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Olympia Stolz nach Rio

Die Schwimmer Franziska Hentke und Florian Wellbrock vom SCM sowie ihr Trainer Bernd Berkhahn sind in Richtung Rio verabschiedet worden.

Von Daniel Hübner 26.07.2016, 01:01

Magdeburg l Vier Jahre lang musste Wasser die Elbe hinunterfließen, bis dieser Traum wahr wurde: Franziska Hentke vom SC Magdeburg fährt zu ihren ersten Olympischen Spielen. Sie nimmt gleich ihren Teamgefährten Florian Wellbrock, seit 2014 bei den Grün-Roten, mit nach Rio. Und natürlich ihren Trainer Bernd Berkhahn, für den es nach Athen 2004 und London 2012 die dritten Sommerspiele als Coach sein werden.

Eigentlich dürfte es nun ganz hervorragend um Hentkes Vorfreude auf die Copacabana stehen, aber von diesem Gefühl war sie am Montag noch weit entfernt: Am Vortag erst aus dem Höhentrainingslager in der Sierra Nevada (Spanien) zurückgekommen, wirkte der "Schmetterling" ziemlich müde. "Es ist gerade alles sehr stressig", bestätigte die 27-Jährige. "Ich bin ziemlich kaputt." Ruhe wird nun einkehren, wenn sie am heutigen Dienstag mit Wellbrock und ihrem Coach zunächst ins Trainingslager nach Florianopolis, eineinhalb Flugstunden südlich von Rio, aufbricht. Dort warten bereits die Teamgefährten des Deutschen Schwimmverbandes (DSV).

Am Montag wurde den drei Protagonisten dafür ein Abschied bereitet im Alten Rathaus in Magdeburg. Mit vielen herzlichen Worten. Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht erklärte: "Sie können jetzt schon stolz auf das Erreichte sein. Dazu gehören Disziplin, Leistung und auch Glück." SCM-Präsident Dirk Roswandowicz richtete seine Worte direkt an Hentke: "Ich wünsche dir so unglaublich, dass du das Ding nach Hause bringst." Und Helmut Kurrat, der Chef des Olympia-Stützpunktes Sachsen-Anhalt, betonte: "Was Trainer Bernd Berkhahn hier aufgebaut hat, ist außergewöhnlich. Hier stehen zwei Vertreter einer wahnsinnig starken Armada."

Hentke wird in Rio über die 200 Meter Schmetterling und 400 Meter Lagen starten. Wellbrock kämpft über 1500 Meter Freistil um den Finaleinzug. "Für mich ist die Teilnahme immer noch der Wahnsinn", erklärte der 18-jährige Olympia-Debütant zu seiner Vorfreude. "Wahnsinn" war auch ein Stichwort für Stahlknecht - allerdings aus einem anderen Blickwinkel: "Wir wünschen uns alle schöne und friedliche Spiele, auch als Gegenpol zum Wahnsinn in der Welt, der uns derzeit begleitet."