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Boxen Nächster Mega-Kampf für SES-Boxer Kabayel

Schwergewichtler steigt am 18. Mai gegen Kubaner Frank Sánchez in den Ring. Der Sieger kämpft dann in der WBC um den WM-Gürtel.

Von René Miller 01.04.2024, 20:13
Agit Kabayel trainiert schon wieder fleißig mit Trainer Sükrü Aksu.
Agit Kabayel trainiert schon wieder fleißig mit Trainer Sükrü Aksu. Foto: imago

Magdeburg. - Gemütliche Ostern waren für Agit Kabayel kein Thema. Statt bei schönem Wetter die Seele baumeln zu lassen, wurde auch an den Feiertagen im Düsseldorfer UFD-Gym geschwitzt. Schließlich winkt am 18. Mai die nächste große Aufgabe. Da steigt der Schwergewichtler aus dem Magdeburger SES-Boxstall gegen den Kubaner Frank Sánchez in den Ring.

Und zwar nicht irgendwo, sondern auf der Fightcard des Mega-Kampfes zwischen Tyson Fury und Oleksandr Usyk um alle vier Titel der großen Verbände WBO, IBF, WBC und WBA in Riad, der Hauptstadt von Saudi Arabien. Da Kabayel und Sánchez in der WBC die Nummer vier und Nummer zwei sind, wird der Sieger ihres Duells zum Pflichtherausforderer um die WBC-Krone, darf dann also gegen Fury oder Usyk in den Ring steigen. „Für Agit ist das die nächste Riesenchance, sich in der Boxwelt ganz oben zu beweisen. Und ich glaube fest an ihn, denke auch, dass Sánchez ihm ganz gut liegen könnte“, freut sich SES-Promoter Ulf Steinforth.

Ob die beiden Top-Leute aber erst noch einen angeblich schon fixierten Rückkampf bestreiten oder es durch einen Rücktritt plötzlich noch ganz andere Konstellationen gibt, damit beschäftigen sich Kabayel und Co. nicht. „Wir sind nur auf den Kampf gegen Sánchez fokussiert. Der ist zwar Favorit, aber wir werden alles dafür tun, um Geschichte zu schreiben“, erklärt Trainer Sükrü Aksu, der im Dezember seinen Schützling taktisch grandios auf den Russen Arslanbek Makhmudov eingestellt hatte. Da gewann Kabayel durch technischen Knockout in der vierten Runde und bekam dafür sehr großes Lob in der Boxwelt. Sogar Teddy Atlas, Ex-Trainer von Mike Tyson, schwärmte über den Boxstil von Kabayel.

Nun muss der 31-Jährige bei einem erneut spektakulären Boxabend seine Klasse beweisen. Sánchez hatte damals bei der selben Veranstaltung durch K.o. in Runde sieben den Neuseeländer Junior Fa besiegt. Der in Miami lebende Kubaner überzeugt mit schnellen Händen und viel Beweglichkeit. Probleme bereitet der 31-Jährige seinen Gegnern auch mit dem Wechsel der Auslage. Da muss sich Kabayel auf viel einstellen.

Beide Boxer in bisher 24 Kämpfen ungeschlagen

Und nicht zu vergessen, dass Sánchez von Eddy Reynoso aus dem Team von Canelo Alvarez gecoacht wird. Die haben natürlich in der Boxszene einen großen Namen und könnten für den einen oder anderen Bonuspunkt auf den Punktzetteln sorgen. Über die Runden sollte Kabayel also gegen den bisher ungeschlagenen Sánchez, der 17 seiner 24 Siege vorzeitig feierte, nicht unbedingt gehen.

Kabayel hat ebenfalls 24 Siege in 24 Kämpfen vorzuweisen und gewann 16-mal durch K.o. Im Gegensatz zu Sánchez hat Kabayel auch keine Amateurschule durchlaufen. Dass er sich trotzdem in den Ranglisten so weit nach oben geboxt hat, spricht für seinen Willen. Aksu: „Für uns geht es immer um alles oder nichts.“ Und auch um noch mehr Anerkennung. Aksu: „Im Ausland ist Agit ein Star. Da sprechen ihn die Leute an und gratulieren. Aber in Deutschland kennt ihn leider kaum einer.“

Deshalb ist Kabayel in den sozialen Medien sehr aktiv, hat inzwischen auch einen TikTok-Kanal. Am Sonntag war er mit seinem Cousin und Rapper KC Rebell bei Twitch auf Sendung und sprach da auch ausführlich über den Kampf und das Boxen allgemein. „Frank Sánchez ist zwar noch nicht so bekannt, aber ein ganz gefährlicher Mann. Da kann ich mich sportlich richtig messen und freue mich sehr darauf“, meinte Kabayel und verriet auch noch, dass ursprünglich ein Duell mit Deontay Wilder geplant war, aber kurzfristig platzte.