Handball DHB-Talente siegen trotz Blitz-Rot für Magdeburger Hensen
Die deutsche U19 nimmt bei der WM in Ägypten durch den Sieg gegen Slowenien (30:25) zwei Punkte in die Hauptrunde mit. Der Magdeburger Noah Hensen sah schon in der 2. Minute die Rote Karte. Gegen Frankreich kann er am Montag (11.45 Uhr, Solidsport) aber wieder dabei sein.

Magdeburg/Kairo - „Ich war heiß auf das Spiel. Umso trauriger, die Platte dann so früh verlassen zu müssen. Die Entscheidung war aber gerechtfertigt. Das ist leider wirklich dumm gelaufen“, blickt Noah Hensen auf die Szene in der 2. Minute des Spiels gegen Slowenien zurück. Da wollte er Aljus Anzic stoppen, traf dabei aber auch das Gesicht seines Gegenspielers und sah nach nur 96 Sekunden die Rote Karte.
Dass die deutsche U19 bei der WM in Ägypten am Ende aber mit 30:25 (11:14) gewinnen konnte, war für den Magdeburger natürlich eine große Erlösung. „Ich hatte zum Glück nie das Gefühl, dass meine Herausstellung ein Rückschlag ist. Trotz der hohen Körperlichkeit des Gegners haben die Jungs immer gute Lösungen gefunden und sich am Ende für eine starke Leistung belohnt“, so der 18-Jährige, der in der vergangenen Saison für den SCM auch schon in der Bundesliga ran durfte.
Selbst von einem 2:6 (8.) und dem Drei-Tore-Minus zur Pause ließen sich Hensens Teamkollegen nicht aus der Ruhe bringen. Nach dem Seitenwechsel ließ die deutsche Abwehr und ein überragender Finn Knaack nicht mehr viel zu. Mit einem 6:0-Lauf wurde 17:14 (41.) gestellt. Die Slowenen konnten danach zwar noch einmal auf ein Tor verkürzen, aber die DHB-Talente ließen sich den wichtigen Sieg nicht mehr nehmen und ziehen dadurch mit zwei Punkten in die Hauptrunde ein. Dort warten am Montag mit Frankreich und am Dienstag mit Norwegen (jeweils 11.45 Uhr, live bei Solidsport) die nächsten starken Gegner. Überraschend allerdings, dass Norwegen in der Vorrunde die Franzosen mit 42:34 geschlagen hat.
In der Hauptrund warten Frankreich und Norwegen
Mit einem Sieg gegen Frankreich könnten die Jungs von Bundestrainer Erik Wudtke schon für das Viertelfinale planen. Hensen: „Dass wir die zwei Punkte mit in die Hauptrunde nehmen konnten, ist ganz wichtig. Das gibt Selbstvertrauen. Für mich ist es das erste große Turnier und ich habe gegen Frankreich und Norwegen bisher auch noch nicht gespielt. Von daher kennt man da vom Gegner relativ wenig. Deshalb müssen wir die Videoeinheiten richtig nutzen und die wesentlichen Dinge durchgehen. Entscheidend wird sein, eine gute Abwehr zu stellen und als Mannschaft geschlossen, die richtige Einstellung zu finden.“
Für Wudtke war das Spiel gegen Slowenien auch ein wichtiger Erfahrungswert in punkto Härte. „Bei den Gegnern spielen viele schon dauerhaft im Erwachsenenbereich. Und das da die Physis eine andere ist, haben unsere Jungs gegen Slowenien in der Zweikampfführung schon gemerkt. Da wird viel mehr Härte und Robustheit als in der A-Jugend benötigt. Um so wichtiger, dass wir da teilweise auch schon Erfahrungen aus der 3. und soga 2. Liga mitbringen“, so der Coach.