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Schwimmen Endspurt für SCM-Asse in Asien

Die Freiwasser-Schwimmer Rob Muffels und Finnia Wunram vom SC Magdeburg starten bei zwei Weltcups in Asien.

Von Daniel Hübner 14.10.2017, 01:01

Magdeburg l Am Sonnabendmorgen um 2 Uhr haben sie das Hotelbett in Chun‘an erreicht. Rob Muffels hatte sich schon im Vorfeld ausgerechnet, wie viele Stunden er auf welchem Reiseabschnitt von Magdeburg nach China schlafen könnte. Denn viel Schlaf blieb ihm, seiner Teamgefährtin Finnia Wunram und Coach Bernd Berkhahn bis zum ersten Training im Qiandao Lake nicht mehr – allenfalls sechs Stunden, um genau zu sein. „Das wird auf jeden Fall eine schwierige Umstellung“, vermutete Wunram.

Für die Freiwasser-Athleten vom SC Magdeburg geht es in Asien in den Weltcup-Endspurt. Nach dem Zehn-Kilometer-Rennen am Sonntag um drei Uhr mitteleuropäischer Zeit in Chun‘an folgt der Auftritt am 21. Oktober in Hongkong. Und es gibt bei einem jeweiligen Sieg nicht nur 2500 Dollar zu gewinnen, sondern auch ein Top-Ergebnis in der Weltcup-Gesamtwertung. Zum ersten Mal überhaupt kommen Wunram und Muffels in dieses Klassement, wenngleich ihnen zwei Rennen fehlen. „Derzeit stehe ich auf Platz fünf“, hat Muffels errechnet. „Ich kann noch Rang drei erreichen. Und mein Ziel ist es letztlich, auch als bester Deutscher aus der Gesamtwertung hervorzugehen“, betonte der 22-Jährige.

Bei den bisherigen Weltcups ist er auf Rang fünf in Abu Dhabi (Emirate), Rang zwei in Setubal (Portugal) – und Platz 16 in Lac Mégantic (Kanada) geschwommen. „Da wollte ich mein eigenes Ding schaukeln“, sagte er lächelnd, „und bin zu viel Risiko gegangen.“

Wunram ist derweil Siebte in der Gesamtwertung, auch sie hat die vorderen Ränge im Blick. Natürlich geht es nach Platz vier in Abu Dhabi, neun in Setubal und vier in Lac Mégantic für sie erneut um einen Top-Rang. Aber der Fokus liegt auf ihrem taktischen Verhalten. Coach Berkhahn hat nicht nur aus der Weltmeisterschaft in Balatonfüred (Ungarn), bei der Wunram einen starken siebten Platz über die olympische Distanz belegt hatte, die Erkenntnis gezogen: „Sie ist zu lieb.“ Auch die 1,64 Meter große Wunram erklärte bestimmt: „Ich muss lernen, meine Position zu verteidigen. Das kann ich in China und Hongkong ausprobieren.“

Dennoch geht die 21-Jährige allein aufgrund ihres WM-Ergebnisses schon jetzt mit einem positiven Gefühl aus dem Jahr 2017: „Die zehn Kilometer bei der WM waren sehr, sehr gut, die haben mir Selbstvertrauen gegeben. Und damit war zugleich die Generalprobe für 2019 gelungen.“ Dann geht es bei der WM in Gwangju (Südkorea) ums Olympia-Ticket für Tokio.

Und nur bis Tokio denkt Wunram, die ein Studium zur Sportwissenschaft in Magdeburg aufgenommen hat. Psychologie-Student Muffels ist da einen Schritt weiter: Seine Planung geht bis 2024, wenn die Sommerspiele in Paris ausgetragen werden. „Aber Los Angeles soll auch schön sein“, sagte er lächelnd. In den USA werden 2028 die Olympia-Helden gesucht.