese Saison noch?

In der Meisterschaft sind wir auf dem richtigen Weg und haben sie in der eigenen Hand. Wir wollen uns über die Meisterschaft das Selbstvertrauen für die Champions League holen. Wir wissen, was auf uns zukommt. Wir sind wieder im Final Four und das das x-te Jahr hintereinander. Und dieser kontinuierliche Erfolg, diese kontinuierliche Teilnahme sind das Entscheidende. Erst das Weltpokalhalbfinale und -Finale, jetzt wieder das Champions League-Halbfinale. Ich will die Mannschaft schon da hinbringen, dass wir da noch einmal absolute Topleistungen abrufen. Deshalb müssen wir schauen, dass wir alle Acht in Form kriegen. Und dann fahren wir nach Zapresic, um dann dort sicher wieder auf einen guten Gastgeber zu treffen. Wir haben aber auch im Weltpokalfinale gesehen, dass wir nah dran waren. Und dieses Mal wollen wir natürlich noch ein Stück näher dran sein, um vielleicht am Ende des Tages wirklich dort zu gewinnen.

Sehen Sie dies auch ein bisschen als Revanche für das verlorene Weltpokalfinale?

Nein, weil die Voraussetzungen für uns damals ganz anders waren. Wir haben da nicht diesen Kader gehabt, weil Mathias Weber nicht einsatzfähig war. Und Zapresic hat aus meiner Sicht schon sehr am Limit gespielt. Deswegen denke ich, wenn wir in kompletter Stärke dahin fahren, dass wir schon Chancen haben, dort zu gewinnen. Und im Finale ist die Chance immer da. Es ist ein Spiel und es ist alles möglich.

Fußballer wechseln oft die Vereine. Sie sind dem SKV seit nunmehr 15 Jahren treu geblieben. Warum?

Weil es mir einfach Spaß macht. Weil ich mich hier sehr wohl fühle und weil wir Erfolg haben.

Können Sie auch schon sagen, dass Sie noch ein paar Jahre hier bleiben?

Sicherlich, wenn die Bedingungen so bleiben, ist Zerbst für mich die letzte Station. Das habe ich immer gesagt. Ich habe aber auch gelernt, von Jahr zu Jahr zu denken, weil der Sport sehr schnelllebig ist und es hängt auch viel dran, wie die Familie oder die Gesundheit. Ansonsten sage ich, warum soll ich wechseln, dass muss mir mal einer erklären.