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Frauenhandball WM-Testlauf in Magdeburg

Das Doppel-Länderspiel am 28. Oktober dient dem Magdeburger Organisationskomitee als Testlauf für die Weltmeisterschaften im Dezember.

Von Janette Beck 21.10.2017, 01:01

Magdeburg l Eine Woche vor dem Doppel-Länderspiel der deutschen Handball-Nationalmannschaften in der Getec-Arena steht auch das Magdeburger Organisationskomitee der Frauen-WM Gewehr bei Fuß. Für OK-Chefin Kerstin Richter & Co. sind die Duelle der Männer gegen Spanien (Anwurf 14.15 Uhr) und der Frauen gegen die Niederlande (Anwurf 17.15 Uhr) „so etwas wie eine kleine WM-Generalprobe. Denn wir haben die einmalige Möglichkeit, bestimmte logistische und organisatorische Abläufe wie zum Beispiel Einlauf, Hymnen, Presse, VIP unter Echtzeitbedingungen zu testen. Das kann mitunter sehr hilfreich sein, um am Ende einen reibungslosen WM-Betrieb zu gewährleisten“, so Richter.

Scharf geschossen, oder besser gesagt geworfen, wird bei den Frauen vom 1.  bis 17. Dezember. Magdeburg ist einer von bundesweit sechs WM-Spielorten. Insgesamt zehn Partien werden in der Heimstätte des Handball-Bundesligsten SCM ausgetragen. Darunter am 10. Dezember (17.30 Uhr) auch das Achtelfinale mit deutscher Beteiligung – eine entsprechende Qualifikation der „Biegler-Ladies“, die sich das Erreichen der Finalrunde in Hamburg zum Ziel gesetzt haben, natürlich vorausgesetzt.

Da die ersten Vier der insgesamt sechs Vorrundengruppe das Achtelfinale erreichen (Deutschland trifft in der Gruppe D auf die Niederlande, Serbien, China, Südkorea und Kamerun), rechnen die Magdeburger Organisatoren, die für das Event in der Landeshauptstadt einen Gesamtetat von 336 000 Euro veranschlagen, schon allein aus Rentabilitätsgründen fest mit einem Auftritt des Gastgeberteams. „Da müsste meiner Ansicht nach schon ganz viel schieflaufen, wenn unsere Frauen bei der Heim-WM nicht den Sprung in die Hauptrunde schaffen würden“, rührt die Org.-Chefin und Ex-Handballerin zuversichtlich die Werbetrommel.

Und das laut und energisch. Nicht ohne Grund: „Beim WM-Ticketverkauf haben wir noch viel Luft nach oben“, räumt Kerstin Richter ein. Für das mögliche Achtelfinale mit Deutschland seien bislang 1600 Tickets verkauft. „Davon ausgehend, das 4800 im konkreten Fall ausverkauft bedeuten würden, wären wir mit einem Schnitt von 3000 Zuschauern pro Spiel sehr zufrieden.“

Mit großem Bedauern und viel Mitgefühl hat die Org.-Chefin das vorzeitige WM-Aus von Nationalspielerin Anne Hubinger zur Kenntnis genommen: „Dass sich ausgerechnet eine Magdeburgerin so schwer verletzt, ist natürlich doppelt tragisch.“ Somit ruhen alle Hoffnungen auf Antje Lauenroth. Die Kreisspielerin vom deutschen Meister Bietigheim, die von 2001 bis 2006 für den HSC 2000 Magdeburg auf Torejagd ging, hat sich zuletzt beim EM-Qualifikationsspiel gegen die Türkei (30:16) mit drei Toren empfohlen.

Ob die Haldensleberin, mit 29 Jahren eine eher „Spätberufene“, am 28. Oktober ihr viertes Länderspiel vor heimischem Publikum bestreiten darf, bleibt abzuwarten. Richter: „Für ,Laui‘ drücke ich fest die Daumen.“ Auch aus Eigennutz. „Ein lokales WM-Zugpferd wäre natürlich auch für uns Gold wert.“