Handball Füchse Berlin verhindern Blamage und wahren weiße Weste
Die Champions League bleibt vorerst in deutscher Hand. Nach dem SC Magdeburg gewinnen auch die Füchse Berlin ihr viertes Spiel. Die beiden Bundesligisten sind die einzigen Teams ohne Punktverlust im Wettbewerb.

Magdeburg/Berlin - Tobias Gröndahl hat mit seinem verwandelten Siebenmeter für Aufatmen in der Berliner Max-Schmeling-Halle gesorgt. Denn mit seinem Tor sicherte der Norweger in letzter Sekunde den 32:31 (16:18)-Heimerfolg der Füchse Berlin in der Champions League gegen das punktlose Schlusslicht Dinamo Bukarest. Auch Paris St.-Germain entging in der Schlussphase einer Blamage. Im Topspiel der Woche setzte sich der FC Barcelona gegen Pick Szeged durch.
Lange sah es in der Bundeshauptstadt nach einer Überraschung aus. Die Gäste aus Rumänien führten bis gut acht Minuten vor dem Ende mit zwei Toren. Doch dann sah Robert Militaru wegen der dritten Zeitstrafe die Rote Karte. Dies schwächte die Defensive von Dinamo, sodass Berlin die Partie drehen konnte. Hierfür war jedoch ein Siebenmeter notwendig, von denen die Füchse zuvor drei verworfen hatten. Der Vorjahresfinalist , für den Mathias Gidsel elfmal traf, bleibt damit neben dem SC Magdeburg die einzige Mannschaft in der Königsklasse ohne Punktverlust und führt die Gruppe A an.
Dahinter folgt Aalborg Handbold. Der dänische Meister behielt in Norwegen bei Kolstad Handball mit 35:26 (17:12) die Oberhand. Während es für Aalborg im vierten Spiel der dritte Erfolg war, bleibt der nördlichste Königsklassen-Teilnehmer mit nur zwei Zählern auf Rang sieben. „Es war eine brutale Angelegenheit gegen eines der besten Teams Europas. Es ist eine physische Lokomotive aus Dänemark und die hat mit neun Toren hochverdient gewonnen“, lobte Kolstads Coach Stian Gomo Nielsen die Gäste. Von seiner Mannschaft sah er körperlich keine Gegenwehr und kritisierte: „Wir müssen ins Fitnessstudio und trainieren.“
Ausrufezeichen von HBC Nantes
Immer besser in Fahrt kommt auch One Veszprém. Nach der Niederlage zum Start in Aalborg (28:32) feierte der ungarische Rekordmeister gegen KS Kielce bereits den dritten Sieg in Folge. Den Grundstein für den Erfolg gegen die Polen legte das Team vor der Halbzeit. Mit 21:15 ging es in die Kabine. Nach dem Seitenwechsel wurde es nochmal spannend. 16 Minuten vor dem Ende stellte Kielces Piotr Jarosiewicz den 27:26-Anschluss her. Doch der Vizeweltmeister antwortete mit einem 3:0-Lauf und behauptete seine Führung. Der erneute Anschluss von Jarosiewicz in der Schlussminute kam zu spät. Veszpréms Gaspar Marguc sorgte kurz vor der Schlusssirene für den 35:33-Endstand.
Für ein Ausrufezeichen sorgte HBC Nantes. Die Franzosen gewannen überraschend deutlich bei Sporting Lissabon. Nach 60 Minuten stand ein 39:28 (23:11) auf der Anzeigetafel. Während Nantes nach zwei Auftaktniederlagen den zweiten Sieg in Folge feierte, ist das Ergebnis für die Portugiesen ein herber Rückschlag. Bei Lissabon hakte es besonders in der Offensive. Lediglich 53 Prozent der Würfe fanden den Weg ins Tor, während Nantes – angeführt vom elffachen Torschützen Ayoub Abdi – auf eine Quote von 74 Prozent kam. „Die ersten 30 Minuten waren ein Desaster. Wenn wir so starten wie heute, ist es unmöglich, in der Champions League zu gewinnen“, fand Sporting-Trainer Ricardo Costa deutliche Worte.
Barcelona und Plock sind die SCM-Verfolger
In der Gruppe B kam es am Donnerstag zum Spiel der Woche zwischen dem FC Barcelona und Pick Szeged. Beide Mannschaften waren mit zwei Siegen und einer Niederlage gestartet. In der Neuauflage des letztjährigen Viertelfinals legten die Katalanen durchgängig vor. Zwischenzeitlich führte der Klub-Weltmeister mit 20:16 (37.). Schlussendlich stand ein 31:28 (14:13) auf der Anzeigetafel. Barcelona belegt mit sechs Punkten Rang drei. Das Team aus Ungarn, das auf den ehemaligen SCM-Profi Janus Dadi Smarason verzichten musste, rangiert auf Platz fünf.
Ebenfalls sechs Zähler weist Wisla Plock auf Rang zwei vor. Nach dem Rückschlag in Magdeburg (26:27) fanden die Polen zurück in die Erfolgsspur. Die Mannschaft von Xavi Sabate löste die Pflichtaufgabe gegen den Außenseiter Eurofarm Pelister souverän. Bis zum 18:14-Pausenstand hielten die Nordmazedonier noch einigermaßen Anschluss. Der Knackpunkt der Partie war die Rote Karte für Nik Henigman. Mit einem 4:0-Lauf zum 23:16 setzten sich die Gastgeber vorentscheidend ab. Plocks Melvyn Richardson war schließlich mit acht Toren bester Werfer beim 36:25. „In der zweiten Halbzeit haben wir in der Defensive sehr gut gespielt, was uns viele Konter und effektive Tore ermöglicht hat. Dieses Ergebnis wird unser Selbstvertrauen definitiv stärken und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, resümierte Wisla-Keeper Mirko Alilovic, der neun Würfe parierte.
Zagreb verpasst Überraschung in Paris
Die ersten Punkte in dieser Saison hatte RK Zagreb vor Augen. Der kroatische Serienmeister führte zwischenzeitlich eine Viertelstunde vor dem Ende mit 26:22 bei Paris St.-Germain. Doch angeführt vom starken Ferran Sole Sala, der alle seine zehn Würfe im Tor unterbrachte, kämpften sich die Franzosen zurück. Mit einem 4:0-Lauf in den letzten drei Minuten konnte die Blamage abgewendet und der 35:32 (18:17)-Erfolg eingetütet werden. Paris kletterte damit auf Platz vier. Zagreb behält punktlos die Rote Laterne.