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Handball O'Sullivan im WM-Finale

Christian O'Sullivan vom SC Magdeburg bestreitet mit Norwegen das Finale bei der Handball-Weltmeisterschaft. Gegner ist Frankreich.

Von Daniel Hübner 28.01.2017, 11:28

Paris/Magdeburg l Die Magdeburger Marko Bezjak und Zeljko Musa treten am heutigen Sonnabend (20.45 Uhr/handball.dkb.de) im Kampf um Bronze bei der Handball-Weltmeisterschaft in Frankreich an. Während Musa mit Kroatien am Freitagabend das Halbfinale gegen Norwegen mit 25:28 nach Verlängerung verlor, scheiterte Bezjak tags zuvor mit Slowenien am übermächtigen Gastgeber (25:31). Mit dem starken Christian O‘Sullivan greift indes ein weiterer SCM-Akteur am Sonntag (17.30 Uhr) in Paris gegen die Franzosen sogar nach Gold, wenn der 25-Jährige mit seiner Mannschaft erstmals in Norwegens WM-Historie ein Endspiel bestreitet.

Der letzte Schritt ins Finale dauerte dramatische 70 Minuten inklusive Verlängerung. Aber diese Mühe hatte sich gelohnt: "Norwegen hat verdient gewonnen", sagte Kroatiens Trainer Zeljko Babic. "Wir haben unsere Chancen nicht genutzt. Und in der Verlängerung fehlte uns ein bisschen die Kraft." Norwegens Bjarte Myrhol meinte gegenüber "Aftenposten": "Es ist ein einzigartiges Gefühl, dass dieser Traum in Erfüllung geht." Der 34-jährige, ehemalige Kreisspieler der Rhein-Neckar Löwen war der beste Schütze seines Teams mit sechs Toren. Bei Kroatien war Zlatko Horvat der erfolgreichste Werfer mit ebenfalls sechs Treffern - nur seinen wohl wichtigsten Wurf in diesem Spiel vergab er.

Kroatien gelang es bis zum 6:6 (17.), das berüchtigte Tempospiel des Gegners zu unterbinden. Sicher im Abchluss und mit Domagoj Duvnjak auf Spitze in der 5-1-Deckung ließ das Babic-Team den Kontrahenten nicht zur Entfaltung kommen. Aber in der Folge leisteten sich Zeljko Musa, der drei Treffer erzielte, und Co. zu viele Fehler und trafen auch die falschen Wurfentscheidungen. So setzten sich die dynamischen Norweger bis zur Pause auf zwei Tore ab (12:10).

Doch die abgezockten Kroaten stabilisierten sich, ließen nach dem Wechsel in der Deckung kaum etwas zu – und schafften die Führung (16:15/40. und 18:16/45.). Erst danach kam Norwegen wieder ins Rollen und gestaltete die Partie offen. 22:22 stand es, als Musa mit der Schlusssirene nach Pass von Duvnjak einen Siebenmeter herausholte: Aber Horvat scheiterte an Norwegens tollem und erst 22-jährigen Keeper Torbjörn Bergerud, der insgesamt 16 von 40 Würfen parierte. "Er war fantastisch", sagte sein Trainer Christian Berge. "Da wusste ich, dass das unser Jahr wird", beschrieb Myrhol seine Gefühle.

Verlängerung. Der Wahnsinn nahm seinen Lauf. Und den beendeten erst Eivind Tangen, Kent Robin Tönnesen und Bjarte Myrhol mit drei Toren in Serie zum Endstand. Zu sehen waren die Treffer allerdings nicht mehr: Mitten in der ersten Hälfte der Verlängerung schaltete sich die Übertragung auf handball.dkb.de ab. Statt Handball flimmerte "Schneesturm in Alaska" über den Bildschirm. Mit dem Hinweis: "Das Video ist nicht verfügbar."

Während Christian O'Sullivan, der gegen Kroatien bei zwei Versuchen ohne Tor blieb, allein mit dem Halbfinaleinzug bereits Handball-Geschichte in Norwegen geschrieben hatte (bei 14 Teilnahmen war Platz sieben bislang das beste Resultat), kann sich auch Marko Bezjak am Samstagabend in die Annalen eintragen: Als bestes WM-Ergebnis Sloweniens steht ein vierter Platz zu Buche. Jetzt kann es also die erste Medaille werden: "Wir werden kämpfen", versprach der 30-jährige Regisseur des SCM.