Philipp Krüger rettet dem SVE noch einen Zähler

Es war wohl eine der heißesten Schlussphasen in der ganzen Saison der B-Junioren-Landesliga. Der SV Eintracht Salzwedel erreichte nach fast aussichtslosem Rückstand im Derby gegen den SSV 80 Gardelegen noch ein 5:5-Unentschieden.

Salzwedel l Gardelegen führte am Sonntag bis kurz vor Schluss mit 5:2 und wähnte sich schon als Sieger der Partie. Doch die Rechnung hatten die Mannen vom Trainergespann Ralf Ronneburg/Thomas Kornitzki ohne den Wirt - in diesem Fall die Eintracht - gemacht. Durch Tore von Philipp Krüger (2) und Philip Müller konnte Salzwedel die Heimniederlage in letzter Sekunde dank des tollen Kampfgeistes noch abwenden.

Von Beginn an entwickelte sich ein völlig offenes und unterhaltsames Derby mit einer Reihe guter Möglichkeiten auf beiden Seiten. Während in der Anfangsphase für die Gäste Fabian Wolter (1./gehalten) und Julian Renz (6./drüber) scheiterten, zirkelte Müller einen Freistoß für den SVE knapp über den Kasten (3.). Das erste Tor fiel in der achten Minute - erzielt durch den SSV. Eine starke Vorarbeit von Renz veredelte Wolter zum 1:0. Die Eintracht reagierte mit Wut im Bauch, vergab in Person von Müller zunächst noch eine Kopfballchance (13.), traf dann aber durch Patrik Robert Braun zum Ausgleich (16.). Postwendend ging Gardelegen wieder in Führung, einen langen Freistoß von Johann Schulze köpfte Renz zum 2:1 (18.) ein. In der Folge verbuchte Salzwedel zwar optische Vorteile, doch über Konter blieben die Gäste stets gefährlich. So auch in der 23. Minute, als Renz zweimal hintereinander an Eintracht-Schlussmann Jonathan Gehrke scheiterte. Auf der Gegenseite verpassten Müller (25., 34., 39.) und Mohammad Sepehr Sadat (35.) den SVE-Ausgleich vor der Pause.

Kurz nach Wiederbeginn zeigte Schiedsrichter Renee Sensenschmidt nach Foulspiel von Sadat an Renz auf den Strafstoßpunkt, den Elfmeter versenkte Renz selbst zum 3:1 (45.). Salzwedel wirkte leicht geschockt und konnte froh sein, dass Renz - Gehrke hielt stark (51.) - und Flamur Haxhiu (57.) nicht nachlegten für den SSV. Neue Hoffnung brachte der Eintracht der 2:3-Anschluss durch Müller (61.). Nachdem Renz (67., 68.) erneut zweimal am starken Gehrke scheiterte, staunte Salzwedels Keeper nicht schlecht, als ein Eckstoß von Marko Agusevic auf einmal direkt in seinem Kasten einschlug - 2:4 (69.). Renz legte wenig später sogar noch das 5:2 (75.) drauf, wodurch sich die Gardelegener bereits zu sicher fühlten und die drei Punkte gedanklich wohl schon geholt hatten.

Doch die Platzherren setzten in den Schlussminuten noch einmal alles auf eine Karte und wurden auch belohnt. Beim Tor von Krüger zum 3:5 (78.) dachten viele wohl nur an Ergebniskosmetik, nach dem Treffer von Müller zum 4:5 (80.+1) war die Partie aber plötzlich wieder offen. Riesengroß war der Salzwedeler Jubel natürlich, als Krüger in der dritten Minute der Nachspielzeit eine Müller-Vorlage auch noch zum 5:5 nutzte und seiner Elf einen nicht mehr für möglich gehaltenen Punkt sicherte.

SV Eintracht Salzwedel 09: Gehrke - Heuer (58. Michael), Bero (50. Amler), Sadat, Werner, Krüger, Braun, Bock (72. Fehse), Biermann (41. Junker), Müller, Jagnow.

SSV 80 Gardelegen: Bartsch - Kornitzki, Scholz (70. Helmke), Haxhiu, Bischoff, Kohlstedt (59. Winkel), Scheinert, Agusevic (78. Zedler), Renz, Wolter, Schulze.

Torfolge: 0:1 Fabian Wolter (8.), 1:1 Patrik Robert Braun (16.), 1:2, 1:3 Julian Renz (18., 45./Foulelfmeter), 2:3 Philip Müller (61.), 2:4 Marko Agusevic (69.), 2:5 Julian Renz (75.), 3:5 Philipp Krüger (78.), 4:5 Philip Müller (80.+1), 5:5 Philipp Krüger (80.+3).

SR: Renee Sensenschmidt (Klötze).