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Leichtathletik Wierig & Co. wollen es krachen lassen

Beim 12. Solecup in Schönebeck gibt es wieder Top-Leichtathletik zum Anfassen - in einem tollen Ambiente.

Von Janette Beck 02.06.2017, 01:01

Schönebeck l Die Wurfanlagen sind geschniegelt, der Diskusring gefegt, der Rasen gemäht, die Weiten mit Kreide markiert, das kühle Blonde für die hoffentlich in Scharen kommenden Zuschauer gekühlt, die Bratwürstchen gekauft, das VIP-Zelt aufgebaut, und last but not least sind auch die handverlesenen Starterfelder gespickt mit namhaften Athleten – kurzum, es ist angerichtet für segelnde Diskus-Scheiben und angestrahlte Kugeln beim 12. Solecup am Freitag in Schönebeck.

Die Vorfreude war gestern auch bei SCM-Diskuswerfer Martin Wierig zu spüren: „Ich bin gut drauf und hoffe auf ein schönes Heimspiel. Der Solecup ist immer etwas Besonderes für mich. Und klar, am Ende des Tages soll es weit hinausgehen, und natürlich würde ich am liebsten auch gewinnen.“

Auch wenn die deutsche Top-Drei mit Olympiasieger Christoph Harting und seinem Bruder Robert sowie dem Rio-Dritten Daniel Jasinski dem Top-Event in Schönebeck fernbleiben, geht der 29-Jährige davon aus, dass der Sieg kein Kinderspiel wird: „Markus Münch ist auch immer für eine ordentliche Weite gut, und mein Teamkollege David Wrobel ist ebenso nicht zu unterschätzen. Er hat kürzlich an der WM-Norm gekratzt“, so Wierig, der den Richtwert (65 Meter) mit 65,56 Metern in Wiesbaden bereits geknackt hat. Sein persönliches Ziel umreißt der Schützling von Armin Lemme so: „Ich würde gerne Saisonbestleistung werfen und damit unterstreichen, dass ich in den Weiten stabiler geworden bin.“

Wierigs Freundin Anna Rüh erwartet indes eine Diskus-Konkurrenz, die einen harten Kampf und Top-Weiten garantiert. Um Denia Caballero aus Kuba, der Weltmeisterin von 2015, versammelt sich fast komplett die deutsche Elite. Einzig Julia Harting musste ihre Teilnahme verletzungsbedingt absagen. „Das wird der bestbesetzte Diskuswettkampf der Frauen in der Geschichte des Solecups“, frohlockt Meeting-Chef Klaus-Peter Bischoff.

Rüh sieht sich für die Weitenjagd gerüstet: „In den letzten zwei Wochen hatte ich keinen Wettkampf, da haben wir noch einmal ordentlich und gut trainiert. Zwar lief es beim scharfen Test am Dienstag nicht so toll, aber da mache ich mir keine Sorgen. Im Wettkampf kann das schon wieder ganz anders aussehen.“ Mit einer Weite um die 63 Meter wäre sie zufrieden, „wenn vorne sogar eine 64 steht, wäre das echt super“, so die 23-Jährige, die die WM-Norm von 61,20 Metern bereits zweimal übertroffen hat.

Buchstäblich ein Highlight wird das Kugelstoßen, denn das findet erstmals unter „Flutlicht“ statt: Leuchtballons entlang der Anlage setzen die Kugelstoßer um David Storl ins rechte Licht. Der Vorjahressieger und Meeting-Rekord-Halter (21,94 Meter/2015) wird unter anderem von Tomas Stanek herausgefordert. Der Tscheche hatte bei der Hallen-EM Anfang des Jahres die Nase vorn, gewann Silber (21,43), Storl Bronze (21,30). Im Sog der 21-Meter-Stoßer plant der Magdeburger Dennis Lewke nach neuer Bestleistung in Halle (19,68) den großen Angriff auf die 20-Meter-Marke.