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Traumreise Champions League Flittern in der Königsklasse

Von Daniel Hübner 16.06.2015, 03:17

Magdeburg l Robert Weber und Dario Quenstedt haben sich am Sonntag kurz verabschiedet, sich einen schönen Urlaub gewünscht und sich gemeinsam an den Trainingsstart mit dem SC Magdeburg erinnert. Am 9. Juli geht es wieder los für die Bundesliga-Handballer, die in der kommenden Saison zudem Champions-League-Handballer sein werden, wenngleich die Exekutive des europäischen Verbandes EHF für die Männer um Trainer Geir Sveinsson noch ein Qualifikationsturnier dafür zwischenschalten könnte. Dazu fällt am Wochenende in Krakau (Polen) die Entscheidung. "Die Königsklasse", sagte Quenstedt, "ist das Ziel jedes Spielers. Und wir haben es früher erreicht als gedacht."

Bei Quenstedt klingt schon seit Wochen, ja Monaten, jeder Satz sehr selbstbewusst und nach Freude. Freude bereitete ihm vielleicht auch, am Sonntag zwei Siebenmeter vom SCM-Teamgefährten Weber beim letzten Qualifikationsspiel zur Europameisterschaft 2016 in Polen gegen Österreich (31:29) gehalten zu haben, obwohl er selbst über diese Tatsache in professioneller Sachlichkeit hinwegsah. Quenstedt saß bereits eine Woche vor der Partie auf Abruf bereit für seinen Einsatz in der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB). Und nachdem diese zunächst die Finnen mit 34:20 abgefertigt und den EM-Platz gesichert hatte, durfte er nun in Kiel neben Andreas Wolff (Wetzlar) gegen Weber und Co. halten.

Der 25-Jährige hat dies als Auszeichnung seiner Leistungen in der vergangenen Saison mit dem SCM verstanden. "Wir haben unseren Beitrag zum vierten Platz geleistet", sagte er - Quenstedt und Jannick Green gemeinsam nämlich. Gegen Österreich, es war sein zehnter Einsatz im DHB-Trikot, sein dritter in der A-Mannschaft (sieben im B-Team), hielt er nicht nur prächtig, er erzielte zudem in der zweiten Hälfte ein Tor, das erste seiner Karriere. "Natürlich denkt man kurz, was ist, wenn der Ball nicht ins Tor geht. Aber es stand ja leer, nachdem die Österreicher mit zusätzlichem Feldspieler agiert hatten", erzählte Quenstedt zu seinen Gedanken vor dem Wurf.

Bevor sich Quenstedt und Weber nun wiedersehen, wird der Keeper im hohen Norden seine Hochzeit in einem gebührenden Rahmen feiern. In Glücksburg sagen sich der Torwart und seine Katharina Ende Juni noch einmal "Ja", den gesetzlichen Teil ihrer Heirat haben beide am 24. November 2014 vollbracht - auf der Insel Sylt. "Für uns hatte sogar die Sonne geschienen", erinnerte sich Quenstedt lächelnd. Und in Katharinas Heimat Risum-Lindholm (bei Flensburg) werden sie mit Tochter Fia zudem entspannte Tage verbringen: Kraft tanken für die nächsten Aufgaben.

Denn Quenstedt hat viele Ziele in der neuen Saison, einige Wochen nach der Hochzeit flittert er auf der sportlichen Traumreise Champions League: "Mal sehen, wozu es dort für uns reicht", meinte er - das klang nicht etwa skeptisch, sondern hochmotiviert. Mit der neuen internationalen Erfahrung könnte er zudem den nächsten Schritt in der DHB-Auswahl gehen. Quenstedt: "Silvio Heinevetter und Carsten Lichtlein haben natürlich ein Statement in der Nationalmannschaft und ihre Qualitäten. Aber mein Ziel ist es, bei der EM in Polen dabei zu sein."