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Schwimmen German Open: Gose und Märtens vom SCM sichern sich Tokio-Tickets

Isabel Gose und Lukas Märtens vom SC Magdeburg haben sich zwei Starts bei den Sommerspielen in Tokio bereits gesichert. Zwei weitere Tickets haben sie im Visier.

Von Daniel Hübner 17.04.2021, 09:26

Berlin. Um die Leistung im Finale am gestrigen Nachmittag im Berliner Europa-Sportpark zu verstehen, muss man den Blick auf den Vorlauf am Vormittag richten: Lukas Märtens ist dort so entspannt durch das Becken gekrault, wie andere mit ihrem Hund einen Spaziergang bewältigen. „Genauso hat es sich auch angefühlt“, sagte der 19-Jährige vom SCM nach diesem Rennen bei den German Open, zugleich der letzten Olympia-Qualifikation: „Ich habe auf der letzten Bahn das Tempo rausgenommen, um mich zu orientieren. Denn ich wollte den Lauf gewinnen. Aber ich hatte mir da noch nicht die Norm vorgenommen.“

Trotzdem schüttelte er kurz den Kopf nach dem Zielanschlag. Denn mit 1:46,96 Minuten hatte er die Vorgabe des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) für die Sommerspiele in Tokio (23. Juli bis 8. August) nur um 26 Hundertstelsekunden verpasst. „Eine halbe Sekunde geht es mit Sicherheit noch schneller“, blickte Märtens sodann auf das spätere Finale voraus. Es ging sogar noch mehr. Mit seiner neuen Bestzeit von 1:46,41 Minuten schwamm Märtens nicht nur zum Einzelstart in Japan, sondern als bester Deutscher des Jahres auch in die lange Freistil-Staffel. Was seinen Trainer Bernd Berkhahn zum größten Jubel auf der ansonsten leeren Tribüne veranlasste.

Märtens Freundin tat es ihm über diese Distanz gleich: Isabel Gose gewann ihren Vorlauf ebenfalls mit halber Kraft, sie gewann außerdem das Finale in 1:56,93 Minuten. Olympia-Norm. Deutscher Jahrgangsrekord für 19-Jährige. Nachdem sie die Olympia-Vorgabe über 400 und 800 Meter beim Pokalwettbewerb am Wochenende zuvor in Magdeburg bereits geknackt hatte, wollte sie nun auf der kürzeren Distanz ihren Einzelstart in Japan endgültig sichern. „Meine Leistungen in Magdeburg haben mir schon ein bisschen den Druck genommen, ich bin mit noch mehr Vorfreude auf die Rennen in Berlin angetreten“, berichtete die 18-Jährige. So enthusiastisch absolvierte sie dann auch ihr Finale, in dem sie alle Konkurrentinnen auf einen Staffelplatz an beiden Seiten hatte. Doch nur eine erfüllte neben Gose noch die Norm und sicherte sich den zweiten Startplatz für die Sommerspiele: Annika Bruhn mit 1:57,17 Minuten.

Das ist Aliena Schmidtke und Marius Zobel nicht gelungen. Die 28-jährige Schmidtke verpasste über 100 Meter Schmetterling in 1:00,01 Minuten die Norm um 2,11 Sekunden. Der 21-jährige Zobel musste über 200 Meter Freistil mit 1:50,57 Minuten anerkennen, dass sechs Schwimmer an diesem Tag schneller waren und er damit auch keine Chance mehr auf einen Staffeleinsatz hat.

Für eine starke Zeit sorgte indes Sarah Köhler aus der Trainingsgruppe des SCM: Sie gewann die 1500 Meter Freistil in 15:52,20 Minuten und blieb damit nur 3,37 Sekunden über ihrem deutschen Rekord. Auch Florian Wellbrock durfte glänzen: Der Doppelweltmeister absolvierte die 800 Meter Freistil in 7:48,12 Minuten.